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Amputiert

Amputiert

Titel: Amputiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gord Rollo
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küssen, denke ich, dass Sie immer noch zurück auf die Beine kommen und wieder leben möchten. Und damit meine ich nicht diese sinnlose Existenz, die Sie so satthaben, sondern richtig leben. Habe ich recht?«
    Drake hatte keine Ahnung von meinem Plan, Arlene zu helfen, trotzdem berührten mich die Worte des großen Kerls tatsächlich ein wenig. Andererseits waren Worte billig. Es war viel zu früh, um seine Frage zu beantworten, und manchmal brachte mich mein Mundwerk in mehr Schwierigkeiten, als ich zugeben möchte, deshalb beschloss ich, einfach die Klappe zu halten und mir anzuhören, was mein Gastgeber zu sagen hatte. Anscheinend fasste er mein Schweigen als Bestätigung auf und fuhr fort.
    »Ich wusste es. Ich wusste einfach, dass Sie der Richtige sind, Mike. Darum bin ich heute hier – um Ihnen zurück auf die Beine zu helfen. Auf meine Empfehlung hin ist Dr. Marshall bereit, Ihnen eine stattliche Summe dafür zu bieten, dass Sie ihm bei der Fortführung seiner Forschungen unterstützen. Was er von Ihnen möchte, ist völlig legal, und niemand bekommt Schwierigkeiten. Alles, was Sie verloren haben, können Sie zurückhaben – und mehr. Sie können alles haben, was Sie sich je erträumt oder gewünscht haben. Es ist ganz einfach, Mike. Wenn Sie bereit sind, Dr. Marshall zu geben, was er will, ist er bereit, Sie reich zu machen.«
    Mir gefiel nicht, wie sich das allmählich anhörte. Kein Geld der Welt konnte mir meine Frau und meinen Sohn zurückbringen, was ich mir am meisten ersehnte, aber dieses Steroidungetüm würde das nie verstehen. Für Typen wie ihn war Geld alles, was zählte. Und was das Geld anging – die wussten, dass ich obdachlos war und keinen Cent hatte; mich reich zu machen, bedeutete vermutlich, dass sie zwei- oder dreitausend Kröten ausspucken würden. Das würde mir nicht weiterhelfen. Ebenso wenig meiner Tochter. Sicher, einige Monate lang könnte ich es mir gutgehen lassen, nur danach wäre ich wieder dort, wo ich mich im Augenblick befand. Und was war mit dieser Unterstützung des Doktors bei seinen Forschungen? Was, zum Teufel, sollte das heißen? Wollten die, dass ich mich als menschliches Versuchskaninchen verpflichtete? Mir vielleicht radioaktive Seifenblasen in die Nüsse injizieren, um herauszufinden, wie groß Hoden anschwellen können, bevor sie explodieren? Nein, mir gefiel kein Stück, was sich da abzeichnete, aber da ich nun schon so weit gekommen war, konnte ich mir ebenso gut den Rest anhören.
    »Und was genau will Dr. Marshall von mir?«
    Drake stellte seinen Scotch wieder ab und sah mir unverwandt in die Augen. Mit gedämpftem Tonfall, beinah flüsternd antwortete er: »Er will Ihren rechten Arm.«
    Eine Sekunde lang dachte ich, er scherzte wieder, doch etwas in seinen Augen, an der Haltung seiner Schultern und an der Verbissenheit seiner Kiefer verriet mir, dass er es tatsächlich ernst meinte.
    »Er will WAS?«, brüllte ich, schlagartig wütend auf mich, weil ich mich in diesen Unfug hatte hineinziehen lassen. »Halten Sie den Wagen an, Drake. Ich habe genug von Ihrem Schwachsinn gehört. Sie können Dr. Stinkreich sagen, er soll sich zum Teufel scheren. Nur weil ich obdachlos und dreckig bin und manchmal aus Mülltonnen esse, bin ich noch lange kein Tier, mit dem er bei seinen kranken Experimenten herumspielen kann. Scheiß auf ihn, und weil wir gerade dabei sind, auf Sie gleich dazu. Sie kommen mit ihrer aufgetakelten Karre in die Elendsviertel und suchen nach einem einfachen Opfer. Tja, suchen Sie woanders, denn ich verschwinde. Und jetzt halten Sie den gottverdammten Wagen an!«
    Ich war in keiner besonders günstigen Lage für Drohungen und fürchtete, zu weit gegangen zu sein. Für mich bestand kein Zweifel daran, dass dieser Hüne mein Rückgrat wie einen Zweig brechen konnte, aber was sollte es, ich war wütend. Zum Glück blieb Drake während meiner kleinen Tirade vollkommen ruhig und wartete geduldig, bis ich fertig war, ehe er antwortete.
    »Wie Sie meinen, Mike. Ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, dass die Entscheidung bei Ihnen liegt und für Sie keinerlei Verpflichtung zu irgendetwas besteht.«
    Wie zuvor klopfte er an die Trennscheibe; die Limousine rollte über den Schotterrandstreifen und blieb stehen. Drake beugte sich vor und öffnete die Tür für mich, dann lehnte er sich zurück, um mich hinauszulassen.
    »Sind Sie sich sicher, Mike? Sie schießen damit eine Menge Geld in den Wind.«
    »Und ob ich sicher bin. Er will meinen Arm ? Sie müssen

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