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Analog 4

Analog 4

Titel: Analog 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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des Raums sich erhellte und ein Parazeit-Fluß-Diagramm zeigte: eine dreidimensionale Darstellung der Zusammenhänge zwischen einer Anzahl von Zeitlinien.
    Das Lesen von Parazeit-Karten ist die Sache von Experten – und ich war keiner, nicht als Außenseiter. Dennoch erkannte ich das Diagramm auf dem Bildschirm. Es war eine Darstellung der Hauptzeitlinien der Taladoranischen Konföderation und enthielt die wichtigsten Zeittore, die sie untereinander verbanden.
    Die Konföderation besteht aus einer Gruppe von siebenundzwanzig Zeitlinien, die sich zur gemeinsamen Verteidigung zusammengeschlossen haben – das klassische Beispiel einer gegenseitig abhängigen Zeitlinien-Ballung. Wir hatten die Mathematik dieser Situation in Zeitphysik durchgenommen, aber so ganz verstand ich sie trotzdem nicht. Ihre Mathematik war esoterisch genug, um selbst Albert Einstein Kopfschmerzen zu bereiten. Statt dessen verfiel ich auf eine Analogie.
    So wie ich sie betrachtete, sahen die Zeitlinien wie die Leitungsstränge in einem Telefonkabel aus, das zu lange unter den Straßen der Stadt gelegen hatte. Wenn die Isolation des Kabels beginnt, sich an kleinen Stellen abzulösen, entsteht ein Kurzschluß, und ein elektrischer Lichtbogen springt von einem Strang zum anderen über. Überall, wo solch ein Lichtbogen erscheint, bildet sich ein Durchgang zwischen den Zeitlinien.
    Dal Corst berührte eine Kontrolltaste, und das kurz vor dem Wandschirm im Raum schwebende Hologramm wechselte. Es war nun eine Nahaufnahme eines Abschnitts aus diesem Diagramm, welche die Verbindungen zwischen Salfa Null und Salfa Eins zu den Hauptzeitlinien der Konföderation zeigte.
    „Das Problem ist einfach“, begann Dal ohne Vorrede. „Das dalgirische Shuttle, welches Salfa Eins gestern morgen überfiel, kam nicht durch das einzige Portal dieser Zeitlinie. Es erschien zuerst südöstlich von unseren Verteidigungsstellungen und bewegte sich mit hoher Geschwindigkeit direkt auf den Sprungpunkt nach Salfa Null zu.“
    „Aber ich sah, wie Shuttles im Zeittor materialisierten“, warf ich ein.
    „Was du sahst, waren taladoranische Verstärkungstruppen, die von Jafta als Reaktion auf den Hilferuf der Akademie herüberkamen. Ich wiederhole: Der dalgirische Angreifer kam nicht durch das Zeittor.“
    „Aber das ist unmöglich“, meinte Haret. „Er mußte dort durchkommen.“
    „Was er nicht tat, unmöglich oder nicht!“ erwiderte Dal.
    „Es muß noch einen weiteren Verbindungspunkt geben, einen, den wir noch nicht entdeckt haben.“
    „Nein, wir haben das überprüft. Es gibt nur eine einzige Verbindung.“
    Haret schwieg mit sorgenvollem Gesicht. Ich konnte verstehen, was sie beschäftigte. Wenn das Shuttle von Dalgir nicht durch das Portal gekommen war, bedeutete dies, daß das Imperium einen Durchbruch erzielt hatte. Wenn die Dalgiri kommen und gehen konnten, wann sie wollten, würde niemand in der Parazeit sicher vor ihnen sein. Die Büchse der Pandora stand weit offen, und es gab niemanden, der sie wieder schloß.
    „Ist deswegen die Evakuierung angeordnet worden?“ fragte ich.
    „Natürlich. Diese Akademie stellt für uns eine wichtige Investition dar. Wir können uns das Risiko einer Zerstörung nicht leisten, nicht, wenn die Zeitwacht so unterbesetzt ist. Weißt du, was der Verlust von zwölftausend in der Ausbildung stehenden Zeitwächtern für unsere nächste Generation bedeuten würde?“
    „Dann wären wir besiegt“, erklärte Haret. „Den Dalgiri stünde es frei, uns zu überfallen, wann immer sie wollen.“
    „Vielleicht“, meinte Dal. „Aber vielleicht auch nicht. Es gibt da einiges an unserem Angreifer, was wir bisher nicht verstehen.“ „Was zum Beispiel?“
    „Zum Beispiel, daß er unsere zwei justierten Geschützbatterien schnell zerstörte, aber nicht weiter auf die Akademie selbst vorrückte, bis es zu spät war. Es war fast so, als ob er genauso überrascht war, uns zu sehen, wie wir es bei seinem Anblick waren.“
    „Ja?“
    „Wieso erschien er hier, wenn er nicht einen Kampf erwartete? Vielleicht hatte er keine andere Wahl, etwa weil die Zeitlinie, von der er transitierte, in der Nähe liegt.“
    „Dann müßte er von Salfa Null kommen“, überlegte Haret. „Unter den Bedingungen übergeordneter Energiepotentiale wäre das die Zeitlinie, die am nahesten zu dieser liegt.“
    , ‚Vielleicht nicht.’’ Dal Corst drückte ein weiteres Mal die Schirmkontrollen, und ein völlig neuartiges Diagramm bildete sich in der dünnen

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