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Analog 01

Analog 01

Titel: Analog 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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gibt?“
    „Richtig.“
    „Fiber K war eine seiner letzten Erfindungen. Er muß einige Proben hergestellt haben.“
    „Hat er bestimmt.“
    „Also: Er sitzt in Ihrem alten Labor und wartet auf eine Nachricht von Ihnen. Er selbst kann nicht heraus. Und man läßt ihn auch nicht mit der Außenwelt in Kontakt treten. Und doch hat er einen Weg gefunden, aber den muß erst jemand draußen finden!“
    „Fiber K!“ flüsterte Morissey.
    „Wir probieren mal etwas aus“, meinte Thomas.
    „Was?“
    „Erinnern Sie sich noch an die Telefonnummer Ihres Labors?“
    „555-4515, wenn sie noch gültig ist.“
    Thomas tippte sie ein. „Ah? Hallo? Universal Patents?“
    Eine rauhe Stimme antwortete über den Kommunikator. „Wer ist da?“
    „Hier ist die Ungezieferbeseitigung von Port City. Letzte Woche baten Sie uns vorbeizukommen, wegen der Spinnen im Gebäude. Damals konnten wir nicht, aber augenblicklich sind wir frei. Ist dort jemand, mit dem wir reden können?“
    „Hier hat niemand ’nen Insektenjäger gerufen“, knurrte die Stimme. „Haut ab.“
    „Ein Bursche namens Ghoul beschwerte sich über Spinnennetze in den Kellern“, beharrte Thomas. „Vielleicht Ihr Boß?“
    „Sie meinen Kull. Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Aber was macht ihr Burschen denn mitten in der Nacht hier?“
    „Wir haben so viele Aufträge, daß wir gezwungen sind, rund um die Uhr zu arbeiten. Wir sind von der Nachtschicht, und wir befinden uns gerade in einem Antigrav über dem Riviera Drive. Haben Sie immer noch Probleme mit den Spinnweben?“
    „ Weben , Doc? Die sind hier überall. In der Klimaanlage, auf den Zierpflanzen, im Hof …“
    „Aber nur einzelne Stränge, die sich nach verschiedenen Richtungen ausbreiten, kein zentrales Netz, wie man es in Gärten finden kann? Insekten verfangen sich darin, aber sie werden nie aufgefressen?“
    „Stimmt alles, Doc, aber ich weiß nichts über das Ungeziefer. Hab’ es nie so genau studiert.“
    „Auch auf dem Computer?“
    „Ja. He, habt ihr Burschen schon mal mit diesen Viechern zu tun gehabt?“
    „Ja, wir glauben, das ist eine neue Pest, die sich in diesem Bundesland ausbreitet. Sie stammt aus dem Nahen Osten. In Griechenland befällt sie vorzugsweise Olivenhaine.“
    „Beißen die Dinger?“
    „Das wissen wir nicht. Es wurden zwar einige Todesfälle gemeldet, aber bisher konnte noch kein eindeutiger Zusammenhang mit dem Glastod nachgewiesen werden.“
    „Dem … Glastod?“
    „Nur ein Name. Hat keinerlei Bedeutung.“
    „Wann wolltet ihr Burschen kommen?“
    „Wir sind schon unterwegs. Könnte ich in der Zwischenzeit noch einen Vorschlag machen?“
    „Klar.“
    „Versuchen Sie jetzt nicht, die Weben mit einem Besen zu entfernen.“
    „Nein?“
    „Nein. Wissen Sie, der Unterleib der Spinne, der Cephalothorax und alle acht Beine haben denselben Brechungsindex wie die Atmosphäre. Das bedeutet, sie sind transparent. Daher hat das Tier einen Namen. Ich will damit sagen, es ist nur sehr schwer zu sehen. Es könnte von einer der Weben auf Ihren Besen klettern und sich in Ihren Kleidern verbergen. Sie schleppen sie vielleicht mit nach Hause, ohne es anfangs zu bemerken. So was ist zwar noch nie geschehen, aber man muß mit allem rechnen.“
    „Um Himmels willen! Wie werdet ihr Burschen denn mit ihnen fertig? Durch Giftsprühen oder so was?“
    „Nein, nichts Derartiges. Sie sind gegen herkömmliche Gifte immun. Wir verwenden ein elektronisches Hilfsmittel. Das schließen wir irgendwo an dem Netz an. Dann senden wir kodierte elektrische Ströme hindurch. Sie denken, es ist eine männliche Spinne, die ruft, und tanzen an den Weben entlang und direkt in eine Falle, die wir vorbereiten. Das geschieht alles sehr rasch.“ Er wandte sich an seinen Gefährten. „Bob, Sie sind der Experte. Wie lange wird es dauern?“
    „Dreißig Sekunden“, antwortete Morissey.
    „Haben Sie das gehört?“ fragte Thomas. „Hinterher können Sie dann alle Weben wegfegen, die Gefahr ist gebannt.“
    „Klingt ganz schön verdreht. Ich hoffe, ihr Burschen wißt, was ihr macht. Ah, da seid ihr ja schon.“
    An der Seite des Fahrzeugs stand nun:
     
    Ungezieferbeseitigung Port City
    Spezialität: Spinnen!
     
    Quentin Thomas und der Erfinder stiegen aus. Vor ihnen lagen das Portal und die hohen Steinmauern. Sie schlenderten hinüber zum Pförtnerhäuschen. Morissey trug den Kodierset.
    Der Pförtner kam heraus, betrachtete die beiden Männer und das Fahrzeug, dann bat er sie hinein.

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