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Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Titel: Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janwillem Van De Wetering
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Laken wechseln und sich um die anderen hunderttausend Dinge kümmern, die ein Mann zu brauchen glaubt.
    Grijpstra würde gern auf einer Pritsche schlafen und sich mit einem offenen Schlafsack zudecken. Morgens steht er auf und läßt das Bett wie es ist. Kein Staubsauger. Das Zimmer einmal wöchentlich ausfegen. Kein Fernsehen. Keine Zeitungen. Vielleicht nur einige Bücher und Schallplatten, aber nicht zu viele. Nichts kaufen. Alles, was dich fesselt, verwirrt dein Leben. Selbstverständlich könnte er eine Frau zu sich einladen, aber nur, wenn er absolut sicher sein konnte, daß sie wieder gehen und nie mit Plastikwicklern im Haar schlafen würde. Er betastete sein Gesicht. Es hatte einen Kratzer, der schon dort gewesen war, ehe er sich den Weg durch die aufrührerischen Massen freigekämpft hatte. Mevrouw Grijpstra hatte sein Gesicht mit einem ihrer Lockenwickler geritzt; sie hatte sich umgedreht, er hatte vor Schmerzen aufgeschrien, aber sie war nicht wach geworden. Sein Schrei hatte ihr Schnarchen halb unterbrochen; sie hatte einige Male mit den Lippen geschmatzt und den Schnarcher beendet. Und als er ihre Schulter geschüttelt hatte, da hatte sie ein wäßriges Auge geöffnet und gesagt, er solle die Schnauze halten. Bloß keine Kinder mehr. Es gibt schon genug Kinder in Holland.
    «Warum, zum Teufel …» sagte er jetzt laut, machte sich jedoch nicht die Mühe, die Frage zu beenden. Er war so allmählich in diese Patsche geraten, daß er nie anhalten und sich ihr entwinden konnte. Das Mädchen hatte ganz gut ausgesehen, als es ihm über den Weg gelaufen war, und dessen Eltern auch. Und er machte ein bißchen Karriere bei der Polizei, und es stimmte alles genau. Sein ältester Sohn war allmählich zum Taugenichts geworden, mit langen, schmutzig glatten Haaren, vorstehenden Zähnen und einem glänzenden, brüllenden Motorrad. Die beiden Kleinen waren noch sehr nett. Er liebte sie.
    Daran gab es keinen Zweifel. Er würde sie nicht verlassen. Also war es nichts mit einem Zimmer wie diesem. Alles sehr logisch. Er schaute noch einmal auf die Leiche. War jemand gekommen und hatte den Riesen mit einem Hammer geschlagen, mitten ins Gesicht? Und hatte der Riese dort gestanden, den Hammer kommen sehen und dessen Wucht voll auf die Nase gekriegt, ohne auch nur zu versuchen, sich zu verteidigen? War er vielleicht betrunken gewesen? Er stand auf und ging zum Fenster. Drei Polizisten stocherten mit ihren langen Schlagstöcken zwischen den Kopfsteinen herum. «Irgendwas gefunden?» Sie schauten hinauf. «Nichts.»
    «Habt ihr etwas über Steinewerfer erfahren?»
    «Ja», rief der Konstabel, der zuvor dort gewesen war. «Hier ist es den ganzen Tag über ruhig gewesen. Wir waren nur hier, um die Leute daran zu hindern, zum Unruheherd zu gelangen.»
    «Habt ihr jemand durchgelassen?»
    Die Polizisten sahen einander an, dann schaute der erste wieder hinauf zu Grijpstra.
    «Viele. Jeden, der hier zu tun hatte.»
    «Hier ist ein Mann ermordet worden», rief Grijpstra. «Habt ihr jemand gesehen, der herumgelaufen ist? Der sich sonderbar benahm? » Die Polizisten schüttelten den Kopf.
    «Danke», rief Grijpstra und zog den Kopf ein. Er setzte sich wieder und schloß die Augen, um die Atmosphäre des Zimmers zu spüren, aber allmählich schlief er ein. Das Geräusch einer Schiffsmaschine weckte ihn. Er schaute hinaus und sah, daß draußen eine niedrige Barkasse der Wasserschutzpolizei festgemacht wurde. Sechs Mann kamen herunter, der Commissaris, ein kleiner, nett aussehender älterer Mann, als erster. Grijpstra winkte, die Männer marschierten zur Tür.

    «Guter Kaffee», hatte de Gier unterdessen gesagt. «Vielen Dank. Trinken Sie auch einen, Sie brauchen ihn. Sagen Sie mir bitte, was geschehen ist. Fühlen Sie sich jetzt besser?»
    Die Frau, die ihm am Küchentisch gegenüber saß, versuchte zu lächeln. Eine schlanke Frau mit dunklem, zu einem Knoten aufgesteckten Haar, schwarzer Hose und schwarzer Bluse und einem Halsschmuck aus kleinen roten Muscheln. Sie trug keine Ringe.
    «Ich bin seine Schwester», sagte sie. «Esther Rogge. Nennen Sie mich bitte Esther, das tun alle. Wir wohnen hier jetzt seit fünf Jahren.
    Ich hatte eine Wohnung, aber Abe kaufte dieses Haus und wollte, daß ich zu ihm ziehe.»
    «Sie haben sich um Ihren Bruder gekümmert», sagte de Gier. «Ich verstehe.»
    «Nein. Abe brauchte keinen, der sich um ihn kümmerte. Wir haben nur das Haus miteinander geteilt. Ich hab das Erdgeschoß und Abe die erste

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