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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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elf. In einer Stunde schlafen die Typen sicher.«
    Ramses stöhnte. »Verdammt. Nefret ist inzwischen bestimmt krank vor Sorge.«
    »Von deinen Eltern gar nicht zu reden«, setzte David hinzu. »Nachher taucht Tante Amelia noch hier auf, mit gezücktem Sonnenschirm.«
    »Wie denn? Oberschlau wie ich war, hab ich darauf geachtet, dass mich niemand verfolgte.«
    »Ich geh jetzt besser und zieh eine überzeugende Sympathisantenschau vor ihnen ab.« David streckte die Hand aus. »Ich darf den Teller nicht hierlassen.«
    »Angst, ich könnte ihn zerschlagen und mir mit den Scherben einen Weg in die Freiheit graben? Da, lass es dir schmecken.«
    David nahm den Teller und ging wortlos. Sie würden zusammenarbeiten und, wenn notwendig, gemeinsam kämpfen, reibungslos funktionieren, wie sie es voneinander gewohnt waren.
    Der Schlüssel drehte sich klickend im Schloss. Jetzt konnte er nur noch warten.

    Breitbeinig stand Emerson über seinem Bruder, die Fäuste geballt, seine Miene mordlustig.
    »Denk an den Ehrenkodex«, sagte Sethos. Er hielt sich bemerkenswert wacker. »Schlag keinen Mann, wenn er am Boden liegt.«
    »Dann steh gefälligst auf!«
    »Wenn du nichts dagegen hast, bleibe ich lieber liegen.«
    Die Tür sprang auf und Fatima steckte den Kopf ins Zimmer. »Das Abendessen ist –« Sobald sie Sethos bemerkte, lief sie wie ein aufgescheuchtes Huhn zu ihm. »Hatte er wieder einen Malariaschub?«
    »Nein, ich hab ihn bloß verprügelt«, stieß der Professor zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor. »Und wenn er noch einen Muckser von sich gibt, schlag ich wieder zu.«
    »Das macht er nicht«, kreischte Fatima. »Schlag ihn nicht!«
    Nach einem argwöhnischen Blick zu Emerson setzte Sethos sich auf und rieb sich die schmerzende Kinnpartie. »Du brauchst mich gar nicht erst zu verhören, Amelia, ich stehe freiwillig Rede und Antwort, soweit meine Verletzungen das erlauben. Whisky soll, glaube ich, eine Wunderwaffe gegen ausgerenkte Kiefer sein.«
    Emerson schnaubte vernichtend. »Dann gib ihm einen«, sagte ich ungehalten. »Und lass mich eins betonen, Sethos, deine Scherze sind hier definitiv fehl am Platz. Was hast du mit Margaret angestellt?«
    Freilich, meine sehr geschätzten Leser, hatte ich zwei und zwei zusammengezählt. Am Abend der Party hatte Sethos Margaret bewusst aus dem Haus geekelt und Kevin zum Bleiben animiert. Seinerzeit hatte ich mir dabei nichts gedacht und ich machte mir auch keinerlei Vorhaltungen. Im Nachhinein weiß ich natürlich, wie naiv ich war. Dummerweise war mir noch etwas anderes entgangen.
    »Daoud!«, rief ich. »Ist Daoud etwa beteiligt?«
    Fatima, die Sethos dienstbeflissen einen Whisky eingegossen hatte, entfuhr ein gedämpfter Protestlaut.
    »Er war kaum zu bremsen«, grinste Sethos. »Hast du ihm gegenüber nicht selbst erwähnt, du würdest Margaret liebend gern noch einmal entführen lassen?«
    »Peabody!«, bellte Emerson. »Ist das wahr?«
    »Schöner Mist«, entfuhr es mir undamenhaft. »Ja, ich hab so was in der Art gesagt. Aber es war ein Ausdruck des Bedauerns und kein Befehl.«
    »Derart diffizile Unterscheidungen darfst du von Daoud kaum erwarten«, versetzte Sethos. Sein Feixen verwandelte sich in ein scheinheiliges Grinsen. »Hinterher kamen Daoud ein paar Zweifel. Du hast sicher bemerkt, dass er dir in den letzten Tagen geflissentlich aus dem Weg geht. Du darfst ihm das nicht krumm nehmen, denn er glaubte, er würde dir einen Gefallen tun.«
    »Ich nehme ihm das nicht übel«, versetzte ich. »Oder dem Kutscher, der zweifellos Daouds Anweisungen befolgte und sich gut versteckt hält. Wohin hat er sie denn gebracht? Doch bestimmt nicht in sein Haus, das hätte Khadija mir erzählt.«
    »Daoud und ich waren uns einig, dass wir das nicht riskieren dürften«, erzählte Sethos. »Margaret ist bei einem seiner zahllosen Verwandten untergebracht. Der Mann ist stocktaub und schwer von Begriff und seine Frau eine zänkische alte Giftnatter, die sich mit jeder Frau im Dorf anlegt. Sie wurde fürstlich entlohnt, dass sie sich um Margaret kümmert. Ich glaube, meine geliebte Gattin genießt dort jeden nur denkbaren Komfort.«
    »Glaubst du es oder weißt du es?«, fragte ich alarmiert. »Warst du noch nicht zu einem Besuch dort?«
    »Tja, weißt du, ich hatte einen Einfall«, erklärte mein Schwager, lässig an eine Wand gelehnt. »Ich dachte mir, dass Margaret vielleicht noch einmal umworben werden möchte. Wenn sie es auch nie zugeben würde, aber sie hat nun einmal eine

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