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Analog 05

Analog 05

Titel: Analog 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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„Ssaroth hat mir einen Job angeboten.“
    „Sie haben nicht angenommen, hoffe ich.“
    „Ich konnte nicht. Ich hätte dazu zuviel Selbstachtung aufgeben müssen.“
    Ich übernahm die erste Wache, während die anderen versuchten, etwas Schlaf zu finden. Es war einer von jenen Abenden, die bei Dichtern Rhapsodie-Anfälle auslösen. Die Sterne schienen endlos, und die Venus hing wie ein zwanzigkarätiger Diamant über dem westlichen Horizont. Der Mond war in seinem ersten Viertel, und ich vertrieb mir die Zeit, indem ich die Stellen zu finden versuchte, an denen ich die Flotte versteckt wußte. Das bekam ich bald satt, machte es mir so bequem, wie das auf einem Stapel Backsteinen möglich ist, lehnte mich zurück und schaute mir die Sterne an.
    Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis mir klar wurde, daß Orion, der Jäger, einen zusätzlichen Stern in seinem rechten Fuß besaß. Ich verspürte eine milde Begeisterung bei dem Gedanken, daß ich eine neugeborene No va sah. Ich pflegte meine Aufregung, solange ich konnte – um gegen den Schlaf anzukämpfen –, aber das Gefühl verflog, und ich nahm meine Untersuchung des Himmels wieder auf.
    Innerhalb von fünfzehn Minuten hatte ich mindestens sechs weitere Sterne gefunden, an die ich mich nicht erinnerte. Meine Nova-Hypothese war damit erledigt. Irgend etwas stimmte in diesem Universum ganz und gar nicht. Entweder das, oder …
    „MacElroy“, murmelte ich in mich hinein, „jetzt bist du endlich verrückt geworden.“
    Irgendwie schaffte ich es, meine Augen bis Mitternacht offenzuhalten. Dann schüttelte ich Jouniel für die nächste Wache wach.
    Sie erhob sich unruhig. „Gibt es etwas zu melden?“
    „Nur, daß die Positionen der Sterne nicht stimmen“, brummte ich, während ich mich neben Felira hinlegte.
    Ich habe noch die vage Erinnerung, daß Jouniel darauf „Ja, ich weiß“ antwortete, aber das kann ich mir auch eingebildet haben. Ich war eingeschlafen, bevor mein Kopf das Frettchen berührte, das ich noch immer als Kopfkissen benutzte.

 
17
 
    „Wach auf, Duncan!“
    Feliras Stimme weckte mich auf. Als ich meine Augen öffnete, fand ich noch immer Dunkelheit vor, die nur vom Licht der Sterne erhellt wurde.
    „Was gibt’s?“ flüsterte ich.
    „Ich glaube, ich habe eine veckanische Fähre gesehen.“
    Davon wurde ich sehr schnell hellwach.
    „Wann?“
    „Gerade eben. Direkt über dem Horizont hat es dreimal hell aufgeblitzt. Ich habe aufgesehen, und da war sie.“
    „Wo und wie schnell?“
    „Direkt über den Baumwipfeln in der Richtung von Rossa-Heim. Ich glaube, sie zog im Gleitflug dahin. Sie ist zumindest nicht größer geworden, während ich sie sehen konnte. Was machen wir jetzt?“
    „Wir sehen zu, daß wir so schnell wie möglich hier wegkommen.“
    Ich rüttelte zuerst Jouniel wach und dann unseren Gefangenen und erklärte die Situation so kurz wie möglich. Ich verdeutlichte Ssaroth, welche Konsequenzen es haben würde, wenn er uns Schwierigkeiten bereitete. Dann machten wir uns auf den Weg und gingen in der Dunkelheit so schnell wie wir konnten. Das erwies sich unglücklicherweise als kaum besser als ein langsames Kriechen.
    Sobald der Himmel hell genug geworden war, um die Berge in der Entfernung um uns herum ausmachen zu können, ließ ich anhalten. Es gab bis auf einige von den großen Pseudo-Pterodaktylen nichts zu sehen. Wir ruhten uns gerade lange genug aus, um nach Luft zu schnappen und ein paar Münder voll von den Beeren zu essen, und dann ging es weiter.
    Nach einer Meile verlor sich die Brandspur langsam, und wir drangen wieder in dichten Wald ein. Wir waren ungefähr fünf Meilen marschiert, als Felira, die die Führung übernommen hatte, uns schweigend durch Zeichen zum Anhalten aufforderte.
    „Was ist los?“ flüsterte Jouniel.
    „Ich glaube, ich habe etwas gesehen“, flüsterte Felira zurück.
    „Versteckt euch“, befahl ich und verschwand neben dem Tierpfad, dem wir gefolgt waren, im Unterholz.
    Dort lagen wir fünf Minuten lang und suchten voller Angst nach einem Zeichen von Bewegung vor uns. Nichts. Ich wollte gerade befehlen weiterzumarschieren, als Jouniel scharf ihren Atem einzog.
    „Was?“
    „Ich bin nicht sicher. Könnte ein Tier gewesen sein.“
    „Das war kein Tier“, sagte Felira. Ihre Stimme war aus der Entfernung von fünf Fuß kaum hörbar. „Ich kann einen Mann in einer grünen Uniform ausmachen. Ich erkenne die Livree nicht. Könnte ein Diener aus einem Haushalt sein, den ich nicht

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