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Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod

Titel: Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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mir klar, daß er mich betrogen hatte und daß er dich liebte. In diesen letzten Sekunden sprach er nicht als Vandergelt zu mir. Hoffentlich glaubst du jetzt nicht, Peabody, daß ich dich ihm vor lauter Edelmut anvertraute. Ich hatte nichts anderes im Sinn, als diesem Hinterhalt mit heiler Haut zu entkommen und Vandergelt
    – oder wer immer er sein mochte – zu Brei zu schlagen.
    Letztlich … kann ich seinen Charakter nicht wirklich beurteilen. Immerhin ist er mit bloßen Händen auf einen bewaffneten Angreifer losgegangen und hat die Kugel abgefangen, die für uns bestimmt gewesen war – für dich.
    Sein Tod war die ehrenhafteste Tat seines ganzen Lebens. Um genau zu sein«, schloß Emerson, »hat er in seinem ganzen Leben nie ehrenhaft gehandelt. Ich hoffe nur, meine liebe Peabody, daß du nicht Gefahr läufst, der Rührseligkeit zu erliegen, die ich zuweilen an dir beobachte. Wenn ich herausfinde, daß du einen kleinen Altar mit frischen Blumen und Kerzen aufgebaut hast, werde ich ihn in Stücke schlagen.«
    »Als ob ich so etwas Albernes tun würde! Aber er hatte einen Ehrenkodex, Emerson. Und sicherlich muß seine letzte Tat in gewissem Sinn als Sühne …«
    Emerson setzte der Erörterung auf besonders nachdrückliche Weise ein Ende.
    Einige Zeit später beobachtete ich im Liegen, wie das Mondlicht langsam über den Boden kroch, und genoß das herrlichste aller Gefühle. Ich wußte, daß ich durch meine Worte diese himmlische Stimmung zerstören würde, und doch konnte ich nicht umhin, noch etwas anzumerken. »Du mußt zugeben, daß Sethos bei seinen Helfershelfern ein gehöriges Maß an Ergebenheit wecken konnte und daß sie seinen letzten Willen getreulich erfüllten – Cyrus freizulassen und ihn zu uns zu schicken, damit unser Kummer so bald wie möglich ein Ende hätte.
    Ich frage mich, wo sie …«
    Emersons Schulter war inzwischen stocksteif. »Du könntest ihm ein Ehrengrabmal errichten lassen«, schlug er mit unsäglichen Sarkasmus vor. »Eine zusammengerollte Schlange, glaube ich, würde eine passende Verzierung abgeben.«
    »Es ist seltsam, daß du das erwähnst, Emerson. Du erinnerst dich doch an die kleine Geschichte, die ich übersetzt habe – ›Das Märchen vom Verwunschenen Prinzen‹?«
    »Was ist damit?« Der Ton in Emersons Stimme war kaum freundlicher geworden, aber ich hatte Zeit gehabt, mir meine Worte noch einmal zu überlegen. Er würde sich bis ans Ende meines Lebens über mich lustig machen, wenn ich die abergläubischen Phantastereien eingestanden hätte, zu denen ich durch diese harmlose Geschichte angeregt worden war.
    »Ich glaube, ich weiß, wie sie endet.«
    »Ach?« Emerson legte seinen Arm, den er weggezogen hatte, als ich zu sprechen begann, wieder an die ursprüngliche Stelle zurück.
    »Die Prinzessin hat ihn natürlich gerettet. Indem sie das Krokodil und den Hund besiegte, wie zuvor schon die Schlange.«
    »Das ist ein ziemlich unägyptisches Ende, Peabody.«
    Er zog mich an sich. »Obgleich es einige interessante, wenn auch zufällige Parallelen zwischen den beiden Fällen gibt, nicht wahr? Der Prinz war so leichtsinnig und begriffsstutzig wie ein gewisser anderer Mensch, den ich dir nennen könnte, und ich zweifle nicht daran, daß die tapfere Prinzessin sein nichtsnutziges Leben so entschlossen und klug gerettet hat wie du meines, mein Liebling. Sogar der Hund … Aber Krokodile oder Schlangen sind uns nicht begegnet. Sofern man Sethos nicht bezeichnen könnte als …«
    »Mein Liebling.« Obwohl angesichts dieses wortgewandten und großzügigen Lobes jede Faser meines Körpers erzitterte, fühlte ich mich verpflichtet, Einwände zu erheben. »Wir haben genug über Sethos gesprochen. ›De mortuis nil nisi bonum‹, wie du weißt.«
    »Nichts weiß ich«, murmelte Emerson. »Ich wünschte, ich täte es.«
    »Ich verstehe nicht, Emerson.«
    »Gut«, sagte Emerson.
    Ehe ich nachfragen konnte, ergriff er bestimmte Maßnahmen, die meine volle Aufmerksamkeit erforderten und die Debatte beendeten. Emersons Fähigkeiten auf diesem Gebiet waren schon immer außergewöhnlich, und wie er im Verlauf des folgenden Geschehens betonte, mußten wir eine Menge verlorener Zeit wieder wettmachen.
    *
    ANDRUCK STOPPEN. Von unserem Sonderkorrespondenten in Luxor. WUNDERSAME WIEDERAUFERSTEHUNG DES AMERIKANISCHEN MILLIONÄRS UND ARCHÄOLOGEN. Mrs. Amelia P. Emerson: »Göttliche Vorsehung hat meine Gebete erhört.« Professor Emerson: »Mrs. Emersons begnadete ärztliche Talente haben

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