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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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stille Verwirrung, als sie
endlich den unteren Teil der Stadt an der Westmauer erreichten. Dort lag der
Aschehaufen, ein Viertel, das im Feuer der Sieben Tage vor Maldens Geburt
vernichtet worden war. Der Bezirk war schon vor dem Brand so verarmt gewesen,
dass die Häuser nie wiederaufgebaut worden waren. Zwischen den Pflastersteinen
wucherte Unkraut, und die meisten Gassen waren mit verbranntem Schutt gefüllt.
Man hielt den Aschehaufen für verlassen, und das war er tatsächlich auch –
aber da fiel Malden etwas auf, und das kam ihm irgendwie merkwürdig vor. Als er
erkannte, was es war, machte er sich ernsthaft Sorgen.
    Er hatte nicht das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Im Aschehaufen lag Cutbills Hauptquartier, aber es war
auch die Heimat von Straßenkindern, die nicht im Mindesten unschuldig waren,
Waisen, die sich zusammengerottet hatten, um sicher zu sein. Sie hatten mit der
Diebesgilde einen Pakt zum gegenseitigen Schutz geschlossen. Gewöhnlich dienten
sie als stets aufmerksame Wächter. Sie standen bereit, jeden zu töten, der sich
ohne Cutbills Erlaubnis näherte.
    Sonst war das Funkeln kleiner Augen aus jeder Ritze zu
sehen, falls man wusste, wohin man blicken musste. Oder man entdeckte Kinder,
die einen von den frei liegenden Dachbalken zerstörter Kirchen aus
beobachteten. Sonst wusste Malden, dass sie da waren, und zwar lange bevor er
sie sah.
    An diesem Tag fühlte er sich im Aschehaufen völlig
allein.
    Der Burggraf hatte doch nicht etwa die wilden Kinder
rekrutiert! Die meisten von ihnen waren zu jung, gleichgültig, wie gut sie mit
ihren behelfsmäßigen Waffen umgehen konnten.
    Als er Cutbills Versteck erreichte, ohne angesprochen
zu werden, da war ihm klar, dass er von nun an besonders auf der Hut sein
musste. Als er die vom Feuer zerstörte Schenke über dem Versteck betrat,
wunderte er sich kaum, sie leer vorzufinden. Mitten auf dem geschwärzten Boden
stand ein einfacher Holzsarg, aber niemand saß darauf.
    Â»Hier müssten sich drei alte Männer aufhalten«,
erklärte Malden seinen Begleitern. »Loophole, Levenfingers und Lockjaw. Die
Ältesten unserer Gilde. Das gefällt mir nicht.«
    Slag blieb ein Stück zurück, als Malden die Falltür
öffnete, die nach unten in das Versteck führte. Aber außer abgestandener Luft
kam ihnen nichts entgegen. Malden stieg als Erster hinunter und bat die
anderen, oben zu warten, bis er sich vergewissert hatte, dass die Luft rein
war.
    Dort unten lag der Gemeinschaftsraum, in dem sich Cutbills
Legionen für gewöhnlich aufhielten, wenn sie nicht gerade unterwegs waren. Er
hatte den Raum noch nie zuvor verlassen gesehen. Hier wurde gewürfelt, zu
welcher Tages- oder Nachtzeit auch immer, während Cutbills Vollstrecker oder
Leibwächter die Tür bewachte. Nun lag der Raum leer und verlassen da. Malden
kam der Gedanke, dass der Burggraf die derzeitige Krise zum Vorwand genommen hatte,
um die Diebesgilde endlich zu vernichten. Vielleicht hatte er seine Männer
geschickt, um Cutbill und seine Leute zu töten. Allerdings gab es keine
Anzeichen für einen Kampf. Die kostbaren Wandbehänge waren unberührt, die
gestohlenen Möbel standen dort, wo sie hingehörten. In den Wandhaltern steckten
sogar frische Fackeln, die nur noch entzündet zu werden brauchten. Malden holte
seinen Feuerstein hervor und erzeugte etwas Helligkeit, aber das schien den
Raum nur noch unheimlicher zu machen.
    Er näherte sich ohne Erlaubnis der Tür zu Cutbills
Arbeitsgemach, zögernd und aus früherer Erfahrung gewarnt. Aber niemand steckte
den Kopf heraus, um ihn willkommen zu heißen oder zu verscheuchen. Sorgfältig
überprüfte er die Tür nach Fallen, fand aber keine Anzeichen dafür.
    Vorsichtig drückte er dagegen, und die Tür glitt auf.
Sie war nicht einmal verschlossen.
    Langsam ging er vorwärts, erwartete weitere Dunkelheit
und einen leeren Raum. Aber zumindest da irrte er sich.
    Kerzen brannten. Er sah den großen Schreibtisch, den
Cutbill nie benutzte, und den Hocker, auf dem der Gildenmeister immer saß. Nun
stand er verlassen da. Cutbills Kontobuch ruhte auf seinem Ständer. In dem Buch
wurde jede Transaktion der Gilde verzeichnet – einschließlich der Namen
eines jeden Diebes, der versagt hatte und aufgrund seiner Fehler von Cutbill
getötet worden war. Niemals wäre das Buch zurückgelassen worden, hätten die
Diebe

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