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An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

Titel: An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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— Wie ein zum Angriff übergehender Stier schob er seinen breiten Schädel nach vom. Seine Zähne begannen zu mahlen. Außer diesen knirschenden Lauten wurde es unheimlich still in dem Raum. Alle Augenpaare folgten Pat Folkers Blickrichtung. Nun hatten auch sie den Eindringling erkannt — und erstarrten. Kirk O'Conner dagegen überwand geistesgegenwärtig sofort die leichte Überraschung, die ihn durch das Vorhandensein der fünf Gauner in dem Raum kurz hatte zusammenzucken lassen. Er hatte nur Pat Folker allein in seinem Bau vermutet. Gegebenenfalls konnten ein oder zwei seiner Leibwächter sich bei ihm aufhalten, — nun aber stand er fünf Männern gegenüber.
    ,Aufpassen!' funkte sein Gefahrenbarometer, und sofort gingen alle seine Sinne in Alarmbereitschaft. Die rechte Hand, die die Remmington umspannt hielt, verblieb in der Manteltasche, während er mit dem linken Zeigefinger lässig seinen Hut in den Nacken schob. Direkt neben der Tür blieb O'Conner stehen . . . „Da schaut her!“ begann Pat Folker gefährlich leise flüsternd.
    „Der Beschützer der Schwachen, wie man ihn nennt, schnüffelt in fremden Revieren herum.“
    „So ist es, Folker!“ kam es kalt über O'Conners Lippen. — Seine Augen beobachteten dabei scharf die vor ihm sitzenden Gestalten. Keine verdächtige Bewegung konnte ihm von seinem Standplatz aus entgehen.
    „Was willst du hier? — Ich wüßte nicht, daß wir dich gerufen hätten“, hatte Pat Folker seine kurze Erstarrung überwunden und machte Anstalten, sich zu erheben.
    „Bleib, wo du bist, Folker!“ gab ihm Kirk O'Conner schneidend zurück. „Und auch ihr anderen versucht keine dummen Mätzchen zu machen. Ich bin hierhergekommen, um mit Folker zu reden. Es wird eine sehr deutliche Sprache werden. — Und wenn mich darin einer von euch zu stören versucht, dann kann es sein, daß ich leicht nervös werde.“
    Um sofort alle Mißverständnisse zu beseitigen, ließ er die verdutzte Gesellschaft um Pat Folker in die kreisrunde Mündung seiner Remmington blicken. — Es waren keine großen Helden, die Kirk O'Conners stählerner Blick einen nach dem anderen betastete. Fast alle diese feigen Duckmäuser waren ihm bekannt. — Und es war keiner unter ihnen, dessen Augen nicht unter seinem eisigen Blick zu flattern begannen. Noch mehr! Nackte Angst stand deutlich in ihnen gezeichnet.
    „Also, O'Conner, du wirfst uns den Fehdehandschuh offen vor die Füße! Und aus welchem Grunde?“ wollte Pat Folker mit rauer Stimme wissen.
    „Der Grund dürfte dir seit langem bekannt sein“, ging Kirk O'Conner auf die Frage des Obergauners ein. Er hatte sich eine genaue Marschroute festgelegt, wie er schnellstens Pat Folker zum Sprechen bringen würde. — Hiernach mußte er den brutalen Gangser mit seinem Wissen, daß er aber nur andeutungsweise preisgab, aus seiner Reserve locken. Nur so konnte er Näheres über die Taten dieser Bestien in Erfahrung bringen.
    „Erinnere dich an meine Worte, Folker, die ich dir seinerzeit nach der Aburteilung Eric Shannons gesagt habe. Sollte ich zu der Erkenntnis kommen, daß du deine schmutzigen Hände bei der Gemeinheit im Spiel hast, dann . . .! — Nun, du erinnerst dich!“
    „Ach! — Und jetzt glaubst du plötzlich herausgefunden zu haben, daß ich deinen Partner ins Zuchthaus brachte. Lächerlich! — Woher hast du denn deine Weisheit?“
    „Von deinen Handlangern, die heute nacht genauso wie damals die schmutzige Arbeit für dich erledigen mußten“, spielt O'Conner auf die Ereignisse am Fluß an.
    „Das verstehe ich nicht!“
    „Du wirst es sofort verstehen, Folker. — Vor nicht ganz vier Stunden hattest du das Pech, daß ich diesen einfältigen Rick Amston zusammen mit deinem Catcher Charles am Fluß beobachtete, wie sie einen steifen, starren Körper in den Fluß warfen. Wer war diese Person?“
    „Goddam! Was gehen mich diese beiden Vollidioten an. Ich bin für ihre Taten nicht verantwortlich“, versuchte sich der Gauner laut schreiend aus der verfänglichen Frage O'Conners zu ziehen. Er wußte ja nicht, daß der Mann an der Tür schon längst mit der angeblichen Wasserleiche gesprochen hatte. Dennoch war es dem Gauner mehr als nur unangenehm, einen Mitwisser dieser Untat zu haben. Bösartig begannen seine Augen zu funkeln. In seinem fleischigen Gesicht begann es zu arbeiten. Kirk O'Conners scharfe Augen registrierten blitzschnell die Veränderung des Gauners. Während er mit seinen folgenden Worten hart an dem Mann blieb, spannten

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