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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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Marcus zusammen mit Nika. Direkt neben den prächtigen Offiziersunterkünften entsti e gen sie der modrigen Dunkelheit des Ankerraumes auf das so n nenübe r flutete Hauptdeck, dessen schiere Größe selbst Floogan die Spr a che verschlug.
    Beeindruckt hob er die flache Hand über die Augen, um sie vor dem gleißenden Licht zu schützen und versuchte, das heillose Chaos an Bord zu überblicken
    Unablässig wogten mannshohe Wellen gegen den robusten Rumpf der Gyntiver und brachten die rostige Schiffsglocke im wankenden Rhythmus des lebhaften Seegangs zum Läuten.
    Die Segel flatterten fordernd im treibenden Westwind, der die vergilbten Windfänger bauchig aufblähte und das Schiff mit u n sichtb a rer Hand ins Ungewisse zu führen schien.
    Ein leerer, stahlbereifter Holzeimer polterte lautstark von Bac k bord nach Steuerbord und verfing sich hoffnungslos in dem heillosen Wir r warr von Seilen und abgerissenen Takelagen, die nutzlos von den langen Quermasten baumelten.
    „Seht doch!“, unterbrach Nika den fast idyllischen Augenblick und zeigte an den Fuß des großen Hauptmastes, „das sind doch Menschen!“
    „Was? Wo denn?“, erwiderte Marcus ungläubig und versuchte mit zusammengekniffenen Augen etwas zu erkennen, „da brat mir doch einer … Die Kleine hat Augen wie ein Adler. Da sind ein paar Leute dran festgebunden, Floogan! Wir sollten ihnen he l fen!“
    „Warte!“, hielt ihn der alte Seemann freundlich, aber bestimmt zurück, „nix überstürzen! Hatten vielleicht einen guten Grund, sie dort anzuketten! Könnte auch ne Falle sein! Halt auf jeden Fall die Augen offen!“
    Leicht geduckt ging er langsam voraus und schaute sich misstra u isch um. Sorgfältig umging er dabei die kleinen und größeren Trümmerteile, die überall verstreut lagen, die sich jedoch für den nachfolgenden Marcus als heimtückische Stolperfallen erwiesen, denen er fluchend auszuweichen versuc h te.
    „Beim Wasser des blauen Ozeans! Sei leise!“, forderte Floogan und machte eine besänftigende Bewegung mit der flachen Hand in Richtung des Störenfrieds.
    „Siehst wohl deine Füße nich mehr?“ Er hob die Augenbrauen und schlich weiter.
    Marcus warf ihm einen erbosten Blick zu und setzte seinen Weg  mit entsprechendem Bedacht fort, bis sie zu den vermeintlichen Gefangenen gelangten, die offensichtlich besinnungslos an dem Mast lehnten.
    „Die sind nicht gefesselt!“, bemerkte Marcus, „sieht eher so aus, als hätte sie jemand zu ihrem Schutz hier festgebu n den!“
    „Hey! Das is’ ne Waldzwergin!”, flüsterte Floogan, als er neben der bewusstlosen Galina auf die Knie ging, „nur einmal in me i nem Leben hab ich einen dieser kleinen Leutchen kennengelernt. Sehr liebenswerte Wesen, aber dieses kleine Frau hier sieht sehr krank aus!“
    Als er ihr fürsorglich die fiebrigen Strähnen aus dem blassen Gesicht streichen wollte, packte ihn jemand entschlossen am Handgelenk.
    „Wag ja nicht, sie anzufassen!“
    Trotz seiner Verletzungen war Wolf immer noch ungemein schnell, lockerte aber gleich darauf wieder seinen festen Griff und ließ schwerhustend von ihm ab.
    „Ihr verdammten Mistkerle, ich werde euch …“, murmelte er noch, bevor er sich wieder en t kräftet an den Mast lehnen musste und die letzten Worte unverständlich vor sich hin nusche l te.
    „Herr Gott noch mal!“, empörte sich Floogan, der durch den überraschenden Zugriff das Gleichgewicht verloren hatte und wie ein hilflose Schildkröte auf den Rücken gefallen war. Marcus konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
    „Wir wollen euch nur helfen!“, beruhigte der Wirt den Krieger aus sicherer Entfernung, während er Floogan auf die Beine half.
     
    Nika indes betrachtete interessiert den schlafenden Jungen in den Armen des benommenen Mannes, der sie zwar selbst durch den Schleier der Erschöpfung noch misstrauisch musterte, es aber zuließ, dass sie den Gleichaltrigen versuchte, mit einem za g haften Tippen auf die Wange zu wecken.
    Als Natas abrupt die Augen öffnete, erschrak Nika und wich einige Schritte zurück. Sein feindseliger Blick ließ das Mädchen entsetzt erstarren, ehe sich sein Gesicht unversehens aufhellte und ein liebevolles Lächeln seine schmalen Lippen umspielte, das umso wärmer und herzlicher erschien. In kindlicher Unbefa n genheit vergaß sie schnell den ersten, düsteren Eindruck und er-widerte sein freundliches Entgegenkommen mit einem kecken Blinzeln.
    „Was sind das denn für Gestalten!“, stammelte Marcus und

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