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Amrum, Kerle, Liebe 2 - Connor spinnt

Amrum, Kerle, Liebe 2 - Connor spinnt

Titel: Amrum, Kerle, Liebe 2 - Connor spinnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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bin eben Wahrheitsfanatiker und habe meine Grundsätze.
    „Aha“, meint Connor und richtet den Blick wieder auf die Landschaft.
    Das gibt mir Gelegenheit ihn ausführlich zu betrachten. Er ist wirklich eine Schönheit. Das Profil ist klassisch und die Wimpern ein Traum. Nur schade, dass der Kern so faul ist bei diesem Kerl. Ich habe schon oft solche Typen getroffen und es ist immer das Gleiche: Hinter der offensichtlichen Schönheit steckt immer ein mieser Charakter. Das muss wohl so sein, auch wenn im Gegenzug nicht hinter jeder hässlichen Visage ein Engel zu finden ist.
    „Hätten wir hier nicht aussteigen müssen?“, fragt Connor.
    Ich gucke nach draußen und sehe die ‚Blaue Maus‘ vorüberziehen. Seufzend nicke ich.
    „Dann fahren wir bis Wittdün und ich spendiere euch einen Kaffee, bevor ihr zurückfahrt“, schlage ich vor.
    „Klingt gut“ Connor lächelt mich an und das – genau das – hätte er nicht tun sollen, denn mein Herz fängt sofort Feuer.
    Er sieht einfach unglaublich sympathisch aus mit diesem ehrlichen Lächeln, und jeder Gedanke an seinen miesen Charakter verschwindet. Ich starre und irgendwann zwinkert Connor, so dass ich langsam zu mir komme.
    „Der Blick“, sagt er und ich drehe schnell den Kopf weg.
     
    +++++
     
    Ich weiß, dass dieser Jan auf mich steht. Seine Augen haben es mir verraten, aber es ist auch so klar, denn ich bin nun mal ein attraktiver Mann. Der Bus hält in Wittdün, und ich stoße Zeki an, der sich schlaftrunken aufrichtet und mit glasigem Blick um sich schaut. Jan hat Jeremy am Arm gepackt und führt ihn zum Ausgang, während ich Zeki hinter mir her schleife.
    „Dort drüben ist das Hotel, in dem ich arbeite“, sagt Jan und weist mit dem Kinn zur anderen Straßenseite.
    Ich sehe ein altes Haus, über dessen Eingang ein Schild prangt mit der Aufschrift: ‚Zum traurigen Seebären‘. Wie originell.
    „Klingt nicht sehr einladend“, murmelt Zeki, der sich gerade übers Gesicht reibt.
    „Es ist sauber und günstig“, verteidigt Jan das Hotel.
    „Wo soll es jetzt den Kaffee geben?“ Ich hebe auffordernd die Augenbrauen, und er zeigt auf ein Café, das etwas weiter runter an der Straße liegt.
     
    „Kommst du heute Abend in die ‚Blaue Maus‘?“, frage ich ihn, als wir vor unseren Tassen sitzen.
    „Wenn ihr da seid, gern.“ Jan lächelt und mir fällt auf, dass er eigentlich ein ganz hübscher Kerl ist.
    Ich steh auf schmale Männer mit kleinen Ärschen. Er wäre genau meine Kragenweite für einen Zwischendurch-Fick. Fragt sich nur wie ich das bewerkstelligen soll, ohne dass meine Freunde es mitbekommen.
    „Gut. Wir sind dann gegen zehn Uhr da“, entscheide ich großzügig für meine Freunde mit.
     
     
    Die ‚Blaue Maus‘ ist gut besucht als wir dort um kurz vor zehn ankommen. Ich gucke mich suchend um und entdecke Jan am Tresen. Neben ihm ist noch ein Platz frei. Das passt doch.
    „Ich setz mich neben Jan“, sage ich zu Zeki, gehe hinüber und schiebe mich auf den freien Hocker.
    „Hallo“ Jan lächelt mir kurz zu.
    „Hey, was trinkst du?“ Ich gucke neugierig auf sein Glas.
    „Cola mit Rum“, sagt er. „Ich steh nicht sonderlich auf Bier.“
    „Ich aber, vor allem auf das friesische Zeug.“ Ich winke dem Barkeeper zu und bestelle mir ein Pils, bevor ich mich wieder an Jan wende. „Was macht man denn als Schwuler, wenn man hier einen Fick…?“
    Weiter komme ich nicht, denn er fährt zu mir herum und zischt: „Sag mal, spinnst du? Sehe ich so aus, als würde ich ein Schild vor der Brust tragen? Rede gefälligst leiser, oder lass das Thema am besten ganz fallen.“
    Ich mustere ihn überrascht und weiß mit einem Mal, wie ich zu meinem Fick komme. Wenn dieser Kerl hier ein Problem mit seinem Outing hat – mir soll‘s nur Recht sein. Mal sehen, ob er bereit ist für sein Geheimnis auf die Knie zu gehen.
    „Danke“, murmele ich, als der Tresenmann mir ein Glas zuschiebt.
    Ich reiche ihm einen Geldschein und trinke einen Schluck, dann beuge ich mich zu Jan und flüstere in sein Ohr: „Ich hab unheimlich Druck auf der Leitung. Sagen wir es mal so: ich halte das Maul und du bläst mir einen. Sind wir im Geschäft?“
    Der Kleine erstarrt, glotzt mich eine Weile stumm an und schüttelt dann langsam den Kopf.
    „Sagt mal, was ist mit euch Typen los? Kaum findet ihr einen Homosexuellen, schon denkt ihr, Erpressung ist das geeignete Mittel um zum Zuge zu kommen. Spinnt ihr Heteros denn

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