Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
herausspringt.
Auch Mörg macht sicherlich Versprechungen.«
Mörget brüllte auf und riss die Zwergin an den FüÃen
von ihren Fellen herunter. »Solltest du dich nicht besser mit dem Bau eines
Triboks beschäftigen?«
»Wozu?«, fragte sie, während sie zwischen Fellen und
Boden hing. Feige war sie nicht, das musste er zugeben. »Es gibt nicht einmal
genug Steine für die drei Triboke, die wir haben.«
Er lieà die Zwergin fallen und schärfte wieder seine
Axt, obwohl sie bereits scharf genug war, um durch Stahl zu schneiden.
Die Nacht brach bald herein, und mit ihr kam der
Schnee. GroÃe weiche Flocken trudelten durch die Luft und sammelten sich
überall, tanzten in den flackernden Flammen der vielen Lagerfeuer, blieben in
Bärten und Haaren hängen. Es wurde so kalt, dass selbst Barbaren sich nicht
mehr im Freien aufhalten mochten. Plötzlich drängten sich nicht mehr so viele
Berserker und treu ergebene Häuptlinge um Mörgs Zelt. Hurlind brach auf, um für
seinen Herrn das Essen zu holen.
»Das ist der Augenblick!«, drängte Balint. »Wenn du
noch Eier in der Hose hast, dann schlag los!«
»Ich brauche deinen Rat nicht«, grunzte Mörget und
trat nach ihr. Es gelang ihr, sich zur Seite zu rollen, bevor er sie zermalmen
konnte.
Torki stand da, wie immer, sein Gesicht erinnerte an
einen Frostriesen, seine Streitaxt war weià vom Schnee.
Doch das war nicht ausschlaggebend. Mörget hatte den
Mann bereits zuvor besiegt. Er warf die Axt zu Boden, schnallte den
Schwertgürtel ab und lieà auch ihn fallen. Dann trat er in den Sturm hinaus.
Torki regte sich nicht, bis Mörget in Reichweite war.
Dann wandte er sich lediglich halb um. »Der GroÃe Häuptling ist beschäftigt.«
»Ich habe das Recht, jederzeit mit ihm zu sprechen«,
beharrte Mörget.
»Nicht einmal Häuptlinge dürfen ihren Anführer
belästigen, wenn er seine Mahlzeit einnimmt.«
»Söhne schon. Sieh mich an! Ich bin unbewaffnet.«
Mörget schlug seinen Fellumhang zurück und zeigte, dass er nichts Tödlicheres
trug als ein Gürtelmesser. Dann streckte er die Hand nach Mörgs Zelteingang aus
und wollte eintreten.
Die flache Axtseite traf ihn in die Rippen und
schickte ihn zu Boden. »Bei meinem nächsten
Schlag nehme ich die Schnei-de«, warnte der Leibwächter. Und stand
wieder so still wie ein Felsblock, wartete darauf, dass Mörget es noch einmal
versuchte.
»Ein Sohn hat im Haus seines Vaters Rechte!«, brüllte
Mörget. Und warf sich auf den Krieger.
Torki hatte seine Stellung wahrlich nicht errungen,
weil er langsam war oder vor einem Kampf zurückschreckte. Die Streitaxt kam
schneller hoch, als Mörget erwartet hatte, und zielte auf seinen Hals. Er wich
zur Seite aus, während Torki sich wieder fing und zum nächsten Schlag ausholte.
Eine so groÃe und schwere Axt konnte einen Mann in
zwei Hälften teilen â selbst einen so stämmigen und sehnigen Krieger wie
Mörget. Aber es war auch eine langsame Waffe, und ihr Schwung war nicht leicht aufzuhalten.
Mörget lieà Torki zu seinem zweiten Schlag ansetzen â dann bewegte er sich
ein wenig nach links und setzte ihm die Faust hart auf die Nase.
Blut spritzte über das Gesicht des Leibwächters, doch
der zuckte kaum zusammen. Aber es reichte. Mörget duckte sich und stieà die
Schulter in die Achselhöhle seines Gegners. Er verschränkte die Fäuste und
hämmerte sie nach unten auf Torkis Hand mit der Axt. Die Knochen brachen deutlich
hörbar, und die Waffe fiel in den Schnee. Aber noch immer schrie Torki nicht
auf.
Danach wurde ein Ringkampf daraus, und solche
Auseinandersetzungen hatte Mörget stets gewonnen, seit er sechs Jahre alt war.
Torki versuchte Mörgets Gürtel zu packen, vielleicht in der Absicht, ihn zu
Boden zu werfen, aber er wirbelte um ihn herum und schlang einen Arm um den
Hals seines Gegners.
Schon hatte sich ringsum eine Zuschauermenge gebildet.
Sie bestand zu gleichen Teilen aus Mörgs Plünderern und Mörgets ergebenen Häuptlingen.
Keiner von ihnen eilte Torki zu Hilfe. Sie standen inmitten des Schneegestöbers
einfach nur da und gafften. Mörget musterte die Menge und hielt Ausschau nach
Mörgain, entdeckte sie aber nirgends.
Gut. Sie hätte alles mit einem Wort oder einem
einzigen Schlag zunichtemachen können. Daher wünschte er sie
Weitere Kostenlose Bücher