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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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zu Daisy, als sie in den nächstbesten F l ur einbogen, »es gibt zwei Arten, durch ein Krankenhaus zu gehen. Entweder du erweckst den Eindru c k, du würdest hierher gehör e n – da, Spider, wei ß er Kittel am Türhaken, genau deine Größe, zieh ihn an oder du sol l test der m aßen fehl am Platze wirken, dass sich ni e mand über deine Anwesenheit beschwert. Jeder meint, es werde sich schon j e mand anders um dich kü m mern.« Er begann vor sich h i nzusu m men.
    »Was ist das für ein Lied?«, fragte Daisy.
    »Es heißt ›Yellow Bird‹«, sagte Spider.
    Charlie schob seinen Hut aus der Stirn, und sie spazierten in Rosies Krankenzimmer hinein.
    Rosie saß im Bett, las in einer Zeitschrift und wirk t e b e sorgt. Als sie die drei hereinkommen sah, wirkte sie noch besorgter. Ihr Blick ging von Spider zu Charlie und wieder retour.
    »Ihr seid beide weit von zu Hause weg « , sagte sie nur.
    »Das sind wir alle«, sagte C h arlie. »Also, Spider hast du schon kennengelernt. Das hier i s t Daisy. Sie ist bei der Polizei.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das noch bin«, sagte Daisy.
    »Wahrscheinlich stecke ich in allen m ö glichen Schwierigkeiten.«
    »Sie sind diejenige, die let z te Nacht beim Haus war? Die die Inselpolizei dor t h in geholt hat?« Rosie hielt i nne. Sie sagte: »Irgendwas Neu e s über Grahame Coats?«
    »Er ist auf der Intensivstat i on, genau wie Ihre Mutter.«
    »Tja, falls sie vor ihm wieder zu sich kommt«, sa g te Rosie, »dann wird sie ihn wahrscheinlich u m bringen.« Dann sagte sie: »Sie wollen nicht m i t m ir über Mamas Zustand reden. Sie sagen nur, dass es s e hr ernst sei, und sie würden m ir berichten, sobald es etw a s zu berichten gebe.« Sie sah Charlie m i t klaren Augen an. » S ie ist in Wirklichkeit nicht so schlecht, wie du glaubst. Man m u ss nur Zeit haben, sie richtig kennenzulernen. Wir hatten viel Zeit z u m Re d en, als wir im Dunkeln eingesperrt waren. Sie ist ganz in Ordnung.«
    Sie putzte sich die Nase. Da n n sagte sie: »Sie glauben nicht, dass sie durchkom m t. Sie haben es m ir nicht direkt gesagt, aber sie haben es a u f diese Ohne - e s-auszusprechen-Art gesagt. Ist schon ko m isc h . Ich habe immer geglaubt, sie würde alles überleben.«
    Charlie sagte: »Ich auch. Ich bin davon ausgegangen, dass, selbst wenn es einen Ato m krieg gibt, hinterh e r immer noch radioaktive Kakerlaken und deine Mama übrig bleiben würden.«
    Daisy trat ihm auf den Fuß. Sie sagte: »Weiß ma n inzwischen Näheres darüber, was sie so zugerichtet hat?«
    »Ich hab’s ihnen erzählt«, sagte Rosie. »Da war irgendeine Art Tier im Haus. Viell e i c ht war es auch einfach nur Grahame Coats. Ich meine, er war es irgendwie, aber irgendwie war es auch jemand anders. Sie hat es von m ir abgelenkt, und dann hat es sich auf sie gestürzt …« Sie ha t te all dies am Morgen, so gut sie konn t e, der Inselpolizei erklärt. S i e hatte es vorgezog e n, nicht über die blonde Geisterfrau zu sprechen. Wenn Menschen unter großem Druck stehen, entwickeln sie m anchmal Wahnvorstellungen, und sie hielt es für besser, wenn nie m and erfuhr, dass das bei ihr der Fall g e we s e n war.
    Rosie hielt inne. Sie starrte Spider an, als sei ihr eben erst wieder eingefallen, wer er war. Sie sagte: »Ich hasse dich immer noch, weißt du.« Spider sagte nichts, aber er machte ein sehr unglückli c hes Gesicht und sah gar nicht mehr wie ein Arzt aus, sondern jetzt wirkte er wie e i n Mann, der sich einen weißen Kittel von irgendeinem Haken genommen hat und sich Sor g en m acht, dass j e mand es me rkt . I h r e Sti mm e n a h m eine n tr ä u m e ris c he n To n a n .
    » A ber«, sagte sie, »aber als ic h i m Dunkel n gesessen habe, da hatte ich das Gefühl, dass du m ir helfen würdest. Dass du das T i er von m ir fernhiel te st. Was ist m it deinem Gesicht passiert? Es ist ja ganz zerkratzt.«
    »Das war ein Tier«, sagte Spider.
    »Weißt du«, sagte s i e. »Jetz t , wo ich euch beide gleichzeitig sehe, habt ihr überhaupt keine Ähnlichkeit m i teinander.«
    »Ich bin der Gutaussehend e «, sagte Charlie und hatte z u m zweiten Mal Daisys Fuß auf seinen Zehen ste h en.
    »Herr j e« , s a g t e Dais y lei s e . Da n n , e t wa s l auter : » C har li e ? Komm mal m it raus. Es gibt da eine Sache, über die wir dringend sprechen müssen.«
    Sie gingen hinaus in den K r ankenhausf l ur, Spider blieb zurück.
    »Was ist?«, fragte Charlie.
    »Wie, was ist?«, sagte Daisy.
    »Worüber m ü ssen

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