Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Analog 03

Analog 03

Titel: Analog 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
Vom Netzwerk:
auszusuchen, die bald populär wurden – zusammen mit beeindruckendem Aufwand in den Massenmedien, um sicherzustellen, daß sie es tatsächlich wurden –, und auf Dutzenden von Welten besaßen sie buchstäblich Exklusivrechte auf Tourismus. Hartford besaß vielleicht ein Raumhafenhotel, aber das war eigentlich keine Konkurrenz, und gewöhnlich überließen sie es gern Sternenheim. Hartford hielt den Tachyonen-Antrieb in eisenharter Hand, und sie hatten es nicht nötig, sich auszubreiten.
    Ich bezweifelte es keine Sekunde, daß Sternenheim für Alberio III dieses Muster im Sinn hatte. Die Verhältnisse dort waren perfekt, denn der Strand war eine geologische Anomalität: In einem Umkreis von zweitausend Kilometern um das Raumhafenhotel gab es keine andere annehmbare Stelle für ein Hotel, sondern nur kahle Berggipfel, die hier und da aus einem Dschungel voller großer und gefährlicher Raubtiere herausragten. Vielleicht konnte ich aber aus Peter etwas herausholen. Ich lehnte mich an einen Pfahl, der eine unregelmäßig brennende Fackel trug. „Außerdem käme es mir nie in den Sinn, einen Vertrag abzuschließen, solange ich nicht weiß, wen du repräsentierst.“
    Er sah mich eine Sekunde lang mit unbewegtem Gesicht an. „Ein Verein namens A.W. Stoner Industrien.“
    Ich lachte laut. „Ich meine den echten Namen.“ Von Stoner hatte ich noch nie etwas gehört, und ich behalte die allgemeine Entwicklung wirklich im Auge.
    „Das ist der Name, unter dem ich sie kenne.“
    „Kein Konzern, der nicht in Standard, Poor und Tueme verzeichnet ist, könnte mit neunstelligen Zahlen in eine Grundstücksspekulation einsteigen. Kein legitimer Konzern, meine ich.“
    „Da, es geht schon wieder los“, sagte er milde. „Ich glaube, es ist ein Zusammenschluß kleinerer Firmen.“
    „Ich nicht. Los, komm.“
     
    In meinem Gepäck hatte ich ein Nasenspray, das den Geruchssinn abtötete. Schon bevor wir hineinkamen, wußte ich, daß ich es hätte benutzen sollen.
    Die Luft war von Fischölrauch grau gefärbt, und mehr als hundert !Tang saßen in ordentlichen Reihen da. In Texas hatte ich einmal ein „Fischsterben“ erlebt, als eine plötzliche ökologische Katastrophe zur Folge hatte, daß breite Reihen verfaulender Fische sich am Strand anhäuften. Hier roch es so, als ginge ich an diesem Strand spazieren und hielt mir dabei eine alte Socke als Filter vor die Nase. Lafittes Gesichtsausdruck verriet mir, daß auch er sich nicht vorbereitet hatte. Wir traten beide mit einer leicht grünlichen Fröhlichkeit vor.
    Ein !Tang in der Mitte der ersten Reihe stand auf und kam auf uns zu. „Onkel?“ riet ich, und er wedelte bestätigend mit seinem Rüssel.
    „Wir haben eine vorläufige Entscheidung getroffen“, sagte er.
    „Vorläufig?“ sagte Lafitte. „War mein Angebot nicht akzeptabel?“
    „Ich sterbe. Meine Fußspuren sind verflucht. Ich gehe im Dorf umher und weiß nicht, daß alle, die meinen Weg kreuzen, in sexuellem Nullzustand bleiben und keine Kinder bekommen. Mit der Zeit sterben alle. Oh wie peinlich. Wir möchten das Angebot vom Stamm des Navarros hören. Dann können wir vielleicht eine endgültige Entscheidung treffen.“
    Das war angsterregend direkt. Ich hatte eine Stunde lang versucht, ihm unsere Bedingungen zu nennen, aber er hatte immer wieder das Thema gewechselt.
    „Darf ich das Angebot von Lafittes Stamm hören?“ fragte ich.
    „Sicher. Möchte Lafitte es mitteilen, oder soll ich das tun?“
    „Fahren Sie fort, Onkel“, sagte Lafitte und fügte dann in Spanisch hinzu: „Denke an die Möglichkeit einer Partnerschaft. Wenn es zum Handeln kommt …“
    Ich hörte Rabbit nicht mehr zu, als Onkel eine lange Litanei von Stöhnen, Krächzen, Keuchen und Pfiffen begann. Ich rechnete mir dabei ständig die Gesamtsumme von Großhandelspreisen und Verschiffungskosten aus. Bourbon, Rum, Cognac, Gin. Süßigkeiten, Rohzucker, Honig, süßes Gebäck. Netze, Computer, Abfallaufbereiter, Wasseraufbereitungsanlagen, Jagdwaffen. Als er zu Ende kam, belief sich die Gesamtsumme auf nur 620 Anteile.
    „Ihr Angebot, Navarro? Könnte es alle diese Dinge als Zusatz einschließen?“
    Ich mußte mich vorsehen. Lafitte log zwar wahrscheinlich, was die 1500 Anteile anbetraf, aber ich wollte ihn nicht zu sehr in Bedrängnis bringen, falls er doch in der Lage war, in der nächsten Runde über 1000 zu gehen. Außerdem wollte ich meine großen Geschütze erst am Ende auffahren.
    „Ich kann diese Dinge anbieten und dazu die

Weitere Kostenlose Bücher