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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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er
das bewerkstelligen sollte. »Hört zu, meine Freunde! Ich bin lange weg gewesen.
Ich war in Helstrow, fast bis zum Eintreffen der Barbaren – aber seitdem
bin ich nicht mehr auf dem Laufenden. Was ist geschehen?«
    Die Alten sahen einander an, als wolle keiner mit der
Antwort herausrücken. »Helstrow ist gefallen«, sagte Levenfingers schließlich.
    Â»Geplündert«, stimmte Lockjaw ihm zu.
    Â»Die Festung befindet sich in Händen des Feindes, und
der König ist angeblich tot.«
    Malden starrte die drei Männer ungläubig an. Croy
hatte bei der Ausbildung der Soldaten geholfen. Was auch immer von dem Ritter
zu halten war, in militärischen Belangen war er nach Maldens Meinung ein wahrer
Meister. Wenn Helstrow gefallen war, dann hatte Croy versagt, und das war so
gut wie undenkbar. »Ich nahm an, die Stadt würde noch immer belagert.«
    Â»Erobert durch heimtückischen Verrat«, erklärte
Loophole und wirkte weniger empört als vielmehr widerstrebend respektvoll.
Hätte ein Meisterdieb eine Stadt erobern wollen, hätte er natürlich keine
Waffengewalt eingesetzt, er hätte sie den Besitzern unter dem Hintern
weggeklaut. Anscheinend hatten die Barbaren genau den gleichen Einfall gehabt.
»Die Bevölkerung ist versklavt, das Heer dezimiert und besiegt. Die Nachricht
kam vor einer Woche, gerade als der Burggraf sein eigenes Heer aufstellen wollte.«
    Â»Ich sah sie auf dem Marktplatz exerzieren«, erinnerte
sich Malden.
    Levenfingers nickte bedächtig. »Und das ist bloß der
letzte Rest. Tausende von ihnen lagern bereits an den Ufern des Skrait. Bereit,
den Feind in Kämpfe zu verwickeln, sollte er sich nähern.«
    Â»Ich kann kaum glauben, dass die Bürger von Ness so
schnell bereit sind, die Krone zu verteidigen«, wandte Malden ein. »Ich kenne
sie doch! Nirgends ist ein korrupterer, selbstsüchtigerer Haufen zu finden.«
    Â»Stimmt. Anfangs fiel es dem Burggrafen sehr schwer,
in ihnen den Patriotismus zu wecken. Aber dann machten sich die Reichen wie
Hunde aus dem Staub«, erläuterte Loophole. »Ungefähr zu dem Zeitpunkt, als die
Festung fiel. Sie müssen auf neuerem Stand gewesen sein als wir, denn die
meisten von ihnen verschwanden in einer Nacht. Nahmen nur mit, was sie tragen
konnten, flüchteten dorthin, wo sie es für sicher hielten. Es ist offensichtlich,
dass sie kein Vertrauen in den Mann von der Straße haben.«
    Â»Am nächsten Morgen erklärte der Burggraf sie alle zu
Verrätern«, fuhr Levenfingers fort, »also war ihr Besitz nun vogelfrei. Er nahm
ihr Geld und ihr Land. Verkaufte alles für Königstaler. Dann stellte er sich
auf dem Marktplatz auf ein Podest und wandte sich an das Volk. Sagte, die Stadt
sei von einer Krankheit befreit worden, von
einem Geschwür aus treulosen Feiglingen. Behauptete, nur die guten,
ehrlichen Arbeiter seien geblieben. Versprach ihnen eine Belohnung für ihren
Anstand.«
    Â»Eine Belohnung?«
    Â»Gold«, antwortete Lockjaw.
    Â»Jeder Mann, der sich dem Burggrafen anschließt,
erhält einen goldenen Königstaler und die Zusage, für jeden Monat im Feld einen
weiteren zu bekommen.«
    Â»Aha!«, machte Malden.
    Er hatte verstanden. Der Krüppel, der ihn hatte
rekrutieren wollen, hatte eine gute Bezahlung erwähnt. Allerdings hatte er
keinen genauen Betrag genannt.
    Und mit Sicherheit hatte er nicht von Gold gesprochen.
    Ein goldener Königstaler war in Ness das
Jahreseinkommen eines ungelernten Arbeiters. Selbst ein geschickter Lehrling in
einer Schmiede oder ein Meister in der Gilde der Kornsammler konnte in seinem
ganzen Leben mit nicht mehr als einer Handvoll großer Goldmünzen rechnen. Und
natürlich wurden diese Münzen für gewöhnlich auch nicht als Zahlungsmittel
benutzt – in der Freien Stadt wickelte man den größten Teil der Geschäfte
mit Silber oder Kupferpfennigen ab. Ein Königstaler war ein kleines Vermögen,
und die Aussicht auf zwölf Stück im Jahr bedeutete, dass ein Mann mit Kämpfen
reich werden konnte.
    Falls jemand die Bürger von Ness für eine Sache zu
gewinnen suchte und unter allen Umständen ihre Aufmerksamkeit erregen wollte,
dann musste er nur an ihre Gier appellieren. Anscheinend kannte der Burggraf
sein Volk sehr gut.
    Â»Aber welch ein Irrsinn!«, fuhr Malden fort. Ȇber wie
viele Soldaten befehligt er inzwischen? Wenn jeder

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