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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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überall«, sagte der Barbar. Er zog sein Schwert aus der Scheide und warf sich mit einer blitzschnellen Bewegung, welche die Verteidigung eines weniger disziplinierten Kriegers durchbrochen hätte, auf den Ritter.
    Die beiden Schwerter stießen mit einem glockenhellen Laut aneinander. Wenn zwei meisterlich hergestellte Schwerter auf diese Weise aufeinandertrafen, nannte man das eine Unterhaltung – wegen des wiederholten Klirrens, wenn sie einander berührten und erprobten. Diese Unterhaltung würde sehr kurz ausfallen, das war Croy klar. Holte er den Barbaren nicht in den nächsten Sekunden von den Beinen, würde die Kraft des Mannes den Kampf beenden, bevor er überhaupt vernünftig beginnen konnte. Der erste Zusammenstoß überwältigte ihn beinahe. Er musste darum kämpfen, die hinter dem Schlag liegende Kraft zu parieren. Seine Blicke richteten sich auf die Stelle, wo das obere Drittel der Barbarenklinge das untere Drittel seiner Waffe traf. Der schwächste Teil des feindlichen Schwertes gegen den größten Widerstand, den er zu leisten imstande war, und er hielt ihm kaum stand. Eisen kratzte gegen Eisen – das schreckliche Knirschen würde beide Klingen stumpf machen.
    Dann flammte das Barbarenschwert hell auf.
    Es war nicht die Spiegelung einer Kerzenflamme, sondern das Licht der Sonne, und es drang aus dem Metall selbst hervor. Croy war geblendet. Fluchend sprang er zurück und ging in die Hocke. In hoffnungsloser Abwehr riss er Ghostcutter nach oben. Wenn er den nächsten Angriff des Barbaren nicht sah, konnte er ihn auch nicht erwidern. Der Mann vermochte ihn ohne Gegenwehr auf hundert verschiedene Arten zu töten.
    Aber als Croy die hellen Flecken vor seinen Augen wegblinzelte, war da keine Schwertspitze, die auf sein Gesicht zielte, sondern eine gewaltige Hand, die ihm wieder auf die Füße helfen wollte.
    »Dawnbringer«, sagte Croy mit der nötigen Andacht. »Du trägst Dawnbringer.«
    »Ja. Willst du meine Hand ergreifen«, fragte der Barbar, »und mich Bruder nennen?«
    Dankbar umfasste Croy das Handgelenk des Barbaren und ließ sich auf die Füße ziehen. Dawnbringer steckte bereits wieder in seiner Scheide. Croy steckte Ghostcutter ebenfalls weg und wandte sich zu einer herzlichen Umarmung um.

Kapitel 7
    »Ich glaube … sie umarmen sich«, berichtete Malden. Er kauerte auf dem Treppenabsatz über dem Schankraum, verfolgte den Kampf und gab Cythera und Coruth, die in der Zimmertür standen, ständig Auskunft über das Geschehen. »Sie haben die Schwerter weggesteckt. Sie … unterhalten sich … und wirken geradezu freundschaftlich.«
    »Gut. Es ist vorbei«, sagte Coruth. »Dann können wir endlich essen.« Sie kehrten ins Zimmer zurück. Cythera warf Malden einen Blick zu, hob schicksalergeben die Hände und folgte ihr.
    Malden schloss sich den beiden Frauen an. Er fand sie am Tisch sitzend, wo sie sich gerade einen Käse teilten. »Aber es war … es sah so aus, als liefe es auf einen Kampf bis zum Tod hinaus«, sagte er. »Sie wollten einander umbringen …«
    »Aber aus irgendeinem Grund entschieden sie sich dagegen«, ergänzte Cythera.
    »Du hast doch den großen Kerl gesehen. Er ist eine Bestie! Die Blutgier hatte ihn überwältigt. Welcher Mann will erst einen Feind töten, um ihn dann auf diese Weise zu umarmen?« Cythera warf dem Dieb einen wissenden Blick zu, und er hob in diesem Fall ratlos die Schultern. »Abgesehen von Croy, meine ich. Wahrhaftig, genauso hätte er sich auch verhalten.«
    Cythera und Coruth nickten gleichzeitig.
    Der Ritter hatte ein Ehrgefühl, das andere Menschen oft verwirrend fanden. Malden hielt es für reine Dummheit, aber manchmal war er froh darüber. Einer von Croys Grundsätzen lautete, sich im Kampf nicht vom Zorn überwältigen zu lassen, damit ein Gegner niemals aus unehrenhaften Gründen erschlagen wurde. Malden hatte mehr als einmal Vorteile aus diesem Grundsatz gezogen. »Aber ich verstehe es noch immer nicht. Der Barbar hat gerade sechs stöhnende Männer zu Boden geschickt. Einige von ihnen hat er verstümmelt. Und jetzt benimmt sich Croy, als wäre dieser Bursche so untadelig wie ein ehrlicher Priester.«
    »Mach dir nicht die Mühe, Croys Beweggründe zu verstehen«, meinte Coruth. »Da knüpfst du dir nur einen Knoten ins Hirn.«
    »Ich warte für gewöhnlich darauf, dass er es später erklärt«, sagte Cythera. »Er scheut nie davor zurück, mir darzulegen, wie alles sein sollte. Oder zumindest wie seiner Meinung nach alles sein

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