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Amrum, Kerle, Liebe 2 - Connor spinnt

Amrum, Kerle, Liebe 2 - Connor spinnt

Titel: Amrum, Kerle, Liebe 2 - Connor spinnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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ab, lege eine Hand auf Zekis Schenkel und rüttle ihn leicht damit er aufwacht.
    „Sind wir schon da?“, murmelt er und reibt sich die Augen.
    „Ja“, sage ich und gucke das langgestreckte Gebäude an.
    Es ist im typischen Friesenstil gebaut und muss schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Noch während wir unser Gepäck ausladen tritt eine kleine Grauhaarige aus der Tür und schaut zu uns herüber. Tante Elvira, wenn mich nicht alles täuscht. Die Dame strahlt eine Herzlichkeit aus, die ich selbst bei meinen Eltern nicht finde, aber das ist eine andere Geschichte.
     
    Sie nimmt uns freundlich auf und führt uns zu den Räumen im oberen Stockwerk. Das Rosenambiente erschlägt mich fast, aber für die eine Woche wird es gehen. Ich rolle meinen Koffer in das mir zugewiesene Zimmer und lass mich auf die Bettkante plumpsen.
    „Ich bin in der Küche, wenn ihr irgendetwas braucht“, sagt Elvira vom Flur her und geht zur Treppe.
    Ich gucke mich um und mache mich seufzend daran, meine Sachen auszupacken.
     
    +++++
     
    „Danke für den Kaffee.“ Ich schaue hoch zu Elvira, die neben mir steht und mich gütig anlächelt.
    „Jan, du weißt doch, dass du hier jederzeit willkommen bist“, sagt sie und fährt mir übers Haar.
    Nur Elvira kann sich so etwas leisten, kein anderer Mensch dürfte das. Meine Mutter lebt nicht mehr und meinen Vater habe ich nie kennengelernt. Dies wären die einzigen Personen, von denen ich diese Art von Liebkosung sonst akzeptiert hätte.
    „Ich muss dann mal wieder los. Meine Schicht beginnt bald. Tschüss.“ Ich springe auf und laufe zur Tür, wo ich mit einem blonden Kerl kollidiere, der gerade hereinkommt.
    „He“, sagt der Riese und packt mich an den Armen, „Pass doch auf, wo du hinläufst.“
    „Ich weiß, wo ich hinlaufe“, erwidere ich patzig, „Kann doch niemand ahnen, dass hier plötzlich die Türen von unhöflichen Typen zugestellt werden.“
    Mein Blick gleitet an der Brust hoch und trifft weiter oben auf blaue Augen, die mich anklagend angucken. Der Kerl ist so schön, dass mein Herz stockt und es mir die Sprache verschlägt.
    „Unhöflich?“, brummt der Mann.
    „Connor, lass den armen Jan vorbei“, mischt sich Elvira ein. „Der Junge muss zur Arbeit.“
    „Oh, aber selbstverständlich“ Connor grinst, lässt meine Arme los und tritt beiseite.
    Ich muss mich an ihm vorbeidrängeln, wobei ich nicht umhin komme mich an seinem Körper zu reiben, da er mir nur wenig Platz lässt. Dieser Kerl ist ein dominantes Schwein, das merke ich sofort, dennoch gefällt er mir.
    „Frohes Schaffen“, ruft er mir hinterher, als ich durch den Flur zum Ausgang eile.
    Was für ein Arsch. Den ganzen Weg nach Wittdün ärgere ich mich, dass ich nicht schlagfertig genug war, um dem Kerl einen dummen Spruch an den Kopf zu werfen. Verbissen trete ich in die Pedalen meines uralten Fahrrades und kann damit die Wut wenigstens ein bisschen abreagieren.
     
    Am nächsten Tag habe ich frei und da die Sonne unverändert scheint beschließe ich, zum Strand zu gehen. Mit Handtuch und Badehose bewaffnet wandere ich zur Promenade und gucke eine Weile dem Treiben der Touristen zu. Ich mag es lieber ruhig, weshalb ich meist ein ganzes Stück nach Norden laufe, wo sich nur wenige Menschen auf dem Kniepsand aufhalten.
    Auch diesmal marschiere ich in diese Richtung und entdecke nach ungefähr einem Kilometer eine bekannte Gestalt. Dieser Connor und zwei andere Kerle spielen Frisbee. Ich laufe auf die Gruppe zu und schon bald entdeckt er mich und hält im Wurf inne. Sein Mund verzieht sich zu einem überheblichen Grinsen.
    „Hey, hallo Arbeiter. Räumst du heute den Strand auf?“, ruft er.
    Die beiden anderen drehen sich um und mustern mich. Ich versuche den Ärger zu unterdrücken, den Connors blöder Spruch bei mir ausgelöst hat und lächle seine Freunde an.
    „Ich bin Jan. Darf ich mitmachen?“
    Der Dunkelhaarige lacht und nickt, er scheint türkischer Abstammung zu sein. Auch der Braunlockige nickt und sagt: „Ich bin Jeremy, das da ist Zeki.“ Er zeigt auf Dunkellocke. „Und den da kennst du wohl schon.“ Er guckt zu Connor.
    „Oh ja“, knurre ich, lass meinen Rucksack fallen und suche mir einen Platz aus, von dem ich mir optimale Fangchancen verspreche.
    Zeki und Jeremy werfen so, dass die Scheibe gefangen werden kann. Connor jedoch macht sich einen Spaß daraus, mich quer über den Sand zu jagen. Irgendwann hebe ich die Arme und signalisiere meine Aufgabe,

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