Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
war Winter.
    Als sie aufwachte, war ihr Blick noch immer getrübt,
und sie hatte nicht einmal die Kraft, sich aufzusetzen. Aber sie lächelte ihn
an und legte ihm eine warme Hand an die Wange. Sie flüsterten miteinander, ohne
eigentlich etwas zu sagen. Er fragte nicht, was sich verändert hatte, weil er
es bereits wusste. Sie machte keine Versprechungen, und das war auch nicht
nötig.
    Sie ließen Coruth schlafen.
    Als Cythera endlich von der Pritsche aufstand, schlang
sie die Arme um den Körper, um ihre Blöße zu verbergen. Malden eilte los, um
ihr eins ihrer samtenen Kleider zu holen, damit sie sich anziehen konnte, aber
sie schüttelte bloß den Kopf. Stattdessen nahm sie ein formloses Gewand aus
einer Truhe in Coruths Schlafgemach. Das Hexengewand. Sie zog es sich über den
Kopf und schlug die Kapuze über das verschwitzte Haar.
    Als sie ihn küsste, fühlte es sich falsch an. Als
würde ihn eine Statue küssen.
    Â»Heirate mich!«, flehte er. Ihn überkam Verzweiflung,
die sich doch nur wie Erschöpfung anfühlte. »Es kann noch nicht zu spät sein.
Gib alles auf und heirate mich!«
    Sie legte ihm eine Hand auf die Wange. Weder lächelte
sie, noch runzelte sie die Stirn. »Das ist einer Hexe verboten.«
    Â»Wer verbietet es dir, verdammt? Gibt es irgendein
Hexengremium, an das ich mich wenden kann? Gibt es irgendwo eine Hexenkönigin,
die Dekrete erlässt und euch allen vorschreibt, was ihr zu tun habt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wohl kaum. Es gibt so wenige
von uns auf der Welt … Nein, Malden. Wir haben keine Gesetze, nur Eide, die
jede von uns ablegen muss. Eine Hexe kann nicht heiraten, weil sie über allen
weltlichen Sorgen stehen muss, das ist alles. Sie muss Entscheidungen zum
Nutzen anderer Menschen treffen. Sie darf sich an keinen Menschen binden –
es hängen so viele andere von ihr ab.«
    Er suchte nach einer Möglichkeit, um ihr gemeinsames
Glück zu retten. Um die Liebe zu erhalten, die er gefunden hatte, obwohl er
wusste, dass sie bereits erloschen war. »Deine Mutter und Hazoth waren ein
Paar«, flehte er. »Dich bindet doch kein Gelübde eines enthaltsamen Lebens,
oder doch?«
    Â»Bei ihrer Verbindung ging es allein um Macht, nicht
um Liebe. Und meine Mutter fügte sich auch nicht aus freiem Willen.« Ihr
Lächeln war so traurig. »Ich kann dir nicht gehören, Malden. Ich kann niemandem
mehr gehören.«
    Â»Du hast mir nie gehört«, raunte er.

Kapitel 90
    Der Reiter war nun sehr nahe. Jeden
Augenblick würde er sich auf Croy und Bethane stürzen und sie mit seiner Lanze
durchbohren. Sie konnten nur auf einen schnellen Tod hoffen.
    Â»Euer Majestät«, sagte Croy, »wenn ich Euch sage, Ihr
sollt laufen, dann lauft los und blickt nicht zurück!« Er zog Ghostcutter aus
der Scheide. Er hörte bereits, wie Bethane nach Atem rang. Sie musste
schreckliche Angst haben.
    Er hätte ihr das Folgende gern erspart – aber
ganz so schlimm würde es vielleicht doch nicht. Unter Umständen gab es eine
winzige Hoffnung. Er kannte ähnliche Situationen, hatte einem Reiter schon
einmal zu Fuß gegenübergestanden. Er wusste, was zu tun war.
    Wenn er die anderen nur hätte sehen können! Er wusste,
dass ihn der Reiter in einen Hinterhalt locken wollte. Dort würden Waffenmänner
auf ihn warten, bereit, ihn einzukreisen und ihm den Weg abzuschneiden. Er
hatte keine Ahnung, wie viele es waren und welche Waffen sie bei sich hatten.
Er musste spontan handeln und alle seine Erfahrungen in die Waagschale werfen.
    Er konnte kaum noch gehen. Seine Füße waren gefühllos,
seine Beine Holzstämme, denen er zwar befehlen, auf die er sich aber nicht
verlassen konnte. Sein linker Arm war nutzlos, und die Wunde in seiner Seite
pochte nicht länger – immer ein schlechtes Zeichen.
    Aber er war ein Ancient Blade. Er konnte noch immer
kämpfen.
    Â» Var !«, rief der Reiter.
Croy kannte das Wort nicht. » Var uit !«
    Wandte sich der Mann an seine Opfer oder an seine
Spießgesellen? Aber darauf kam es eigentlich nicht mehr an. Der Reiter hatte
sie auf einen hohen Felskamm getrieben, von dem aus nur ein Weg nach unten
führte. Felswände stiegen steil nach oben, vielleicht die Überreste eines
längst ausgetrockneten Bachbettes, und ließen nur einen schmalen Durchgang
frei. Wie geschaffen für eine Falle. Croy wandte

Weitere Kostenlose Bücher