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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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öhm – was möchtest du denn?«
    Sethos, der die Notiz als Letzter gelesen hatte, öffnete die Lippen und schloss sie wieder. Nach einem raschen Seitenblick zu ihm sagte ich: »Emerson hat Recht, Nefret. Du darfst dich nicht aufregen.«
    Für den Herzschlag des Augenblicks dachte ich, dass Nefret nach diesem Satz genauso aus der Haut fahren würde wie ich zuvor. Sie lehnte den Whisky ab, den Emerson ihr kredenzen wollte, und holte tief Luft. »Wenn es dir nichts ausmacht, Vater, möchte ich lieber einen Sherry.«
    »Oh«, murmelte der Professor. »Ah ja. Aber sicher.« Er reichte mir den Whisky und ihr das Gewünschte.
    »Hast du gesehen, wohin Ramses gegangen ist?«, erkundigte ich mich betont beiläufig.
    »Nicht genau.« Sie rang um Fassung, platzte aber nach einem Schluck Sherry heraus: »Wieso stiehlt David sich klammheimlich aus dem Haus? Er weiß doch, dass wir uns Sorgen um ihn machen. Ramses meinte, er wolle ihn bloß zurückholen, trotzdem nahm er sein Messer mit, und er wollte weder mich noch euch dabeihaben, und diese Teufel haben Margaret entführt, und sie sind irgendwo da draußen und beobachten uns und – und da sagst du zu mir, ich soll mir keine Sorgen machen?«
    »Ich geh sie suchen«, tat Emerson kund.
    »Und wo, bitteschön?«, wollte Nefret wissen. »Sie können überall sein. Verflixt und zugenäht! Ich wäre Ramses besser halb angezogen und mit nackten Füßen gefolgt!«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Nefret, nicht.« Ihr Onkel erhob sich und schlenderte zu ihr. »Glaub mir, es besteht kein Grund … Schon gut, schon gut, ich sag’s nicht mehr. Ich weiß nicht, was in Ramses und David gefahren ist, aber sie sind bestimmt bald zurück. Was Margaret angeht –« Er stockte.
    Eine Träne rollte über Nefrets Wange. Sie gehört zu den Frauen, die wunderschön weinen können, ohne flekkiges Gesicht oder gerötete Lider. Sie hob die strahlendblauen Augen zu Sethos. »Ach verdammt«, stöhnte er. »Margaret ist gar nicht verschwunden. Ich weiß genau, wo sie ist, und ich versichere euch, sie ist unverletzt. Fuchsteufelswild, aber putzmunter.«
    Schlagartig herrschte betretenes Schweigen. Emerson erholte sich als Erster, und seine Reaktion war wieder einmal typisch für ihn – mit einem harten Schwinger streckte er Sethos zu Boden.
    »Also«, dröhnte Emerson unheilvoll wie ein Donnergrollen. »Du warst das. Du warst es die ganze Zeit.«
Aus Manuskript H
    »Nein.« David wischte sich mit dem Hemdsärmel die blutende Nase. »Nein, nicht die ganze Zeit, Ramses –«
    »Bedaure, dass ich dir kein Taschentuch anbieten kann, aber meins ist nicht mehr besonders hygienisch.« Dass er seinem Freund die Nase blutig geschlagen hatte, brachte ihn wieder halbwegs zur Vernunft, trotzdem zitterte ihm die Stimme.
    David kramte in seiner Hosentasche und brachte sein eigenes zum Vorschein. »Ich kann es dir nicht verübeln, dass du sauer auf mich bist. Und jetzt hör mir mal kurz zu.«
    »Ich höre dir zu. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, oder? Wäre vermutlich auch idiotisch, wenn ich mich hier gewaltsam rauszuboxen versuchte.«
    »Du siehst schlimm aus. Komm, setz dich.«
    Er trat zur Tür und rief leise nach draußen. Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet; eine Hand schob einen Tonkrug ins Innere. Inzwischen verspürte Ramses höllische Muskelschmerzen, sein ganzer Körper fühlte sich an wie rohes Fleisch. Er sank auf die schmale Pritsche und nahm einen Schluck Wasser. David hockte sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden und bot ihm eine Zigarette an. Er hätte das Friedensangebot lieber abgelehnt, aber das kam ihm kindisch vor. Todros sah aus wie immer, sein gutgeschnittenes Gesicht besorgt, die sanften braunen Augen betroffen. Sein bester Freund, der Mann, dem er mehr als jedem anderen vertraute.
    »Und?«, sagte er, nachdem David ihm die Zigarette angezündet hatte.
    »Ich erzähl dir alles.«
    »Das wäre doch mal ein netter Zug von dir.«
    Um Davids Mundwinkel zuckte es missmutig. »Schwamm drüber, dass du mich geschlagen hast, aber den Ton kannst du dir sparen. Es ist nicht so, wie du denkst, Ramses. Bis zu meiner Ankunft in Kairo wusste ich nichts von dieser Geschichte. Du hast mich kurz eingeweiht; viel Zeit blieb uns ja auch nicht für ein privates Gespräch, da dauernd irgendwer in der Nähe war. Und du bist nicht eine Minute lang von meiner Seite gewichen. Wie ich später erfuhr, gab es in Kairo eine ganze Reihe von Leuten, die es auf eine persönliche Unterredung mit mir

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