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An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

Titel: An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sobald er dem Upper- Engineer und seinen Hintermännern die eisernen Armreifen angelegt hatte. — Wer waren diese Männer, die die Befehle erteilten? — Welche Macht hatte ihren Agentenstab auf das Versuchsgelände von Cricklewood angesetzt? Würde er schon heute nacht Licht in dieses Dunkel bringen können? Diese Gedanken beschäftigten Kommissar Morry, als er die Akte Dr. Jules Steenlund zuklappte und einen Blick zur Uhr warf.
    „Schon Mitternacht!“ stellte er fest und ließ sich mit der Funkstreifenleitstelle verbinden.
    „Hallo! Hier Morry“, meldete er sich, als der Funksprecher der Zentrale die Verbindung hergestellt hatte. „Haben die in Mayfair zur Unterstützung von Konstabler Sudder eingesetzten Wagen ihren Standort bisher verändert?“
    „No, Sir! Beide Wagen befinden sich noch in der Nähe vom Berkeley Square. Konstabler Sudder hat seinen Beschattungsposten bis in unmittelbare Nähe des Imperia-Clubs vorgeschoben und befindet sich zur Zeit in keinem der Streifenwagen. Haben Sie weitere Anweisungen für die Wagen oder wollen Sie selbst mit ihnen sprechen, Sir?“ wollte der Einsatzleiter der Funkwagen= zentrale wissen.
    „No, thanks! Sudder weiß, was er zu machen hat, wenn Anthony Challis das Lokal wieder verläßt. Halten Sie mich nur auf dem laufenden, sobald sich irgend etwas wichtiges ereignen sollte. Sie erreichen mich in meinem Zimmer. Ich werde die ganze Nacht im Headquarter bleiben.“
    „Yes, Sir!“
    Soeben hatte Kommissar Morry den Hörer auf die Gabel zurückgelegt, als eine Etage über ihm die Boys der dort untergebrachten Mordkommisson aus ihrer Nachtruhe gerissen wurden. Hell und deutlich hörte Kommissar Morry in dem um diese Zeit stillen Gebäude die Anordnungen des Leiters der Londoner Mordkommission. Danach eilten hastige Schritte die Treppe hinunter. Als beinahe wieder Ruhe in dem Gebäude eingetreten war, hörte Morry jemand an seine Zimmertür pochen. Auf sein „come in!“ steckte der Leiter der Mordkommission nur kurz seinen Kopf durch die Tür: „Evening, Morry! — Ich sah noch Licht bei Ihnen und möchte Sie zu einer Nachtfahrt mit uns einladen. Wenn Sie nichts Besonderes Vorhaben, dann geben Sie mir und meinen Boys die Ehre und begleiten uns einmal. Ich glaube, meine Männer würden sich freuen . . .“
    „Nun, Gilbert! Ich sitze zwar nicht zu meinem Vergnügen hier. Aber trotzdem, wo soll's hingehen?“
    „Zum Alhambra-Club!“
    Über Kommissar Morrys Nasenwurzel zog sich bei der Nennung des Lokals eine leichte Falte. Alhambra-Club? — Hatte in der Akte Dr. Jules Steenlunds nicht auch etwas von diesem Lokal gestanden? — Klar doch! Anthony Challis wollte sich seinerzeit in diesem Lokal am Corams Fields aufgehalten haben, als Dr. Steenlund seine vermeintliche Tat ausführte. — Sein Alibi wurde damals überprüft und von dem Besitzer des Clubs bestätigt. Es lohnte sich, den Bau einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Wenn Kommissar Morry seine Begleitung nicht schon halb zugesagt hätte, so würde er nach diesem Gedankengang seinen Kollegen darum gebeten haben.
    Während Kommissar Morry die Zentrale von seiner beabsichtigten Fahrt mit der Mordkommission verständigte und danach seinen Wettermantel vom Haken nahm, erkundigte er sich bei dem Leiter der Mordkommission nach Einzelheiten ihres nächtlichen Einsatzes:
    „Sagen Sie, Gilbert, wen hat es in diesem feudalen Club erwischt?“
    „Den Besitzer höchstpersönlich!“ kam zur leichten Überraschung Kommissar Morrys die Antwort.
    „Den Besitzer?“ gab er seinem Erstaunen Ausdruck, indem er leise durch die Zähne pfiff.
    „Yes, Morry! Pat Folker, ein Mann, der anscheinend viele Feinde besaß“, fügte der Gefragte beim Verlassen des Raumes hinzu. Dann ging es mit heulenden Sirenen dem Ort des Geschehens entgegen . . .
    Genauso wie sich der patrouillierende Cop den Tathergang vorgestellt hatte, wurde er von den Spezialisten der Mordkommission rekonstruiert. Demnach war Pat Folker vom Hinterausgang des Hauses aus direkt in die Schußrichtung des Täters hineingelaufen. Die Einschläge der fehlgegangenen Projektile an der Hinterfront des Gebäudes zeugten davon, daß der Täter vom Fahrzeug des Toten aus seine Schüsse abgefeuert hatte.
    „Soweit hätten wir's!“ meinte Gilbert grimmig, während seine Jungens schweigsam ihrer Routinearbeit nachgingen und er auf den neben der Tür des Alhambra- Clubs stehenden Kommissar Morry zugetreten war.
    „Damit dürfte es auch fürs erste vorbei sein. All skies!

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