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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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den Blick nach links, fort von
dem näher kommenden Reiter. Dort lag ein schroffer Abhang. Eine
Ausweichmöglichkeit – die aber verlangte, dass er sich einem Hügel aus
losem Geröll anvertraute. Das Gefälle war zu stark, um einfach
hinunterzusteigen – bestenfalls brachte ein tollkühner Sprung über den
Hang die Rettung. Verkümmerte Bäume ragten aus dem Boden auf, kaum mehr als
kahle Büsche. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, Bethane unbeschadet den Hügel
hinunterzuschaffen, gab es dort so gut wie keine Deckung.
    Er spähte wieder zu dem Durchgang hinüber, wo ihm die
Waffenmänner vermutlich auflauerten. Ihm blieb keine andere Wahl.
    Â»Lauft!«, rief er und wies mit Ghostcutter in die
entsprechende Richtung. Bethane humpelte los und rutschte über den
abschüssigen, steinigen Boden. Sie schrie auf, als ihr die Füße unter dem Leib
wegglitten. Croy warf sich hinterher, seine Füße berührten kaum den Boden, als
er den Hügel hinunterschlitterte. Er streckte die linke Hand aus und wollte
einen der Baumstämme erwischen, aber ihm fehlte die Kraft, einen festen Halt zu
finden. Die raue Rinde riss ihm die Haut von der Handfläche, aber er hielt
nicht inne.
    Â»Sir Croy!«, schrie Bethane, als sie auf dem Rücken
nach unten rutschte und Steinsplitter sie im Gesicht trafen.
    Er ging in die Knie und sprang, flog durch die Luft,
um wieder neben ihr zu landen, rollte herum, während er verzweifelt versuchte,
seinen Weg den steilen Hang nach unten zu verlangsamen. Bethane packte ihn am
Wams und klammerte sich an ihm fest, als er einen Baum auf sich zukommen sah.
    Dieses eine Mal war er froh über die Taubheit in den
Beinen. Mit dem linken Fuß krachte er gegen die Rinde, und zwar so hart, dass
seine Knochen erbebten. Irgendwie gelang es ihm, die Knie um den Stamm zu
klemmen und sich festzuhalten. Bethane schoss an ihm vorbei, ihre Hände lösten
sich von seinem Wams. Mit der linken Hand konnte er sie nicht fassen, nicht
rechtzeitig, und mit Sicherheit konnte sie nicht aus eigener Kraft danach
greifen. Er musste sich von dem Schwert in der rechten Hand befreien.
    Das war gewiss ein Fehler – aber er ließ
Ghostcutter los und sah die Klinge den Hang hinuntergleiten, während er mit der
Rechten nach Bethanes Kragen griff. Das Schwert war seine Seele – aber sie
war seine Königin.
    Er erwischte ihr Kleid gerade noch mit zwei Fingern.
Seine Knöchel verfärbten sich weiß, als er ihren Körper auffing. »Ich halte
Euch!«, rief er. »Ich halte Euch, bleibt ruhig!«
    Er spähte über den Hang, hielt Ausschau nach
Ghostcutter. Ohne das Schwert war er schutzlos. Seine Finger schmerzten entsetzlich,
aber er suchte die Klinge.
    Stattdessen entdeckte er die Waffenmänner. Sie standen
bereits dort unten am Fuß des Hanges. Erwarteten ihn. Zwei Dutzend Männer mit
Stangenwaffen. Die Gesichter hinter stählernen Helmen verborgen.
    Â»Croy«, flehte Bethane, »bitte … bitte haltet fest …
Ich fühle, dass Ihr allmählich loslasst!«
    Er warf einen Blick auf die rechte Hand und erkannte,
dass ihre Befürchtung zutraf. Seine Finger bebten, öffneten sich nach und nach,
lockerten den Griff. Er war zu schwach, sie zu retten.
    Â»Croy, Ihr seid mein Champion!«, flehte Bethane. »Ihr
seid mein Beschützer, mein …«
    Seine Finger ließen los, und sie rutschte von ihm weg.
Geradewegs auf die Waffenmänner zu.
    Er rief ihren Namen und nahm die Beine von dem
Baumstamm. Ließ sich ebenfalls fallen. Zumindest wäre er dort unten an ihrer
Seite. Falls nötig würde er mit bloßen Händen gegen die Fußsoldaten kämpfen.
Mit zusammengebissenen Zähnen rollte er Hals über Kopf in die Tiefe. Bis zum
letzten Atemzug würde er kämpfen, seinen letzten Funken Kraft einsetzen …
    Ein Stein krachte ihm gegen die Schläfe, seine Sicht
verschwamm. Einen Augenblick lang war er blind, die Ohren dröhnten. Er kämpfte
um seine Sinne, versuchte den Kopf zu klären, aber er rollte, rollte völlig haltlos,
konnte nicht denken, sich nicht sammeln, sich nicht …
    Am Fuß des Hügels donnerte er unmittelbar neben Bethane
gegen einen Felsen. Wieder stachen ihm Schmerzen durch die verletzte Seite,
aber er hatte nicht einmal die Kraft zu schreien. Er war viel zu sehr damit
beschäftigt, Bethane anzusehen. Sie war

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