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Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod

Titel: Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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die Situation reichlich kompliziert war.«
    »Nun …«
    »Das gleiche könnte man natürlich von allen Situationen sagen, in die du uns hineinmanövriert hast«, fuhr Emerson fort. In der Stellung, in der ich mich gerade befand, konnte ich zwar sein Gesicht nicht sehen, aber der Klang seiner Stimme sagte mir, daß er lächelte. »In diesem Fall erschien es mir klüger, mein Wissen für mich zu behalten, bis ich die Dinge in meinem Kopf geordnet hatte. Das fiel mir schon früher oft genug schwer, auch als ich noch nicht unter Gedächtnisschwund litt.«
    »Dein Sinn für Humor, mein Liebling, ist eine deiner schönsten Eigenschaften. Im Augenblick jedoch…«
    »Du hast recht, meine liebe Peabody. Dieses vergnügliche Zwischenspiel läßt sich nicht verlängern; es gibt eine Reihe von offenen Fragen, die noch zu klären sind. Ich werde mich kurz fassen. Die Aufrichtigkeit zumindest eines unserer Gefährten stand ernsthaft in Zweifel. Die einzigen, denen ich bedingungslos vertrauen konnte, waren du und Abdullah – und natürlich unsere übrigen Männer. Hätte ich einen von euch eingeweiht, so hätte ich euch damit gefährdet und die Lage zusätzlich kompliziert – falls das überhaupt noch möglich gewesen wäre.«
    Er hielt plötzlich im Reden inne und – tat etwas anderes. So sehr ich das Gefühl auch genoß, wußte ich, daß dies eines von Emersons alten Ablenkungsmanövern war. Seine Erklärung war oberflächlich und alles andere als überzeugend gewesen.
    Allerdings hatte mich sein Hinweis auf die ernsten Pflichten, die uns noch bevorstanden, ernüchtert; entschlossen, wenn auch ungern, entzog ich mich seiner Umarmung.
    »Wie selbstsüchtig es ist, sich der Freude hinzugeben«, sagte ich traurig. »Ich hätte den armen, edlen Cyrus fast vergessen. Ich muß Charlie und René dabei helfen, das Nötige zu veranlassen. Dann müssen unsere Lieben in England benachrichtigt und beruhigt werden, und ich muß mir Kevin O’Connell vorknöpfen, damit er den Mund hält, und … vieles mehr. Du mußt sofort einen Brief an Ramses schreiben, Emerson. Äh … du erinnerst dich doch hoffentlich an Ramses?«
    »Ramses«, sagte Emerson mit leisem Lachen, »war von allen meinen Erinnerungen am schwierigsten einzuordnen. Bei Lichte betrachtet, mein Liebling, ist unser Sohn ziemlich unglaublich. Keine Sorge, ich habe ihm bereits geschrieben.«
    »Was? Wann? Wie hast du … Zum Teufel, Emerson, warst du es, der mein Zimmer durchsucht hat? Ich hätte es wissen müssen; niemand sonst würde eine solche Unordnung hinterlassen.«
    »Ich mußte in Erfahrung bringen, was unserer Familie zugestoßen war, Amelia. Mein Argwohn war schon früher geweckt worden, so daß ich Walter vorsorglich gewarnt hatte, aber als meine Erinnerung zurückkehrte, machte ich mir große Sorgen um sie. Ramses’ Brief hat mich tief berührt; ich konnte den armen Jungen über mein Schicksal nicht im Ungewissen lassen.«
    »Aber mich hast du schon im Ungewissen gelassen«, fauchte ich. »Sag mir nur eines, bevor wir uns erneut ins Schlachtgetümmel stürzen: Als du mich im Grab geküßt hast …«
    »Es war nicht das erstemal, daß ich dich in einem Grab geküßt habe«, sagte Emerson grinsend. »Vielleicht war es die Umgebung, die mich die Selbstbeherrschung verlieren ließ. Ich war ein wenig verärgert über dich, Peabody. Du hast mich fast zu Tode erschreckt.«
    »Das wußte ich sehr wohl. Und du wußtest sehr gut, daß wir verheiratet sind, versuche jetzt nicht, es abzustreiten. Aber du – du … Du hast mich zuvor noch nie auf solche Weise geküßt!«
    »Ach«, meinte Emerson. »Es hat dir aber gefallen, oder?«
    »Nun … Emerson, ich bin ernstlich verärgert über dich. Dir hat es auch gefallen, oder? Mich zu piesacken, zu verspotten, zu beleidigen …«
    »Es hatte einen gewissen Reiz«, gab Emerson zu. »Wie in den Tagen unserer Jugend, nicht wahr, Peabody? Und ich gestehe, daß es mir gefallen hat, wieder umworben zu werden. Was nicht heißt, daß deine Methoden, das Herz eines Mannes zu erobern, gerade … Peabody, hör auf damit! Du bist wirklich die …«
    Zwischen Lachen, Wut und einer weiteren Empfindung, die man nicht näher erläutern muß, hatte ich völlig die Beherrschung verloren. Wie die Sache sich weiterentwickelt hätte, weiß ich nicht, denn ein Klopfen an der Tür unterbrach uns gerade in dem Augenblick, als es interessant zu werden versprach. Fluchend versteckte sich Emerson im Badezimmer.
    Ich zog mir das erstbeste Kleidungsstück

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