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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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seiner Ankunft. Das Silber fiel aus seinen Fingern und rollte über den Boden, während er Malden anstarrte.
    »Dieb«, flüsterte er und öffnete den Mund, um es laut hinauszuschreien.
    Malden hielt ihn davon ab, indem er seine Ahle in die Tischplatte rammte. Das Werkzeug war nicht länger als seine Hand, von den Fingerspitzen bis zum Daumenballen. Es wies keine Schneide auf, aber die ausgesprochen scharfe Spitze bohrte sich mühelos in das weiche Holz des Schreibtischs.
    Weder war es eine besonders wirkungsvolle noch eine tödliche Waffe. Aber eine ganz bestimmte Art Botschaft vermittelte sie ausgesprochen gut; Doral Knackerson musste sie jedenfalls laut und deutlich verstanden haben. Er schloss den Mund wieder, ohne nach seinem Leibwächter gerufen zu haben.
    »Schließt die Tür!«, wiederholte Malden sehr leise.
    Doral gehorchte. Malden hatte zuvor ausgiebige Erkundigungen über Knackerson eingeholt, und niemand hatte Doral als Narren bezeichnet. Das würde die Sache erleichtern.
    »Dafür wirst du hängen, Dieb. Schneid mir die Kehle durch, tu, was du willst, du wirst dafür hängen. Oder du gehst auf der Stelle mit leeren Händen, und ich verrate meinem guten Freund, dem Burggrafen, nichts von diesem Überfall.«
    Malden lächelte. »Ich bin nicht gekommen, um Euch auszurauben«, sagte er. »Jedenfalls nicht heute Nacht. Tatsächlich trifft genau das Gegenteil zu. Ich spazierte zufällig an diesem schönen Haus vorbei, als ich die da entdeckte.« Er warf einen vielsagenden Blick zur Seite.
    Die drei Diebe, die er überrascht hatte, lagen dort auf dem Boden, die Gesichter nach unten.
    Doral wurde kreidebleich.
    »Sie waren fleißig damit beschäftigt, Euren Besitz zusammenzuraffen«, sagte Malden und deutete auf die Kostbarkeiten auf dem Teppich. »Ich hielt sie auf, bevor sie sich damit aus dem Staub machen konnten.«
    Der Kaufmann hatte die Augen zusammengekniffen und starrte Malden mit einem durchtriebenen Blick an. »Du bist kein Wächter. Von denen würde sich keiner auf die Lauer legen.«
    Malden kicherte. »O nein. Nur ein einfacher Bürger, der auf seinen Nachbarn achtet. Was meinen Beruf angeht, bin ich der Beauftragte eines Eurer Mitbürger. Ein Mann von einigem Einfluss in dieser Stadt, auch wenn er nur selten im Bürgerhaus erscheint. Ihr werdet seinen Namen kennen, wenn Ihr darüber nachdenkt.«
    Doral schürzte die Lippen. Er brauchte keinen weiteren Hinweis. »Cutbill. Der Gildenmeister der Diebe.«
    »Ihr sprecht seinen Namen aus wie einen Fluch. Während der fragliche Mann doch im Begriff steht, Euer bester Freund zu werden.« Malden hob die Schultern. »Die drei da haben nichts mit ihm zu tun. Sie sind selbstständig, von einer Art, die er verabscheut. Sie waren schlau genug, Eure Gewohnheiten zu ergründen und sogar Eure Diener zu bestechen, damit die heute anderswo schlafen. Sie waren nicht schlau genug, mir aus dem Weg zu gehen.«
    Der Kaufmann schüttelte den Kopf. »Sagt, was Ihr wollt. Vielmehr was Euer Meister will. Ich mag keine vorgetäuschte Höflichkeit von einem Mann, der mich mit dem Messer bedroht.«
    Malden ging über die Schroffheit des Mannes hinweg. »Mein Meister will gar nichts. Er möchte Euch vielmehr etwas geben, das Ihr offensichtlich braucht. Schutz. Cutbill kann dafür sorgen, dass Euch diese Art von Belästigung nie mehr widerfährt. Ihr seht ja, wie mühelos sich diese prinziplosen Schurken Zugang zu Eurem Haus verschafften. Ihr seht ja, dass man Euch um ein Haar heute Nacht ausgeraubt hätte. Wäre ich nicht gewesen, würdet Ihr noch immer ergründen, wie groß Euer Verlust ist. Das müssen mindestens … lasst mich schätzen … fünfzig goldene Königstaler an Geschirr und Schmuck sein, und die Kleidung brächte ein paar hübsche Silbermünzen ein, wenn man sie an die richtigen Leute verkauft. Warum einen so großen Verlust riskieren, wenn Cutbill die Sicherheit Eurer Besitztümer für so wenig garantieren kann?«
    »Wie viel?«
    Malden zog die Ahle aus dem Tisch. »Ein Fünfzigstel von all Euren Einkünften. Monatlich zahlbar, in Silber. Eine Bagatelle.«
    »Glatter Diebstahl«, fauchte Doral. »Das bezahle ich nicht.«
    »Ach ja, kein Mann ergibt sich einer solchen Liebkosung, nicht wenn er einen Funken Ehre sein eigen nennt. Ich sagte Cutbill, dass Ihr zu stolz seid, um sein Angebot anzunehmen. Er trug mir trotzdem auf, es Euch zu unterbreiten. Sehr gut. Ich verabschiede mich jetzt, meine Empfehlung an Eure reizende Gemahlin. Und natürlich an Euch.«

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