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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Stalljunge die Pferde und hieß sie mit honigsüßen Worten willkommen.
    Mit schmerzenden Muskeln und gekrümmten Beinen
rutschte Malden stöhnend vom Rücken seiner Stute. Er hatte sich nicht ans
Reiten gewöhnen können und war froh, wieder auf eigenen Füßen zu stehen, auch
wenn er sich entschieden unsicher dabei fühlte. Die ganze Welt schien noch
immer im Schritt des Pferdes zu schwanken.
    Trotzdem überraschte ihn der Rastplatz. Er hatte nicht
damit gerechnet, die Nacht in Helstrow zu verbringen. Natürlich hieß er ein
strohgefülltes, echtes Bett willkommen, aber er wäre lieber so rasch wie
möglich nach Ness weitergereist. Schließlich würden Cythera und er nie allein
sein, bevor sie wieder zu Hause waren. »Ein Gasthaus?«, fragte er. »Müssen wir
hier die Nacht verbringen? Ich dachte, wir übergeben Balint einfach dem
hiesigen Konstabler und reiten weiter.«
    Croy lehnte sich nach hinten und dehnte die Muskeln
seines Rückens. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie vom Ersten Magistrat des
Königs gerichtet wird. Es könnte einige Tage dauern, bevor wir eine Audienz bei
ihm bekommen.«
    Â»Tage? Wie viele Tage?«, wollte Malden wissen. »Zwei?
Drei? Eine ganze Woche?«
    Cythera streckte die Hand aus und klopfte ihm den
Straßenstaub von den Schultern. Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Hast
du es so eilig, nach Ness zurückzukehren? Was wartet dort auf dich?«
    Er schwieg, und seine
Miene blieb betont ausdruckslos. Sie neckte ihn –
schließlich wusste sie ganz genau, warum er sich nach Ness zurücksehnte, wo
alle Geheimnisse enthüllt würden. Davon abgesehen hatte er noch einen weiteren
guten Grund, so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren zu wollen.
Unwillkürlich griff er an die Vorderseite seines Wamses und berührte ein Stück
Pergament, das sorgfältig gefaltet in der Nähe seines Herzens steckte. Die
anderen mussten nicht wissen, was dort geschrieben stand und welcher Verrat
damit bewiesen wurde. Die Botschaft des Pergamentes musste für den Augenblick
sein Geheimnis bleiben.

Kapitel 5
    In der Gaststube des Wirtshauses brachte man
ihnen Essen und Wein, bevor sie überhaupt danach fragen konnten. Malden war überzeugt
davon, dass man ihnen alles in Rechnung stellen würde, ob sie etwas davon zu
sich nahmen oder nicht. Also stopfte er sich mit kaltem Braten und frischem
Brot voll und hatte den ersten Weinbecher geleert, kaum dass der Krug auf dem
Tisch stand. Das Reiten hatte ihn durstig gemacht.
    Croy hob Balint auf einen Stuhl und erlaubte ihr,
aufrecht zu sitzen. Ihre Hände blieben allerdings gefesselt. Der Wirt starrte
ihn an, sagte aber kein Wort, als Cythera den Knebel löste und der Zwergin
einen Zinnbecher an die Lippen hielt.
    Balint starrte den Becher
an, als enthielte er
Gift. »Wollt ihr nicht vorher abwechselnd reinspucken, bevor ich trinke?
Obwohl ich den Unterschied bei Menschenwein nicht bemerken würde. Ich wette,
der schmeckt wie das Zeug, das man aus dem aufgestochenen Arschgeschwür eines
Aussätzigen drückt.«
    Der Knebel hatte durchaus seine Berechtigung gehabt.
    Cythera wollte das Gefäß schon wegziehen, aber Balints
Kopf ruckte nach vorn, und sie drückte die Lippen an den Becherrand. Sie
schlürfte gierig, dann lehnte sie sich zurück und rülpste. »Und nun etwas zu
essen!«
    Malden runzelte die Stirn, brach aber ein Stück Brot
ab und hielt es ihr hin, damit sie abbeißen konnte. »Wenn du mir in den Finger
beißt, dann nehme ich dich bei den Füßen und schüttle dich, bis der Wein wieder
herauskommt.«
    In Balints Augen funkelte
so etwas wie widerstrebende Anerkennung, während sie kaute. Flüche und
Verwünschungen waren die einzige Poesie, die die Zwerge kannten. Sie
wetteiferten miteinander, wer sich unflätiger und gröber ausdrücken konnte, und
betrachteten eine derbe Zote als feinen Spaß. Offensichtlich hatte Malden bei ihr den richtigen Ton
getroffen.
    Cythera schien das allerdings anders zu sehen. »Sei
höflicher!«, raunte sie. »Bitte. Balint hat sich zwar vieles zuschulden kommen
lassen, aber sie verdient nach wie vor eine respektvolle Behandlung.«
    Â»Oh, dazu wüssten die Elfen einiges zu sagen«,
erwiderte Malden.
    Â»Die Elfen.« Croy schüttelte den Kopf. »Das bringt
mich auf einen Gedanken. Wenn wir beim Magistrat sind –

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