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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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hatte.
    Es war nicht unbedingt ein ehrenhafter Angriff
gewesen. Blindlings hatte er zugeschlagen, um Hew zu retten – aber selbst
Mörget verdiente einen ehrenvolleren Tod als einen hinterhältigen Angriff auf
die ungedeckte Seite. Croy trat zurück und schlenkerte Blut von Ghostcutters
Klinge, während sich der riesige Barbar über seiner Wunde krümmte und sein Blut
zu Boden tropfte.
    Es gab ein bestimmtes Ritual, demzufolge ein Duell
durchgeführt werden musste. Wenn große Schwertkämpfer im Zweikampf
aufeinandertrafen, bezeichnete man das als Unterhaltung, weil das Klirren der
aufeinanderprallenden Schwerter sich anhörte, als würden sich zwei Männer mit
lauter Stimme streiten. Und man nannte es ebenfalls Unterhaltung, weil eine
solche Auseinandersetzung mit Worten beginnen sollte.
    Jeder Mann musste sein Anliegen vortragen –
musste in allen Einzelheiten schildern, warum er das Recht hatte, den Zweikampf
zu gewinnen. Warum das Schicksal auf seiner Seite stand. Es war ein altes
Ritual, aber es diente auch einem praktischen Zweck. Der Wortstreit vor dem
eigentlichen Duell erfüllte den einen oder anderen Kämpfer mit Zorn oder
Furcht, bewegte ihn vielleicht aber auch, sein Schicksal anzunehmen und dem bevorstehenden
Tod ins Auge zu blicken. Viele Unterhaltungen endeten bereits, bevor sich die
Schwerter überhaupt berührt hatten oder Blut geflossen war. Croy war ein
Meister in jedem Bereich der Schwertkunst, und er konnte genauso gut höhnen und
anklagen, wie er parieren, fintieren und einen Ausfall machen konnte.
    Â»Mein Schwert ist meine Seele«, verkündete Croy. Das
Motto der Ancient Blades. »Du hast keine Seele, stimmt’s, Bergtöter? Du
entehrst Dawnbringer, indem du die Klinge berührst.«
    Â»Eine Seele?«, fragte Mörget. Er schien lieber über
philosophische Spitzfindigkeiten diskutieren
zu wollen, als den Kampf fortzuführen. Als würde ihn seine Wunde nicht
im Mindesten schmerzen. Vielleicht hatte er ja während seiner Zeit als
Berserker gelernt, wie man Schmerzen unterdrückte. »Vielleicht habe ich
tatsächlich keine Seele. Aber ich bin von einem Wyrd besessen.«
    Croy hatte nicht die geringste Ahnung, was das zu
bedeuten hatte. Er wusste lediglich, dass er mit einer einzigen Waffe gegen
einen Hünen antrat, der mit zwei Waffen gleichzeitig kämpfen konnte. »Kennst du
keine Ehre?«, verlangte er zu wissen. »Tritt mir nur mit Klinge gegen Klinge
entgegen! Wie ein Ritter. Beweis mir, dass du das Recht hast, Dawnbringer zu
tragen! Oder stirb und überlass es mir. Das ist einer der Eide, die wir als
Ancient Blades leisten. Versagen wir darin, dem Wert der Schwerter gerecht zu
werden, nimmt man sie uns ab. Übergibt sie einem tugendhafteren Mann.«
    Â»Dann komm und hol dir Dawnbringer! Denn ich kenne
keine Tugenden«, erwiderte Mörget. »Ich bin zu ehrlich für Lügen wie Ehre und
Heldenmut. Ich kenne nur Kraft und Ruhm.«
    Croy wollte lachen. Aber seinem Mund entrang sich bloß
ein trockenes Röcheln. »Ein Barbar bis zum Ende. Ohne jede Kultur und ohne jede
Ahnung, wie wahre Ehre aussieht. Du hast niemals verdient, Dawnbringer zu
führen. Sieh doch nur – selbst jetzt hältst du das Schwert wie eine Axt.
Wie ein Arbeiter sein Werkzeug hält. Ein wahrer Krieger kämpft allein mit dem
Schwert.«
    Mörget grinste und zeigte gewaltige Zähne. Er
verneigte sich andeutungsweise. Dann ließ er die Streitaxt mit großer Geste
fallen.
    Croy warf einen schnellen Blick in die Runde. Er war
von allen Seiten von Plünderern umgeben, aber sie hielten sich zurück –
vermutlich wussten sie, dass Mörget allein gegen den Ritter antreten wollte.
Aber vielleicht lag es auch daran, dass die Skilfinger sie ständig bedrängten,
um sie von dem Regenten von Skrae fernzuhalten.
    Das Schicksal hatte sie auf diese Weise
zusammengeführt. Endlich. Seit dem Augenblick, da er erfahren hatte, dass sich
Mörget noch unter den Lebenden befand – als der Barbar Sir Orne getötet
und Bloodquaffer zerschmettert hatte, während er den bewusstlosen König aus
Helstrow auf seinen Armen trug –, hatte er gewusst, dass dieser Zeitpunkt
käme.
    Gerechtigkeit, Ehre und die Göttin – sie alle
standen auf seiner Seite.
    Gegen sie führte Mörget eine gewaltige Kraftreserve
und eine überwältigende, grausame Natur ins Feld. Eine

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