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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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taugliche Mann in der Stadt
sich anschließt, wie viele kommen dann zusammen? Zwanzigtausend? Er kann
unmöglich über längere Zeit jeden Monat zwanzigtausend Königstaler ausgeben.
Damit ruiniert er sich selbst.«
    Loophole hob die Schultern. »Das ist auch anderen
aufgefallen. Einige von ihnen haben den Burggrafen sogar schon verspottet und
auf Plätzen und in den Schenken hübsche Reden
gehalten.« Ein weiteres Schulterzucken. »Dann erschienen Königstaler in
den Händen von Männern, die noch nie zuvor eine solche Münze gesehen hatten,
von Männern, deren einziges Talent darin bestand, an einer Schenkenwand zu
lehnen und einen Becher zum Mund zu führen. Das Gold ist echt, Malden.«
    Ja, noch, dachte der Dieb. In der Geschwindigkeit, in
der es ausgegeben wird, ist es bald futsch. Aber vermutlich war dieses Problem
gar nicht so groß, wie es den Anschein hatte. Die Männer von Ness waren keine
geborenen Krieger. Sobald sie gegen die Barbaren kämpften, würden die meisten
von ihnen beim ersten Ansturm sterben. Der Burggraf musste nur die Überlebenden
bezahlen.
    Der durchtriebene Hund, dachte Malden. Aber vielleicht
war Gerissenheit erforderlich, wenn man über andere Menschen herrschen
wollte – man musste ein Schurke sein, um sie in Schach zu halten. Malden hatte noch nie etwas von den Mächtigen
gehalten und stets diejenigen gehasst, die sich selbst als die über ihm
Stehenden bezeichneten. Er hatte den Burggrafen kennengelernt und sämtliche
seiner Vorurteile bestätigt gefunden.
    Trotzdem – ein solches
Verhalten war zynischer, als es einem Mann zustand. Und es
passte nicht zu dem Beweggrund, überhaupt ein Heer aufzustellen. »Ommen Tarness
wird seinen König doch kaum so sehr lieben, dass er sein eigenes Geld für die
Verteidigung des Landes ausgibt«, meinte er. »Was will er wirklich?«
    Loophole schnaubte. »Er hielt es nicht für nötig, uns
in sein Vorhaben einzuweihen.«
    Nein, dachte Malden. Tarness legte seine Pläne
bestimmt nicht offen. Das war nicht der Stil dieses Mannes. »Vermutlich spielt
es auch keine Rolle. Sollen er und die Leute von Ness sich doch umbringen
lassen, wenn er unbedingt den Soldaten spielen will«, seufzte Malden.
»Einerlei. Sobald er weg ist und sein Heer mit ihm, lässt sich viel leichter
einsacken, was er zurücklässt. Nur eine schwache Welle spült nichts an den
Strand.«

Kapitel 35
    Â»Also gut«, sagte Malden. »Damit bin ich auf
dem neuesten Stand. Und jetzt mache ich mir Gedanken über die Zukunft. Falls
ich diese Gilde anführe, muss ich irgendwo beginnen. Hat Cutbill mir denn
wenigstens Anweisungen hinterlassen?« Bis zu diesem Augenblick hatte er nicht
einmal ein Kartenspiel beaufsichtigt. Cutbill unterstellte dem Dieb wohl kaum,
auf Anhieb ein kriminelles Unternehmen am Laufen halten zu können.
    Â»Er sagte, alles stehe im Kontobuch«, entgegnete
Loophole.
    Malden nickte und trat an das Katheder, wo das
berüchtigte Buch aufgeschlagen lag und eine bis zur Hälfte ausgefüllte Seite
zeigte. Er sah viele Zahlenreihen, von denen jede mit einem dazugehörigen
Eintrag in einer winzigen, spinnenhaften Schrift versehen war. Nur wenige
Notizen hatten eine Bedeutung für ihn. Vermutlich bezogen sie sich auf die
Summen, die die diversen Diebe gebracht hatten, oder auf die Auszahlungen von
Bestechungsgeldern und andere Kosten. Es war nicht gerade eine Bedienungsanleitung.
In der Annahme, dass Cutbill ihm eine Botschaft in schlichteren Worten
hinterlassen hatte, blätterte er zur nächsten freien Seite. Und fand, wonach er
gesucht hatte – obwohl ihn der Text nur noch mehr verwirrte.
    Oben auf der Seite stand die Überschrift FÜR MALDEN , IM FALL SEINER RÜCKKEHR . Aber das waren auch die einzigen Worte,
die er verstand. Der Rest war in einem bizarren Alphabet verfasst, das ihm noch
nie zuvor untergekommen war. Vielleicht war es auch gar kein Alphabet, sondern
eine Verschlüsselung – denn die Worte waren mit Kreisen, Dreiecken und
verschiedenen Anhäufungen von Punkten umgeben. Die Zeichen sahen eher nach Zwergenrunen als nach menschlichen
Schriftzügen aus.
    Â»Was haltet ihr davon?«, fragte er die Alten und
zeigte ihnen die verschlüsselte Seite.
    Levenfingers blickte zur Seite. »Nun ja, das ist
wirklich privat …«
    Loophole nickte eifrig. »Das geht uns wirklich

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