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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Bergfestung
zurück, in der sie ihre Pferde und ihre Gefangene zurückgelassen hatten. Die
Zwergin Balint starrte sie so wütend an, als wolle sie gleich Blut spucken,
aber sie hatten sie gefesselt und geknebelt, damit sie keinen Unfug anrichten
konnte. Sie warfen sie hinten über Croys Sattel und brachen nach Helstrow auf.
Erst wenn sie mit Balint fertig waren, konnten sie endlich nach Ness
zurückkehren.
    Nach Westen zur Festung des Königs zu reiten, erwies
sich als wesentlich weniger mühsam als zuvor die Reise nach Osten. Damals hatten
sie den Strow an einer ungestümen Biegung überqueren müssen, aber diesmal
konnten sie den Weg geradewegs zur Festung nehmen. Die Sonne hatte den Zenit
noch nicht erreicht, als sie bereits die Türme von Helstrow über den Hügeln
erblickten.
    Die Aussicht, wieder in eine gesittete Umgebung zurückzukehren,
erfreute Malden, aber in einer gewissen Entfernung vor den Toren der Stadt hieß
Croy sie anhalten. Er deutete auf ein Feld, auf dem Bogenschützen standen, alle
gleichzeitig die Bogen hoben und zielten.
    Sehnen schnappten, und
hundert Pfeile schossen in die Luft. Die schmalen Schäfte
wirbelten um sich selbst, und einige stießen in der Luft zusammen. Andere
beschrieben einen sauberen Bogen und bohrten sich in einen Stapel verrosteter
Rüstungen am anderen Ende des Feldes. Die bösartigen Spitzen schnitten so
mühelos durch das alte Eisen wie durch Pergament und blieben im Boden stecken.
    Malden, der in sicherer Entfernung auf seinem Pferd
saß, zuckte verdutzt zusammen.
    Â»Was tun sie da?«, fragte er.
    Â»Vermutlich üben sie«, erwiderte Sir Croy und trieb
sein Streitross neben die Stute des Diebes. »Es gab einmal eine Zeit, da
erwartete man von jedem Bauern im Königreich, dass er einen Bogen spannen und
ein hundert Yards entferntes Ziel treffen konnte. Das Gesetz verlangte von
ihnen, jeden Tag eine Stunde lang zu üben, damit ihre Arme stark und ihre
Blicke scharf blieben.«
    Die Bauern – Malden hielt sie den braunen Wämsern
und eng sitzenden Kapuzen nach für Fronbauern – legten neue Pfeile ein und
spannten die Sehnen. Ein Sergeant in lederner Jacke und mit Topfhelm brüllte
einen Befehl, und die Schützen ließen die nächste Salve fliegen.
    Die meisten der Pfeile landeten ein ordentliches Stück
vor dem Ziel. Einer war mitten in der Luft von seinem Kurs gestoßen worden und
flog unmittelbar auf Malden zu. Der Dieb zuckte zusammen, aber der Schwung war
bereits aufgebraucht, und das Geschoss landete zwanzig Yards vor den Hufen
seines Pferdes. Die Stute blickte nicht einmal auf.
    Cythera beschattete die Augen mit der Hand und
musterte den Haufen mit den Rüstungen. Nur eine Handvoll Pfeile hatte ihr Ziel
erreicht. »Sie sind nicht … sonderlich geschickt.«
    Croy hob die Schultern. »Das Gesetz, das von ihnen
tägliche Übungen erwartete, wurde bereits vor langer Zeit aufgehoben.
Tatsächlich schon bevor diese Männer überhaupt geboren wurden. Die meisten von
ihnen haben vermutlich noch nie zuvor einen Bogen gesehen. Und kein
Bogenschütze trifft beim ersten Versuch sein Ziel.«
    Â»Warum hat man mit den Übungsstunden aufgehört?«,
wollte Cythera wissen.
    Â»Es gab keinen Grund, sie fortzusetzen. In der
Vergangenheit führte Skrae ständig Krieg – zuerst gegen die Elfen, dann
gegen irgendwelche Emporkömmlinge, die die Krone an sich reißen wollten. Skrae
siegte immer. Die Nördlichen Königreiche wurden gewaltsam unterworfen und
aufeinandergehetzt, und inzwischen bekämpfen sie sich nur noch gegenseitig. Die
Barbaren wurden über die Berge zurückgedrängt und hinter den beiden Bergpässen
eingesperrt«, erklärte Croy. »Es gibt keine Feinde mehr, gegen die man kämpfen
müsste. Skrae ist seit hundert Jahren nicht mehr in den Krieg gezogen. In den
letzten zehn Jahren hat es keine größeren Kämpfe als einige Grenzscharmützel
gegeben. Der Großvater des Königs sah keinen Grund, ständig einen Kader
ausgebildeter Bogenschützen in Bereitschaft zu halten. Die Bauern waren
nützlicher, wenn sie diese tägliche Stunde auf den Feldern verbrachten und eine
ständig wachsende Bevölkerung ernährten.«
    Malden runzelte die Stirn. Das alles entsprach
sicherlich der Wahrheit, aber er konnte sich noch einen weiteren Grund
vorstellen. Er hatte gesehen, was die Langbogen mit

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