Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
diesen Ort verlassen. Falls der Burggraf eine Razzia durchgeführt hätte,
wäre es mit Sicherheit als Beweismittel gegen Cutbill konfisziert worden.
    Nein, Cutbill hätte dieses Buch niemals aus den Augen
gelassen. Es verkörperte sein Lebenswerk, und er verbrachte jeden Tag damit,
Zahlen auf die breiten Pergamentseiten zu kritzeln. Aber Cutbill war nirgends
zu sehen, was allein schon ein Wunder war. Soweit Malden wusste, verließ der
Gildenmeister diesen Raum niemals.
    Allerdings lag er nicht gänzlich verlassen da. Auf den
ersten Blick übersah Malden den alten Mann hinter dem Schreibtisch und nahm
seine Anwesenheit nicht wahr. Dann hob Lockjaw grüßend die Hand, und der Dieb
zuckte zusammen.
    Â»Willkommen daheim, mein Junge«, sagte der Alte. Seine
Stimme klang brüchig – die vielen Jahre, in denen er sich seinen
Spitznamen verdient hatte, weil er den Mund nicht aufbekam, hatten sie ihrer
Kraft beraubt. Er war dafür berühmt, niemals zu verraten, was man ihm
anvertraut hatte … bis der Augenblick gekommen war, den größten Vorteil aus der
Enthüllung zu schlagen.
    Â»Alter Freund, ich grüße dich«, sagte Malden und
verneigte sich respektvoll. Er hatte viel von diesem Mann gelernt und liebte
ihn von ganzem Herzen. »Ist Cutbill zu sprechen?« Vielleicht war er ja nur
einfach auf dem Abort. Oder er schlief.
    Â»Ist weg«, sagte Lockjaw.
    Â»Weg? Wie weg?«
    Â»So wie jeder andere Mann in der Stadt, der es sich
leisten konnte zu flüchten, jawohl.«
    Malden konnte kaum glauben, was er da hörte. Niemals
hätte Cutbill Ness verlassen … Andererseits hatte er noch nie erlebt, dass
Lockjaw log. Er war ein Meister der Halbwahrheiten, aber er log nie. »Und sein
Leibwächter Tyburn? Was ist mit den anderen Dieben?«
    Lockjaw hob die Schultern. »Die meisten haben sich
bereits beim Heer verpflichtet.«
    Malden nickte bedächtig. »Du meinst, sie haben sich
dem Burggrafen angeschlossen. Dieser Wahnsinn scheint sich wie ein Fieber in
der Stadt ausgebreitet zu haben. Dann verrat mir bitte, wer hier unten das
Sagen hat! Hast du Cutbills Platz eingenommen?«
    Lockjaw schenkte ihm ein kurzes Kichern. »Ich, mein
Junge? Wohl kaum.«
    Â»Aber … irgendjemand muss doch die Zügel in der Hand
halten.«
    Â» O ja, Cutbills
vertrauenswürdigster Mann bekam die Herrschaft über diesen Ort übertragen.«
    Malden runzelte die Stirn. Ihm fiel niemand ein, dem
Cutbill wirklich vertraute. Vertrauenswürdig konnte
in diesem Fall nur bedeuten, dass Cutbill bei dem besagten Mann am wenigsten
damit rechnete, hintergangen zu werden. »Und wer soll das sein?«
    Â»Du, mein Junge. Er hat alles dir überlassen, sobald
du wieder zurück bist.«

Kapitel 34
    Â»Das ist doch völlig lächerlich«, sagte
Malden. Wie konnte er Cutbills vertrauenswürdigster Mann sein? Und was viel
wichtiger war – warum hatte der Gildenmeister damit gerechnet, dass er
zurückkehrte? Immerhin hatte er einen Attentäter ausgeschickt, um ihn zu töten.
Und das wäre ja auch um ein Haar geglückt.
    Â»Lass mich die anderen
holen!«, schlug Lockjaw vor. Er sah aus, als hätten ihn
diese Worte bereits völlig ermüdet. Er verschwand hinter einem Wandteppich und
kehrte einige Augenblicke später mit Loophole und Levenfingers zurück. Die
anderen beiden alten Männer hatten verquollene Augen, als hätten sie
geschlafen.
    Â»Ach, mein Junge, du bist ein willkommener Anblick!«,
rief Loophole und umarmte Malden freudig. Der Dieb musste sich nicht groß
überwinden, die Herzlichkeit zu erwidern. Levenfingers klopfte ihm auf den
Rücken und lächelte.
    Â»Cutbill hat die Stadt so ziemlich als Erster
verlassen, lange bevor auch nur einer von uns hörte, dass die Barbaren kommen.
Ohne Anführer war der Betrieb hier nur schwer aufrechtzuerhalten«, erzählte
Levenfingers. »Jeden Tag hatten weitere Männer keine Lust mehr zu warten und
verschwanden, und wir konnten sie nicht aufhalten. Wir wären ja selbst
abgehauen, hätten wir einen Zufluchtsort gekannt. Wir haben uns darin
abgewechselt, Wache zu halten und auf dich zu warten. Ich habe keinen
Augenblick lang gezweifelt, dass du zurückkommst, ich nicht. Ich bin davon
überzeugt, dass du die Geschäfte im Handumdrehen wieder ins Laufen bringst.«
    Â»Klar«, sagte Malden und hätte gern gewusst, wie

Weitere Kostenlose Bücher