Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
nochââ¦
»Wie?«, stieà er mit letzter Kraft hervor.
Sir Hew schien seine Frage zu verstehen. »Sir Rory und
ich versuchten den Bergfried zu erreichen, um eine letzte Verteidigungslinie zu
errichten, aber wir kamen zu spät. Mörget und seine Männer schnitten uns den
Weg ab, bevor wir den Inneren Burghof erreichten.«
»Sir Rory?«
Hew schüttelte den Kopf. »Er starb durch Mörgets Hand,
kurze Zeit nachdem Ihr uns verlassen hattet. Der Barbar schnitt ihn in zwei
Hälften. Und noch schlimmer â mit dem gleichen Hieb zerbrach er Crowsbill.
Eine Ancient Blade, die von einem Barbaren mit einem Schlag zerstört wurde!«
Croy dachte daran, dass Bloodquaffer das gleiche
Schicksal erlitten hatte. Anscheinend vermochten nicht einmal magische
Schwerter aus alten Zeiten gegen Mörgets Ungestüm zu bestehen. Ihm wurde das
Herz schwer, und das nicht nur, weil sein Freund Rory tot war.
»Dann wollte sich Mörget auf mich stürzen, aber ich
war beschäftigt. Ich tötete jeden Mann, der mir entgegentrat. Ich wollte mich
opfern, um den Vorstoà der Barbaren aufzuhalten und Euch mehr Zeit zu
verschaffen.« Er schüttelte den Kopf. »Vergeblich. Ein Berserker hieb mir mit
der Axt auf den Kopf, während ich die Brücke über den Strow verteidigte. Ich
stürzte in den Fluss und drohte zu ertrinken. Die Rüstung zog mich nach unten.
Aber die Göttin hatte eine andere Bestimmung für mich. Zwei Meilen südlich der
Festung spülte sie mich ans Ufer. Ich fand ein Pferd und ritt geradewegs
hierher.«
»Sk⦠skifâ¦Â«
»Es reicht. Ich beantworte Eure weiteren Fragen
später. Kommt erst einmal zur Ruhe! Ihr habt Eure Pflicht wahrlich erfüllt«,
sagte Sir Hew. »Ihr brachtet uns das Mädchen. Ich nehme an, Ulfram ist tot.«
Croy nickte. Dazu bedurfte es einiger Anstrengung.
»Lang lebe die Königin!«, rief Hew. »Und jetzt
schlaft, Held.« Hews Gesicht verschwamm vor Croys Augen, und er befolgte den
Befehl des Ranghöheren.
Kapitel 92
Mörg war kein Narr.
Er konnte das Murren im Lager nicht überhören. In
letzter Zeit wollte es nicht mehr verstummen â wie hätte er es nicht mitbekommen
sollen? Obwohl die Häuptlinge noch immer die Gesichter abwandten und ihre
Gespräche unterbrachen, wenn er vorbeikam, musste er wissen, dass das
Stillhalten bald ein Ende hätte. Eine Herausforderung nahte.
Den ganzen Tag über beobachtete Mörget das Zelt seines
Vaters, denn er wollte wahrhaftig kein Narr sein. Er beobachtete genau, wie die
treuesten Anhänger des GroÃen Häuptlings ständig Entschuldigungen fanden, immer
in seiner Nähe zu sein. Mörgain betrat das Zelt früh am Tag. Sie eilte so
hastig herbei, als hätte man sie gerufen. Schon wenige Augenblicke später trat
sie mit wutverzerrtem Gesicht aus dem Eingang und stieà jeden zur Seite, der
ihr in den Weg lief. Sie kehrte nicht zurück, aber ständig versammelten sich
Berserker und treu ergebene Häuptlinge, wärmten sich an dem Feuer, das Mörg
unterhielt, und tranken seinen Met. Selbst jene, die anderswo genau festgelegte
Pflichten zu erfüllen hatten â die weitere Steine für die Triboke
beschaffen oder die Mauern der belagerten Stadt im Auge behalten sollten, um
nach neuen Verteidigungsanstrengungen Ausschau zu halten â, fanden Zeit
für einen Besuch, bei dem sie dann mit Hurlind scherzten oder Mörgs räudigem
Hund Häppchen zuwarfen.
Und immer war da Torki, der Leibwächter des GroÃen
Häuptlings, der wie eine Eiche vor dem Zelteingang stand. Torki mit seinem
verbrannten Gesicht und der gewaltigen doppelklingigen Streitaxt. Torki rührte
sich nicht. Er verzog keine Miene, wenn ihn Hurlind verspottete. Er trank
nicht, wenn das Methorn herumgereicht wurde.
Er stand bloà da und wartete.
»Wenn du nicht bald zuschlägst«, stichelte Balint,
»dann geht dir die beste Gelegenheit durch die Lappen. Mörg ist schlauer als
eine Krähe auf dem Galgen. Er wird die Häuptlinge schon davon überzeugen, dass
seine Methode die richtige ist.«
»Sie sind sein Wartespielchen satt«, beharrte Mörget.
»Sie wollen handeln.«
»Sie sind gelangweilt und geil auf eine Ablenkung«,
fügte Balint hinzu. »Wenn du nicht dafür sorgst, dann erledigt es ein anderer.
Sie unterstützen dich nur dann, wenn dabei ein Gewinn für sie
Weitere Kostenlose Bücher