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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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hab sie heute Morgen noch gesehen –«
    »Sie ist hier in der Nähe?« Cyrus hatte sich zwar an die unorthodoxen Methoden der Emersons gewöhnt, aber das versetzte ihm offenbar einen Schock. »Wo? Wie? Wann ist sie –«
    »Bitte Cyrus, lassen Sie mich fortfahren. Ein paar von den anderen kennen den Inhalt meines Gesprächs mit Margaret auch noch nicht, wenn Sie erlauben …«
    Emerson entwich ein gequältes Stöhnen, das er flugs im Alkohol ertränkte. »Das kann dauern, Cyrus. Sie kennen ja Peabodys ausufernden Erzählstil. Kommen Sie, nehmen Sie noch einen Whisky.«
    »Ich mach das schon.« Sethos, der keinen angeboten bekommen hatte, ging zum Tisch und goss sich und Cyrus ein. »Wie geht’s meinem geliebten Eheweib denn so, Amelia?«
    »Ausgezeichnet. Und sie hat eine Mordswut.«
    »Auf mich?«, erkundigte sich Sethos.
    »Auf alle, aber besonders auf dich. Sie hat mir allerdings versprochen, in ihrem Versteck zu bleiben, solange ich sie über die weitere Exkavation von Tutanchamons Grab auf dem Laufenden halte.«
    »Also deshalb ist sie hergekommen«, murmelte Sethos.
    »Das war doch zu erwarten, oder? Wann hat Margaret jemals eine wichtige Story sausen lassen? Nachdem sie weiß, dass Kevin in Luxor ist, verlässt sie sich darauf, dass wir ihr Exklusivinformationen verschaffen.«
    »Hmpf«, seufzte der Vater der Flüche. »Da wird sie aber schwer enttäuscht sein. Damit können wir ihr nicht dienen.«
    »Genau das hoffe ich morgen zu klären«, sagte seine Frau aalglatt. »Cyrus und ich, Nefret und Ramses –«
    »Da kommen sie«, warf Ramses hastig ein. Die anderen hatten sie auch gehört; man hätte schon stocktaub sein müssen, um das wilde Bellen des Hundes, das Gebrüll der Kinder und dazwischen Suzannes schrilles Lachen nicht mitzubekommen.
    »Kümmern Sie sich nicht um das verfl … verflixte Grab«, sagte Cyrus rasch. »Wie gedenken Sie denn überhaupt aus dieser Misere herauszukommen?«
    »Für konstruktive Vorschläge habe ich immer ein offenes Ohr«, schnaubte Emerson.
    »Wie wär’s, wenn Sie sich das Dokument von einem Fachmann übersetzen ließen?«, schlug der Amerikaner vor. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wollen diese Burschen genau das vereiteln.«
    Emerson blieb der Mund offenstehen. Auf das Naheliegende war keiner von ihnen gekommen – außer Ramses. Er war sich seines fehlenden Fachwissens zwar unangenehm bewusst, hatte den Vorschlag aber erst gar nicht gemacht; seine Mutter und sein Vater hätten die Idee bestimmt belächelt, zumal sie sonst alles ohne fremde Hilfe bewerkstelligten, Verbrechensaufklärung inbegriffen.
    Zudem gab es noch andere Hürden. Derartige Spezialisten waren dünn gesät, und die meisten, die er kannte, arbeiteten für den Geheimdienst. Wenn seine Hypothese zutraf, wäre selbst ein Experte nur dann in der Lage, die Botschaft zu entschlüsseln, wenn er um das entsprechende Buch wüsste.
    Die Zwillinge platzten herein, krähten nach ihrem Tee und boten Suzanne großzügig Kekse an. Sie hatten sie ins Herz geschlossen, was ihren Vater verblüffte. Nach einem unangenehmen Vorfall vor einigen Jahren war Carla gegenüber hübschen blonden Damen misstrauisch. Vermutlich hatte Suzanne ihren ganzen Charme spielen lassen, um die beiden für sich einzunehmen. Lachend ließ sie sich von den beiden zu einem Stuhl zerren, worauf David John sein Schachspiel herausholte.
    »Suzanne möchte erst einmal in Ruhe ihren Tee trinken«, sagte seine Großmutter streng. »Vielleicht mag sie gar nicht Schach spielen.«
    »Oh, ich hab’s ihm doch versprochen. Ich bin sicher, er wird gewinnen.« Sie schaute David John mit weit aufgerissenen Augen an, und er starrte zurück wie ein hypnotisiertes Kaninchen. Anders als seine Schwester hatte er eine Schwäche für attraktive Blondinen.
    An Sethos gewandt sagte Suzanne: »David John hat mir schon erzählt, dass Sie ausgezeichnet spielen.«
    »Er gewinnt jedes Mal.« Sethos zwirbelte seinen Schnurrbart und lächelte charmant. Er neigte dazu, seine Rolle zu überziehen. Suzanne strahlte zurück. Sie war nicht wirklich hübsch, überlegte Ramses unbeeindruckt; ihre Wangenknochen waren zu breit und ihr Kinn zu weich. Zugegeben, er hatte Vorurteile. Was ihn betraf, gab es keine schönere Frau als Nefret.
    Nur Misur war nach Kurna aufgebrochen, um Khadija und ihren Gast zu besuchen. Gottlob war sie bei Tageslicht losgezogen und nicht erst nach dem Abendessen.
    Und sie hatte ihm fest versprochen, sich von Daoud nach Hause begleiten zu

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