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Analog 01

Analog 01

Titel: Analog 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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können.
    Chirurgie kam selbstverständlich überhaupt nicht in Frage. Kein Chirurg würde an eine solche Möglichkeit auch nur im Traum denken, wenn ihm nur die Daten der EM-Sensoren zur Verfügung standen. Zu viele praktische Fragen blieben dabei unbeantwortet. Und Gehirnchirurgie war damit noch weiter entfernt.
    Zu seiner Linken konnte er das thrulmodische Schiff auf dem dunklen Sand sehen. Es wurde von den umgebenden Warnlichtern nur spärlich erhellt. Rote Warnlichter, dieselbe Farbe wie Krüger 60.
    Was würden sie sagen, sollte das Schiff ohne den Botschafter an Bord zurückkehren? Oder gänzlich ohne Besatzung? Schließlich hatte ja jeder die Krankheit.
    Ausgenommen der Adjutant. Der hatte seine Wiedergeburt gehabt.
    Warum hatte der Adjutant eine Wiedergeburt haben können und der Botschafter nicht?
    Die Warnlichter signalisierten den Menschen, vom Schiff zurückzubleiben. War Krüger 60 ein gigantisches Warnlicht im All, das den Menschen signalisierte, sich fernzuhalten? Wir hätten darauf hören sollen, dachte er. Das hätte uns Schwierigkeiten erspart …
    Warnlichter …
    Und da huschte der Geist einer Idee leichtfüßig in Kentons Verstand. Es war keine erfreuliche Idee, und je mehr er darüber nachdachte, desto weniger gefiel sie ihm. Aber der Botschafter lag im Sterben.
    Er fand Anne zusammengekauert über den Reporten ihres jüngsten Scheiterns. „Haben wir eigentlich noch diesen eng fokussierten Neutronenstrahler, den wir für die Strahlenbehandlung verwendeten?“ fragte er ohne Einleitung.
    Stirnrunzelnd sah sie zu ihm empor. „Ja. Warum?“
    Er sagte es ihr.
     
    Er hörte Schritte hinter sich. Kenton öffnete die Augen, als Anne auf den Balkon kam und sich in eine Liege fallen ließ.
    „Wie geht es dem Botschafter?“ fragte er.
    „Er kann schon beinahe wieder feste Nahrung zu sich nehmen, so kräftig ist er“, antwortete sie. „Aber wir belassen es vorerst noch bei der intravenösen Nahrungszufuhr. Mir ist immer noch nicht klar, wie er das überstehen konnte – wissen Sie, daß er fast zwölf Prozent seines Körpergewichtes bei dieser Wiedergeburt verloren hat?“
    „Starrköpfiger alter Narr“, schalt Kenton. „Er hat sich tatsächlich geweigert zu gehen, bevor seine Mission beendet war.“ Er sah auf, als Kertesz eintrat.
    „Ich störe doch hoffentlich nicht?“ fragte Kertesz.
    „Überhaupt nicht.“ Kenton fragte sich, ob die Etikette verlangte, daß er aufstand. Er hoffte nicht, denn fünf Tage lang Aufputschmittel anstelle von Schlaf begannen ihre Wirkung zu zeigen.
    Kertesz löste das Problem, indem er sich selbst einen Stuhl herbeiholte. „Ich möchte Ihnen beiden zu Ihrer ausgezeichneten Arbeit gratulieren. Dr. Rolland, ich werde Sie und Ihren gesamten Stab in meinem Bericht lobend erwähnen. Ich weiß, Sie werden noch einen offiziellen Report schreiben, aber könnten Sie mir nicht jetzt gleich einen raschen Überblick darüber geben, was die Wiedergeburt eigentlich ist?“
    „Die ultimate Heilmethode für Krebs und durch Viren verursachte Krankheiten“, erklärte Anne. „Da sind drei Drüsen hoch oben in der Brusthöhe, die wir Alpha, Beta und Gamma nennen und die von zusätzlichen Panzerplatten geschützt werden. Zum richtigen Zeitpunkt läßt Alpha ihre Flüssigkeit in den Blutkreislauf einströmen. Diese Flüssigkeit besteht aus komplexen Molekülen, die sich mit der gesunden ThNS verknüpfen, und zwar im ganzen Körper. Mit ‚gesund’ meine ich in diesem Fall unbeschädigt. Hat der ThNS-Ring irgendwelche Schäden oder ist er von einem Virus befallen, dann koppelt das Alpha-Molekül nicht.
    Ist das geschehen, dann läßt Beta ihre Flüssigkeit ausströmen. Diese Chemikalie greift keine der ThNS-Alpha-Moleküle an, bricht aber buchstäblich alle ungekoppelten ThNS-Ringe auf. Wird die ThNS einer Zelle vernichtet, so löst das eine chemische Kettenreaktion aus, und das gesamte Zellmaterial wird als Abfallstoff dem Blutkreislauf zur Ausscheidung zugeführt.
    Wenn schließlich alle schadhaften Zellen entfernt sind, stößt Gamma eine Flüssigkeit aus, die alle Alpha-Moleküle wieder von den ThNS-Ringen trennt, wonach die ThNS wieder ganz normal funktioniert. Sowohl die Alpha- wie auch die Gamma-Flüssigkeit werden hinterher ausgeschieden.“
    „Und dann ißt der Patient wieder Unmengen, um den Verlust auszugleichen“, nickte Kertesz. „Aber ich würde gerne etwas über den Auslöser erfahren.“
    Anne zögerte. „Das kann Dr. Langly besser erklären, Sir. Seine

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