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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Und
selbst wenn er es getan hätte, wäre Loophole nicht gerettet gewesen. Aber er
musste etwas tun. Die ganze Gilde beobachtete ihn. Die Zeit des Zögerns, der
Beschwichtigungen oder der Bitte um Aufschub war vorbei.
    Als er den Göttinnendom verließ, sah er ein, dass auch
die Zeit zum Nachdenken vorbei war. Ein halbes Dutzend Männer stand auf den
Stufen und versuchte vergeblich, so unauffällig wie möglich zu wirken. Er
kannte sie alle – es waren Diebe, Einbrecher, Falschspieler und Räuber. Es
waren diejenigen, die nie Vertrauen in Maldens Führung gehabt hatten, und sie
waren hier, um ihm zu zeigen, wie tief sein Ruf gesunken war.
    Alle waren bewaffnet.
    Â»Velmont«, fragte Malden leise, »kann ich dir
vertrauen?«
    Â»Welche Farbe hat dein Geld?«
    Â»Es ist Gold, Velmont. Funkelndes Gold.«
    Â»Du kannst mir völlig vertrauen.«
    Trotzdem – zwei gegen sechs.
    Â»Meine Herren«, sagte Malden und nickte den Männern
zu.
    Einer von ihnen trat vor. Sein Name war Tock, und
Malden hatte ihn selbst für die Gilde rekrutiert. Die Methoden hierbei waren
nicht immer sanft gewesen. Tock hatte schon Grund gehabt, Malden zu hassen,
lange bevor Cutbill aus der Stadt geflohen war. »Du siehst müde aus, Malden.
Trägst du so schwer an der Verantwortung?«
    Â»Heute Abend wurde Loophole geschnappt«, sagte Malden
und versuchte an die Kameradschaft der Halunken zu appellieren.
    Â»Das haben wir gehört. Er ist ein Mann, der deinen
Schutz verdient. Aber wo warst du, als man ihn ergriff? Wie man so hört, in
einem Puff, wo du dich in einem gemieteten Zimmer verkrochen hast.«
    Malden gab sich erst gar keine Mühe, sich zu erklären.
Cutbill hätte das auch nie getan. Natürlich hätten bei Cutbill auch bewaffnete
Schläger in den Schatten gewartet, bereit, sofort zuzuschlagen, sobald Tock nach
dem Messer griff. »Ich sorge für seine Freilassung. Du kannst mir helfen, oder
du kannst versuchen, mich dabei aufzuhalten.«
    Einer der sechs zog ein langes Hackmesser aus dem
Gürtel. Tock streckte die Hand aus und hielt sie waagrecht. Also hatte er es mit
keiner Horde aufgebrachter Diebe zu tun. Es war eine Mannschaft – gut
organisiert, wenn sie sich die Mühe gemacht hatten, Handzeichen abzusprechen.
Und sie waren in der Lage, als Gruppe aufzutreten.
    Malden und Velmont hatten nie Rücken an Rücken
gekämpft. Er hatte keine Ahnung, wie sich der Dieb aus Helstrow verhielt, wenn
es ernst wurde.
    Â»Ich sage es noch einmal – du kannst mir helfen«,
beschwor Malden Tock.
    Â»Du hast einen Plan?«
    Â»Den habe ich doch immer«, log Malden.
    Â»Gehst du hinauf zum Schlosshügel, zum Kerker?
Schleichst du dich hinein, holst Loophole, schleichst dich mit ihm über der
Schulter wieder heraus?«
    Einige der Männer lachten angesichts einer solchen
Vorstellung. Bis zu diesem Augenblick hatte Malden genau diese Absicht gehabt.
Nun musste er sich etwas anderes einfallen lassen.
    Â»Nein«, seufzte er. »Das wäre verrückt.«
    Â»Wie sieht dein großartiger Plan dann aus?«
    Malden schloss die Augen.
Und hörte Gesang. Der Priester im Göttinnendom stimmte den Abendchoral an, und
Pritchard Hood, an diesem Abend der einzige Gläubige, fiel ein.
    Â»Ah«, machte Malden und wusste plötzlich, was er zu
tun hatte. »Ich spreche ein kleines Gebet.«

Kapitel 58
    Es war nicht einfach, so spät am Abend die
Nachricht zu verbreiten. Die ehrlichen Bürger von Ness neigten dazu, nach
Einbruch der Dunkelheit ihre Türen zu verriegeln und früh schlafen zu gehen.
Kerzen waren teuer, und nach einem langen Arbeitstag wollte sich jeder einfach
nur noch ausruhen. Nach Einbruch der Dunkelheit waren die Straßen nicht mehr sicher,
gleichgültig, wie verlassen sie auch zu sein schienen. Aber Maldens Hoffnungen
ruhten ohnehin auf jenen Bevölkerungsschichten, die sich ihren Lebensunterhalt
nach Sonnenuntergang verdienten.
    Wie zuvor kamen seine Diebe größtenteils allein zum
Gottstein. Einige brachten damit ihre stillschweigende Unterstützung für
Maldens Plan zum Ausdruck, während andere – wie vor allem Tock – mit
seinem Scheitern rechneten und ihn vernichtet sehen wollten. Lockjaw und
Levenfingers nahmen ganz in der Nähe zum Gottstein Aufstellung. Ob sie von
Maldens Absichten überzeugt waren oder nicht, sie schuldeten Loophole

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