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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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bewusstlos, schien aber keine tödlichen
Verletzungen davongetragen zu haben.
    Beim Geräusch von klirrendem Stahl setzte sein Herz
einen Schlag lang aus. Plötzlich hatten die Waffenmänner ihn und Bethane
eingekreist und hielten die Stangenwaffen bereit, um sie zu durchbohren. Er
wollte auf die Füße springen und entdeckte, dass er kaum den Kopf bewegen
konnte.
    Hufschläge waren zu hören, dann galoppierte der Reiter
herbei. Er glitt aus dem Sattel und näherte sich im Laufschritt. Die Knechte
machten ihm Platz – standen ihm allein das Recht und die Ehre zu, eine
Königin und einen Ritter zu töten?
    Der Mann blieb vor Croy
stehen und starrte ihm ins Gesicht. Seine Augen waren weit aufgerissen, als sei
er über das Verhalten des Ritters mehr als überrascht. » Var aus «, sagte er, als müsse Croy wissen, was das bedeutete. » Var aus gevuirten, ha ?«
    Â»Gewährt mir die Gelegenheit, dass ich aufstehe, und
kämpft gegen mich wie ein Mann!«, schrie Croy. Er wollte dem Reiter ins Gesicht
spucken, aber sein Mund war wie ausgetrocknet.
    Der Mann schüttelte bloß den Kopf und deutete auf sein
Ohr, dann auf den Mund. Erneut schüttelte er den Kopf. Er versuchte eine
Botschaft zu übermitteln – dass er Croys Worte nicht verstand. Er deutete
auf den Ritter. »Du Skraelinger«, sagte er und nickte, als hätte Croy ihm
zugestimmt. Dann legte er die Hand auf die gepanzerte Brust. »Ich Skilfinger.«
Dabei beugte er sich vor, als wolle er Croys Hand ergreifen. Als wolle er ihm
helfen, sich aufzusetzen. »Skrae ut Skilfing«, sagte
der Reiter. »Skrae ut Skilfing Freunde.«

Kapitel 91
    Der Ritter aus Skilfing trug einen
Kettenpanzer, der in langen dreieckigen Zapfen bis zu den Knien hinabfiel. An
der Kette auf der Brust hingen Stahlstücke und klirrten fröhlich, während er
ritt. »Du. Kommen!«, rief er zum wiederholten Mal und deutete mit der Lanze
nach Westen.
    Croy stöhnte und ging neben dem Pferd weiter. Zu
beiden Seiten begleiteten sie die Gefolgsleute des Ritters –
gertenschlanke Männer in Lederrüstungen, die Streitäxte trugen, ähnlich jenen,
die er gefunden hatte. Das schleppende Vorwärtskommen störte sie offenbar
nicht, während der Ritter recht unzufrieden wirkte. Er musste sein Pferd
zügeln, damit Croy und Bethane mithalten konnten. Croy hatte den Ritter schon
mehrere Male darum gebeten, Bethane hinter sich auf das Pferd zu nehmen, aber
offenbar war das verboten. Der Fremde gehörte
einer strengen Glaubensgemeinschaft an, derzufolge ein Mann und eine
Frau sich nicht berühren durften, solange sie nicht verheiratet waren.
    Bedachte man die Rangfolge, hätte der Ritter natürlich
absteigen und Bethane sein Pferd überlassen müssen. In den Tagen seit der
Gefangennahme hatte Croy versucht, dem Skilfinger auf unterschiedliche Art zu
erklären, wer Bethane eigentlich war. Aber zu den wenigen Worten Skraelisch, die
der Ritter kannte, und den Sprachfetzen der Skilfinger, die Croy
verstand, gehörte der Begriff Königin leider nicht.
    Â»Schon gut«, sagte Bethane. »Wenigstens sind wir in
Sicherheit.« Sie schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln, und er nickte.
    Man hatte Ghostcutter am Fuß des Hanges gefunden und
Croy zurückgegeben. Das war immerhin etwas. Aber davon abgesehen hatte er nicht
die geringste Ahnung, was die Skilfinger eigentlich planten. Ihm blieb keine
andere Wahl, als zu tun, was sie verlangten.
    Seine Kraft war
geschwunden. Die Wunde in der Seite wurde immer schlimmer. Jedes Mal, wenn er
den Verband anhob, wurde ihm von dem Geruch beinahe übel. Die alte Wunde am
linken Ellbogen verhinderte sogar, dass er die Finger zur Faust ballen konnte.
Seine Füße fühlten sich an wie rohe Stümpfe.
    Falls die Skilfinger ihn oder Bethane töten wollten,
konnte er sich nicht einmal wehren.
    Aber anscheinend war das nicht ihre Absicht.
Stattdessen trieb der Ritter sie nach Westen, immer entlang der Grenze, statt
sie zu überqueren. Er machte keinerlei Anstalten, Croy über sein Ziel in
Kenntnis zu setzen. Falls sie die eingeschlagene
Richtung beibehielten, würden sie bald ans Ufer des Marlsees gelangen. Die dort
lebenden Fischer trieben mit Skrae Handel, also würde sicherlich jemand seine
Sprache sprechen. Er würde einen Übersetzer finden und dem Skilfinger
klarmachen, wie wichtig es war, dass man Bethane in Sicherheit

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