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Amnion 1: Die wahre Geschichte

Amnion 1: Die wahre Geschichte

Titel: Amnion 1: Die wahre Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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hintergründigerer Beziehung geschädigt. Sie gehörte jetzt ihm. Oder nicht? Genau wie sein Raumschiff unterstand sie völlig seinem Willen. Dank des Z-Implantats hatte er die Möglichkeit, sie verrichten zu lassen, was ihm beliebte; etwa indem er die direkte Steuerung ihres Körpers übernahm und ihn nach Wunsch dirigierte, oder durch Ausübung neuraler Pression, Schmerz oder Lust in so hinlänglicher Intensität, daß sie in Gefügigkeit resultierte. (Während sie bewußtlos außerhalb seiner Sichtweite lag, regte sich allmählich Angus’ Phantasie.) Er konnte sie das, sie dies tun lassen. Warum also hatte er Bammel vor ihrem Aussehen? Ihre Schönheit erhöhte ja nur den Reiz, vertiefte ihre Erniedrigung, verdeutlichte das Ausmaß seiner Macht um so augenfälliger. Alles was sie beeinträchtigte, machte ihn ärmer.
    Diese Schlußfolgerung verdutzte ihn so sehr – in gewissem Sinn erschütterte sie ihn sogar regelrecht –, daß er zu ihr ging, ohne nachzudenken, sie zur Krankenstation schleifte und den MediComputer instruierte, ihre Verletzungen zu behandeln.
    Noch ein Schritt.
    Bald verwandelte seine Verblüffung sich in einen Kitzel seines Bauchs, ein Fiebern in seinem verquollenen Wanst. Er hatte neue Ideen. Seine Gedanken drehten sich nicht mehr um Rache, um die Befriedigung, eine VMKP-Polizistin als unfreiwilliges Crewmitglied zu haben, um die Gelegenheit, sie dafür büßen zu lassen, daß die Stellar Regent die Strahlende Schönheit verfolgt hatte. Jetzt beschäftigte er sich mit pikanteren Einfällen. Mit Frauen hatte er nie viel Umgang gehabt. Im Rahmen seiner Piraterie hatte er ein paar verschleppt oder entführt, sie rücksichtslos benutzt und schließlich beseitigt. Aber keine von ihnen hatte Morn Hylands Befähigung gehabt, ihn ins Zittern zu bringen, ihn zu Betragen zu verleiten, das er selbst nie von sich erwartet hätte. Keine davon hatte er derartig uneingeschränkt seiner Gewalt unterworfen gehabt, keine bei ihm einen so begehrenswerten Eindruck hinterlassen.
    Sie hatte das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt, vielleicht infolge der Mißhandlung, oder vielleicht aufgrund der vom MediComputer der Krankenstation verabreichten Medikamente. Sie bemerkte nicht, was geschah, während er ihre Bordmontur öffnete und sie ihr von den Gliedern streifte.
    Er konnte sein Zittern nicht unterdrücken. Es erwies sich doch als vorteilhaft, daß er sie verprügelt hatte. Die dunkel geschwollenen Prellungen machten ihren Anblick erträglich; wäre sie makellos geblieben, hätte er keine andere Wahl gehabt, als sie zu töten. So achtete er nicht auf die festen Hügel ihrer Brüste und die samtigen Wölbungen der Hüften. Er konzentrierte sich ausschließlich auf die Bläulichkeit ihrer Flecken, während er sie in der Patientenkammer bestieg.
    Er erlebte einen dermaßen starken Orgasmus, daß er im ersten Augenblick dachte, er wäre irgendwie ausgerastet.
    Bevor er sich von ihr wälzte, hatte er das Vergnügen, noch zu sehen, wie ihre Lider flatterten, sie die Augen aufschlug, zu begreifen anfing, was er ihr angetan hatte. Er verursachte ihr Ekel, doch es gab nichts, womit sie sich gegen ihn zu wehren vermocht hätte. Das tat ihm gut.
    Trotzdem zitterte er noch immer.
    Er konnte nicht unterscheiden, ob aus Erregung oder aus Furcht.
    »Fühlen Sie sich jetzt wie ein Mann?« Ihre Frage klang nach Bitternis und Traurigkeit, aber auch Distanziertheit, als ob die Nachwirkungen seiner Hiebe ihren Kummer dämpften. »Müssen Sie mich schinden, damit Ihnen wohl zumute ist? Sind Sie so abartig?«
    »Halt die Klappe«, erwiderte Angus liebenswürdig. »Du wirst dich dran gewöhnen. Dir bleibt gar nichts anderes übrig.« Er grinste; doch er mußte die Hände, um ihr Beben zu verheimlichen, in die Hüften stemmen.
    »Wegen solcher Menschen wie Ihnen«, sagte sie halblaut – als beschäftigte sie sich noch mit demselben Gesprächsthema –, »bin ich Polizistin geworden.«
    Angus ging durch den Kopf, daß die Art und Weise, wie er mit ihr verfuhr, sie unter Umständen um den Verstand brachte. Vielleicht hatte ihre geistige Zerrüttung schon eingesetzt. Bei dieser Vorstellung fletschte er die Zähne.
    »Tatsächlich?« erwiderte er grinsend. »Ich dachte, es wäre gewesen, weil du Spaß an Waffen hast. Am Machtrausch. Weil dann du dich wie ein Mann fühlst.«
    Eventuell verringerten Schläge, Vergewaltigung und Medikamente nach wie vor ihr Aufnahmevermögen; oder sie hatte seine Entgegnung einfach nicht gehört. Oder

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