Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
sollte.«
Malden schürzte die Lippen. »Das ist mir schon aufgefallen, als er davon sprach, wie er dich in seinem Schloss einsperren will und du seine Kinder bekommen sollst. Aus seinem Mund klang es ziemlich … idyllisch.«
»Es gibt Schlimmeres auf der Welt, als in sicheren Verhältnissen zu leben.«
Malden verzichtete auf eine Erwiderung. Er war sich nicht sicher, wie offen er sich in Coruths Anwesenheit äußern durfte. Aber er sehnte sich danach, mit Cythera allein zu sein, um einiges mit ihr zu besprechen. Es hatte eine Zeit gegeben, da sie spürbare Zuneigung für ihn empfunden hatte. Vielleicht sogar mehr. Es schien Liebe gewesen zu sein. Aber nach dem Tod ihres Vaters und nachdem sie ihr Eheversprechen Croy gegenüber erneuert hatte, waren diese Gefühle anscheinend dahingeschmolzen.
Zumindest bei ihr. Maldens Leidenschaft für sie war so stark wie zuvor.
Als Croy ihn an diesem Tag eingeladen hatte, das Aufgebot zu bezeugen, hatte er in einem Zustand heftiger Verdrängung zugesagt. Er konnte einfach nicht glauben, dass Cythera das Dokument tatsächlich unterzeichnen und sich auf diese Ehe einlassen würde. Sie war ihm so verwirrt vorgekommen – fast so verwirrt wie Croy. Malden war überzeugt gewesen, dass sie sich im letzten Augenblick anders entscheiden würde. Dass sie Croy zurückstoßen und die Heirat ablehnen würde, weil sie Malden noch immer liebte.
Aber dann war der Barbar aufgetaucht und hatte alles durcheinandergebracht. Mittlerweile wusste der Dieb nicht mehr, was er glauben sollte.
»Cythera«, sagte er, »du und ich … wir sollten uns irgendwann unterhalten. Über …«
»Malden«, schnitt ihm Cythera das Wort ab, bevor er den Gedanken zu Ende führen konnte, »jeden Augenblick wird die Stadtwache hier sein. Man wird viele Fragen stellen und vielleicht versuchen, den Fremden wegzuschaffen. In der Zwischenzeit haben wir einen Augenblick des Friedens. Es ist sogar ziemlich still …«
Sie zuckten zusammen, als von unten dröhnendes, dämonisches Gelächter erscholl. Malden griff nach der Ahle, aber als in der Folge weder Schwertergeklirr noch Schmerzensschreie zu hören waren, ließ er sich auf einen Stuhl fallen und schüttelte den Kopf.
»… größtenteils still«, verbesserte sich Cythera. »Wir alle müssen bald aufbrechen, also sollten wir diese Mahlzeit genießen, bevor wir flüchten müssen.«
Malden konnte der Logik dieser Worte nicht widersprechen. Er nickte. »Also dann später. Aber wir werden uns unterhalten, nicht wahr?«
»Wenn du es unbedingt willst«, sagte Cythera, und es klang ausgesprochen verärgert.
Malden gab sich geschlagen. Er nahm ein Tafelmesser vom Tisch und spießte ein Stück Schinken auf. Er warf Coruth einen Blick zu. Sie leerte einen Pokal Wein so schnell, dass ihr ein Teil des Inhalts auf das Gewand tropfte. Falls die Hexe die Unterhaltung zwischen dem Dieb und ihrer Tochter mitbekommen hatte, ließ sie sich nichts anmerken.
»Er ist ein Barbar«, sagte sie und griff nach der Karaffe, um sich nachzuschenken. »Falls du dich wunderst.«
»Ihr habt ihn nicht einmal gesehen«, wandte Malden ein.
Coruth nahm sich ein gebratenes Hühnerbein. »Das war nicht nötig.«
Malden runzelte die Stirn. »Ihr spürt seine Natur durch eine zarte Strömung im Äther? Ist es so? Habt Ihr mit Eurer Hexenkunst in sein Herz geblickt?«
»Auch das war nicht nötig. So lacht nur ein Barbar. Als könne ihn jeden Augenblick der Tod ereilen und er freue sich schon darauf.« Die Hexe legte den Knochen beiseite, den sie abgenagt hatte, und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »In den Weiten der östlichen Steppen sind sie anders. Manche würden sagen: primitiv. Sie leben in einer viel gewalttätigeren Welt, so viel steht fest. Außer dem Tod haben sie keine Götter, und sie kämpfen wie die Tiere.« Eine Weile starrte sie ins Leere und lächelte. »Sie machen auch Liebe wie die Tiere.«
»Mutter«, sagte Cythera und strich Butter auf ein Stück braunes Brot, »falls du das aus eigener Erfahrung weißt, möchte ich die Geschichte lieber nicht hören.«
Schwere Schritte polterten die Stufen herauf, dann betraten die beiden Schwertkämpfer den Raum. Der Barbar trug einen Verband um den Unterarm, aber die blutende Wunde auf seiner Brust lag frei. Er hatte einen gewaltigen Arm um Croys Schultern gelegt.
»Ich möchte euch Mörget vorstellen«, sagte Croy.
Malden stand auf und wischte sich die Hände am Wams ab. Er warf einen Blick zum Fenster hinüber und
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