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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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Präsentation.«
    Jill blieb stehen. »Ich muss die ganze Zeit daran denken, was ich am Freitag Schlimmes zu dir gesagt habe.« Sie zog ihre schwarzen Lederhandschuhe aus und tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch. »Dass du eines Tages aufwachen würdest, mit fünfzig, und ganz allein wärst …«
    »Das ist schon okay, wirklich. Hatte ich schon ganz vergessen.«
    »Typisch Sadbh, so tapfer zu tun. Das brauchst du aber nicht. Ich weiß, wie niedergeschmettert du sein musst. Ich bin für dich da, wenn du jemanden zum Reden brauchst.«
    Wie eingebildet! Was ihre Mutter dachte oder sagte, schmetterte sie schon lange nicht mehr nieder. Sie verdrehte ungeduldig die Augen. »Aber es gibt doch gar nichts zu reden.«
    Jill zog eine Zeitung aus der Tasche. »Und das hier, Sadbh?«
    Die Hälfte der Titelseite war mit einem Foto von einer Filmpremiere bedeckt. Greg trug einen Smoking und zielte mit Daumen und Zeigefinger auf die Kamera. Saffy zog den Kopf ein, wie sie es immer tun musste, wenn sie zusammen fotografiert wurden, und trug ein grünes Satinkleid von Whistles, in dem sie, wie ihr gerade auffiel, aussah wie eine Zucchini. Das Kleid war schlimm, aber die Überschrift war noch schlimmer:
    Valentinstagsdesaster für Soap-Star Greg
    Vergangenen Freitag hielt Herzensbrecher Mac Malone in The Station um die Hand von Mia, dem heißblütigen Rotschopf, an. Im weiteren Verlauf des Abends lief es in dem exklusiven Dubliner Restaurant 365 nicht mehr ganz so rund für Darsteller Greg Gleeson und seine Lebensgefährtin Sadbh Martin.
    Während sich das Paar dem 70 g teuren Champagner-Dinner widmete, entzündete sich zwischen den beiden eine hitzige Auseinandersetzung. Der gut aussehende Serien-Feuerwehrmann tat sein Bestes, das Gemüt seiner Begleitung zu kühlen, diese stürmte dennoch zur Verblüffung der Umsitzenden hinaus und ließ Malone mit seinem Blubberwasser allein. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, ist Gleeson, der Ende des Jahres in Hollywood drehen soll, aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und bewohnt jetzt eine Suite im luxuriösen Davison Hotel.
    Wie es scheint, sind bei einem der langjährigsten Pärchen der Filmbranche die Flammen der Leidenschaft nun doch endgültig erloschen.
    Saffy schob die Zeitung beiseite. Mit dem letzten bisschen Kraft, das sie eigentlich gebraucht hätte, um den heutigen Tag zu überstehen, bugsierte sie ihre Mutter vor die Tür auf die Schoolhouse Lane. Ein Mann stand neben dem Parkplatz und hob gerade sein Baby aus dem Kinderwagen. An der Ecke stand ein Fahrradkurier und rauchte eine Zigarette.
    »Ich gehe jetzt wieder rein, Mum.« Saffys Stimme klang bestimmt, aber ihre Mundwinkel zitterten. »Und ich möchte nicht, dass du mich anrufst oder vorbeikommst, klar?«
    »Aber Sadbh, ich will dir doch nur helfen. Ich könnte für ein paar Tage bei dir einziehen. Oder mal mit Greg reden. Oder …«
    »Ich will aber keine Hilfe! Halt dich da einfach raus!«, rief Saffy verzweifelt. Der Mann und der Fahrradkurier drehten sich zu ihnen um und starrten sie an. »Jetzt versteh das doch! Halt dich ein einziges Mal aus meinem Leben raus, lass mich in Ruhe!«
    Sie drehte sich um und rannte zurück ins Haus, am Empfang vorbei und den Flur entlang.
    »Danke, dass du gekommen bist.« Saffy setzte sich neben Greg. Er sah umwerfend aus, aber auch ein wenig mitgenommen. Etwas verquollen, aber gleichzeitig auch hager, und irgendwie ging es ihr dadurch besser. Vielleicht bedeutete es ja, dass er sie vermisst hatte.
    Sie saßen auf einer Bank in den Iveagh Gardens. Greg hoffte, dass sie sauber war. Jess hatte ihm nur zwei Paar Jeans eingepackt, und ein Paar war in der Hotelwäscherei abhandengekommen. Saffy hatte als Treffpunkt St. Stephen’s Green vorgeschlagen, aber dort war viel zu viel los, und er hatte Angst, von Paparazzi fotografiert zu werden. Lauren sollte nichts davon erfahren.
    Als er sie angerufen und ihr erzählt hatte, dass Saffy ihm eine SMS geschickt hatte, hatte sie nur gelacht. Sie meinte, er solle sie ruhig ein paar Tage schmoren lassen, bevor er antwortete.
    »Und Greg, das ist eine Verhandlung. Also hör auf Tante Lauren, ja? Du musst dir darüber klar sein, dass du wahrscheinlich nicht gleich in der ersten Runde bekommst, was du willst. Wenn du willst, dass sie zu dir zurückkommt, musst du cool bleiben. Hör dir an, was sie zu sagen hat. Mach ihr deine Bedingungen klar. Und dann geh. Glaub mir. Funktioniert immer. Meinst du, du schaffst das?«
    Greg konnte nicht

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