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Amelia Peabody 01: Im Schatten des Todes

Titel: Amelia Peabody 01: Im Schatten des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Fachmann anstellen. Nur eine Bedingung stelle ich …« Der Rest war schwieriger als alles Vorhergehende.
    »Ja?« fragte Emerson. »Und wie lautet sie?«
    Ich holte tief Atem. »Ich bestehe darauf, bei allen Ausgrabungen mitarbeiten zu dürfen. Warum sollen die Männer immer allen Spaß allein haben?«
    »Spaß? Halten Sie die glühende Sonne und den Sand für einen Spaß? Und die Schlangen und Steinschläge? Peabody, was Sie als Vergnügen ansehen … Ich finde das außerordentlich merkwürdig.«
    »Merkwürdig oder nicht – es ist meine Vorstellung von Vergnügen. Warum führen Sie dieses Leben? Weil es Ihnen offensichtlich Spaß macht. Machen Sie keine großen Sprüche von Pflicht und so, ihr Männer habt immer hochtrabende Entschuldigungen für alles. Während ihr Berge erklettert und die Nilquellen erforscht, sollen wir Frauen zu Hause sitzen und Deckchen sticken. Ich kann nicht gut sticken, ich grabe lieber aus. Und wenn Sie wollen, werde ich Ihnen gerne meine Qualifikationen …«
    »Nein, nein, die kenne ich«, wehrte er ab. Seine Stimme klang sehr unsicher, und dann zerquetschte er mich fast in einer Umarmung.
    »Aufhören, Emerson! Das war nicht einkalkuliert, und Sie verwirren mich. Ich will nicht …«
    »Wirklich nicht?« Erstaunlich zart nahm er mein Kinn in die Hand und drehte mein Gesicht dem seinen zu. Nun, und dann legte ich ihm meine Arme um den Hals.
    »Du bist dir doch klar darüber, Peabody, daß ich deinen Heiratsantrag nur annehme, um an dein Geld zu kommen«, sagte er etwas später. »Denn du kannst nur dann an meinen Ausgrabungen teilnehmen, wenn du meine Frau bist, denn ganz Ägypten würde sich sonst aufregen, und ich verlöre meine Konzession. Das willst du doch nicht?«
    »Natürlich nicht. Aber hör endlich auf, mich zu zerquetschen. Ich kann nicht mehr atmen.«
    »Ist auch gar nicht nötig«, erklärte er ziemlich herzlos.
    »Und ich«, sagte ich nach einiger Zeit, »nehme deinen Antrag nur an, um meine Ziele zu erreichen. Wie schade, daß ich nicht hundert Jahre später geboren wurde! Dann wäre ich nicht gezwungen, einen so lauten, arroganten, groben Burschen zu heiraten, nur um graben zu dürfen.«
    Er drückte mich wieder so fest an sich, daß mir der Atem ausging. »Jetzt habe ich ein herrliches Mittel entdeckt, dich zum Schweigen zu bringen«, meinte er lachend. Aber dann wurde er ernst. »Trotzdem sollst du die Wahrheit hören. Peabody, ich bin ganz verrückt nach dir. Seit dem Tag, da du ins Grab kamst und anfingst, uns alle herumzukommandieren, warst du die einzige Frau für mich. Warum ging ich dir die letzten Tage so aus dem Weg? Weil ich versuchte, mir ein graues, eintöniges Leben ohne dich vorzustellen, ohne deine zornige Stimme und deine funkelnden Augen, deine herrliche Gestalt. Peabody, hat dir noch niemand gesagt, wie großartig du bist? Wenn du nämlich heute nicht gesprochen hättest, wäre mir nichts anderes übriggeblieben, als in Albertos Mumienkostüm zu steigen und dich in die Wüste zu entführen. Bis du jetzt zufrieden?«
    Ich glaube, meine Antwort genügte ihm, denn er lachte schallend, als er wieder zu Atem kam. »Die Archäologie ist schon eine feine Sache, Peabody«, versicherte er mir. »Man kann ja nicht Tag und Nacht arbeiten. Wir werden viel Spaß haben!«
    Emerson hatte, wie gewöhnlich, recht. Wir haben viel Spaß. Nächstes Jahr werden wir in Gizeh graben. Hier gibt es zwar noch viel zu tun, aber aus praktischen Gründen wollen wir näher bei Kairo sein. Dort will auch Petrie arbeiten, der zu den wenigen Archäologen gehört, die Emerson sehr hoch schätzt, obwohl sie erbittert miteinander streiten, wenn sie sich begegnen. Petrie ist ein sehr netter junger Mann, doch mit Tonscherben weiß er nichts anzufangen.
    Der wahre Grund, in der Nähe von Kairo zu sein, ist ein anderer: Emerson ist überaus vorsichtig, doch ich fühle mich sehr wohl. Man behauptet, ein erstes Kind in meinem Alter sei keine einfache Sache. Emerson glaubt das, obwohl ich keine Bedenken habe. Ich habe dieses Kind sorgfältig geplant. Es paßt genau zwischen zwei
    Ausgrabungsperioden. Von Evelyn erwarten wir täglich die Nachricht, daß ihr zweites Kind zur Welt gekommen ist. Sie hat schon einen blonden Jungen, ein reizendes Kind, das schon jetzt in Schlammpfützen und Sandbergen herumtummelt – sicher ein Erbe von den archäologischen Vorfahren. Ich bin seine Patin und werde als parteiisch gescholten, doch ich glaube nicht, daß ich die Schönheit, Intelligenz und den Charme

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