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Amputiert

Amputiert

Titel: Amputiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gord Rollo
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gemütlich auf irgendeiner warmen Tropeninsel niedergelassen.
    »Wo und wann würde es passieren, wenn, und damit meine ich falls ich mich entscheide, es zu tun?«
    »Dieses Wochenende. Sie werden in seine Privatklinik gebracht, etwa drei Stunden von hier entfernt. Dort lernen Sie Dr. Marshall und sein erstklassiges medizinisches Personal kennen. Sie werden durch die Einrichtung geführt und erhalten Gelegenheit, jegliche Fragen zu stellen, bevor Sie endgültig einwilligen. Das Geld wird für Sie auf ein Bankkonto überwiesen, und Sie bekommen eine Überweisungsbestätigung, bevor die Operation beginnt. Der Eingriff selbst ist dem Vernehmen nach einfach und dauert höchstens ein paar Stunden. Sie werden dabei nichts spüren.
    Wenn es vorbei ist, werden Sie versorgt und verwöhnt, so lange es dauert, bis Ihre Wunde ordentlich verheilt. Das Schlimmste, was zu befürchten steht, sind Fieber und Infektionsgefahr, aber die Ärzte und Krankenpfleger werden Sie rund um die Uhr überwachen. Sie werden erst dann aus der Klinik entlassen, wenn Sie zu einhundert Prozent gesund und schmerzfrei sind. Sie erhalten sogar eine Rehabilitationsbehandlung, um Ihnen lernen zu helfen, mit nur einem Arm zurechtzukommen. Zum Glück sind Sie Linkshänder, was die Sache leichter ...«
    »Woher wissen Sie das?«, unterbrach ich ihn, ziemlich schockiert darüber, dass diese Fremden so viel über mich wussten. Ich war tatsächlich Linkshänder.
    »Was? Oh, das war einfach. Sie halten Ihren Drink mit der linken Hand.«
    Ich verzog das Gesicht und setzte dazu an, etwas zu entgegnen, aber Drake begann sogleich zu lachen.
    »War bloß ein Scherz, Mike. Ich gehe schon etwas Professioneller vor. Ich habe mich umgehört, Ihren Namen herausgefunden und anschließend alles über Sie in Erfahrung gebracht, was möglich war. Hab’ mir all Ihre Unterlagen angesehen – Finanzdaten, Krankenakten, Ihre Ausbildung. Ich habe alles überprüft.
    Wann werden Sie endlich begreifen, dass die Geschichte hier real ist, Mike? Wir albern nicht bloß rum und verschwenden Zeit. Dr. Marshall ist ein äußerst bedeutender Mann, der bereit ist, Sie reich zu machen, wenn Sie ihm helfen. Logischerweise wird es für Sie eine Weile hart sein, eine Gliedmaße zu verlieren, das ist mir klar, und er weiß es auch. Deshalb bietet er Ihnen ja so viel Geld dafür. Sie bringen damit ein gewaltiges Opfer. Gewaltig , aber ich traue mich zu wetten, dass Sie innerhalb eines Jahres mächtig froh sein werden, mir begegnet zu sein.
    Sagen Sie einfach ja und kommen Sie in die Klinik. Lernen Sie Dr. Marshall kennen und fragen Sie ihn, was immer Sie wollen. Verbringen Sie ein paar Monate im Krankenhaus und zack – Sie sind Multimillionär. Es liegt bei Ihnen, Mike. Was sagen Sie?«
    Das war eine gute Frage. Eine, auf die ich noch keine Antwort hatte. Um Zeit zu schinden, begann ich an meinem Drink zu nippen und dachte dabei nach. Drake lehnte sich mit seinem eigenen Scotch zurück und ließ mich in Frieden.
    Tatsache eins: Ich hasste mein derzeitiges Leben und war vor Kurzem bereit und mehr als willig gewesen, mich umzubringen, um ihm zu entfliehen.
    Tatsache zwei: Ich wollte meinen rechten Arm nicht verlieren. Das erklärt sich wohl von selbst. Nach neununddreißig Jahren fühlte ich mich meiner Gliedmaße ziemlich verbunden – im übertragenen und wörtlichen Sinn.
    Tatsache drei: Ich glaubte alles, was mir Drake erzählte. Es mochte dumm sein, aber das war es, was mir mein Bauchgefühl sagte.
    Tatsache vier: Ich wollte das Geld unbedingt. Es mutete absurd an, aber die vierhundert Dollar in meiner Tasche fingen bereits an, sich wie das Kleingeld anzufühlen, als das Drake sie bezeichnet hatte. Selbst wenn Arlene mich nie wieder lieben würde, hätten wir beide damit für den Rest des Lebens ausgesorgt.
    Ich hockte da, trank meinen Scotch, ging die Punkte immer und immer wieder durch, bemühte mich, mir darüber klar zu werden. Sollte ich vielleicht einfach eine Münze werfen? Herrgott, war ich verwirrt. Es erschien mir beinah vorstellbar, dass ich dieses lächerliche Angebot tatsächlich in Erwägung ziehen würde. Aber ich konnte mir doch nicht einfach den Arm abschneiden lassen, oder? Nein, bei näherer Betrachtung wohl nicht.
    Stimmt, Mike, aber im Augenblick denkst du nicht klar. Ich weiß, das Geld ist verlockend; trotzdem, vergiss es einfach. Die vierhundert hast du sicher – genieß sie, steige aus diesem Auto und schau nicht zurück. Bleib bei Plan A.
    Fast so, als unterhielte

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