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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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keiner erzählt?«
    »Wovon redest du?«
    »Wovon ich rede? Du hast mein legendäres Schokoladensoufflé aufgefuttert und fast eine ganze Flasche von meinem fünfundzwanzig Jahre alten Armagnac allein ausgetrunken, und dann hast du mir unter Tränen deine Lebensgeschichte erzählt. Schlafen? Ich hab dich ja nicht mal dazu bekommen, die Klappe zu halten. Nach drei Stunden bin ich ins Bett gegangen, du bist hinterhergekommen und hast dich neben mich gelegt. Ich dachte, jetzt wärst du vielleicht endlich still, aber nein. Du hast einfach immer weiter von deinem Vater erzählt, und da hab ich mir irgendwann Ohrenstöpsel reingesteckt und dich einfach reden lassen.«
    »Wir hatten keinen Sex?«
    Doug sah sie mit einem unanständigen Grinsen an. »Schätzchen, wenn wir Sex gehabt hätten, wüsstest du das noch.«
    Sie sah zu ihm hoch, und etwas in ihr löste sich. Ihr wurde klar, wie viel Angst sie gehabt hatte. Sie hatte gedacht, die Trennung von Greg hätte sie komplett aus der Bahn geworfen, und alles, was sie seitdem getan hatte, war irgendwie von der Angst überschattet gewesen, dass das wieder passieren könnte.
    »Und du bist dir hundertprozentig sicher?«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Aber falls du als heiße Mama mal Lust auf Sex hast, kannst du dich gern melden.«
    Das Wort »Mama« ließ Saffys Knie weich werden. Sie hielt sich am Geländer fest.
    »Aber beim nächsten Mal wird nicht wieder so viel gequatscht«, sagte Doug. »Und auch nicht geweint. Na ja, du kannst schon weinen, aber bitte nur vor Glück.«
    Er drehte sich um und ging wieder hinein. Das Licht hinter ihm verlieh seinem blonden Haar für einen Moment einen Heiligenschein.
    »Du solltest während der Schwangerschaft nicht rauchen«, sagte er über die Schulter. »Das ist schlecht für das Kind.«
    Saffy ließ die Zigarette los. Sie fiel in einem kleinen Funkenregen in den Hof unter der Treppe.
    »Ja«, sie lächelte ihn an. »Da hast du recht.«
    In einer Drogerie in Covent Garden kaufte Conor Aftershave und eine Packung Kondome. Er kam sich ein bisschen blöd dabei vor, aber er wusste, er würde sich noch viel blöder fühlen, wenn er sie später tatsächlich brauchen sollte, aber nicht gekauft hätte.
    Es war Jahre her, dass er das letzte Mal Kondome gekauft hatte. Er fragte sich, weshalb es so eine Riesenauswahl gab. Und er fragte sich, wieso er sich nicht traute, darüber nachzudenken, wie es wäre, mit Becky ins Bett zu gehen. Seit fast zwei Wochen versagte er sich jeden Gedanken daran. Seine Kräfte schwanden allmählich.
    Es war ein unglaublich heißer Tag. Er ging zurück zum Hotel, zog sich aus, duschte und zog sich wieder an. Er setzte sich aufs Bett und sah sich ein Cricketspiel im Fernsehen an, obwohl er überhaupt keine Ahnung von den Regeln hatte. Er versuchte, von selbst hinter das Spiel zu kommen, und das lenkte ihn eine Weile ab, aber dann funktionierte auch das nicht mehr.
    Er holte die Kondome aus der Tüte und legte sie in die Nachttischschublade. Dann holte er sie dort wieder heraus und tat sie in das Badezimmerschränkchen. Er benutzte das Aftershave und kippte dann etwas davon in den Ausguss, damit Becky nicht dachte, er hätte es speziell für heute gekauft, falls sie die Flasche sah.
    Er zwang sich, das Zimmer zu verlassen, spazierte die Old Compton Street hinauf und ging die Frith Street entlang zum Soho Square. Ein Teil von ihm hoffte, sie würde in seiner Abwesenheit anrufen. Der andere Teil von ihm war jedoch erleichtert, als er an der Rezeption nachfragte und erfuhr, dass sie nicht angerufen hatte.
    Er holte die Kondome aus dem Badezimmerschränkchen, wickelte sie in ein Taschentuch und warf sie in den Mülleimer. Er versuchte, ein Buch zu lesen. Er trank einen Gin Tonic aus der Minibar. Es war der erste Drink in diesem Hotelzimmer. Er trank noch einen. Dann bekam er Hunger und bestellte sich über den Zimmerservice ein Omelette. Er musste eingeschlafen sein. Als er erwachte, klingelte sein Handy. Er lächelte, noch bevor er rangegangen war.
    »Ich dachte schon, du rufst nie an.«
    »Ich musste.« Es war nicht Becky, es war Jess. Sein erster Gedanke war, dass etwas passiert sein musste.
    Er setzte sich auf. »Ist alles in Ordnung?«
    »Es ist alles okay.«
    »Geht’s den Zwillingen gut?«
    »Denen geht’s super. Sie sind immer noch bei meinen Eltern in Cork. Sie vermissen dich.«
    »Wie geht’s Saffys Mutter?«
    »Sie ist aufgewacht. Sie redet noch sehr wirr, aber das soll wohl normal sein, und sie haben die

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