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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Mitternacht wurde sein Warten belohnt. Cyhera und Bikker eilten über die Stadtwiese. Die Gegend hatte den Ruf, dass sich hier nach Einbruch der Dunkelheit zahlreiche Räuber herumtrieben, aber die beiden schienen ihrer Umgebung keine Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen unterhielten sie sich. Croy hatte sogar den Eindruck, dass sie sich stritten.
    Er schob eine Salzmandel zwischen die Lippen und biss kräftig zu. Er sehnte sich danach, zu rufen oder zu winken, irgendwie ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Oh, wie er sich danach verzehrte! Es drängte ihn, von seinem Sitz aufzuspringen und zu ihr zu laufen, sie in seine starken Arme zu schließen – trotz des Wissens, welch großer Fehler das wäre – und zu seinem Schloss zu tragen. Und wenn das nicht machbar gewesen wäre, hätte ihm bereits ein kurzer Augenblick leiser Konversation gereicht, der erneute Austausch von Versprechen und honigsüßen Worten.
    Aber das würde in dieser Nacht nicht geschehen.
    Die Wächter vor Hazohs Tor verlangten zu wissen, wer da kam, aber Bikker griff bloß nach dem Schwertgriff, und die bewaffneten Männer wichen zurück. Allerdings blieb das Paar unter dem Torbogen des Zauberers stehen und wartete auf etwas, das Croy verborgen blieb. Er vermochte es allerdings zu spüren. Denn plötzlich veränderte sich der Luftdruck, vielleicht verstummten auch nur sämliche Heuschrecken im Gras. Es war, als hielte die Nacht selbst den Atem an.
    Es dauerte nur einen kurzen Augenblick lang. Dann war es vorbei, und Cyhera und Bikker schlugen getrennte Wege ein. Er schritt auf ein niedriges Gebäude zu, das den Wächtern des Zauberers als Unterkunft diente. Sie ging durch die Ställe zum Herrenhaus – wie eine ganz gewöhnliche Dienerin.
    Wie sehr verspürte Croy das Verlangen, zu ihr zu eilen, in den Schatten nach ihrer Hand zu greifen – natürlich ganz sanft –, ihren Namen zu hauchen und in ihren Augen Erkennen aufblitzen zu sehen. Aber nicht in dieser Nacht.
    Nicht, solange das Haus so gründlich von einem Zauberbann abgeschirmt wurde – einem Bann, den sogar sie erst nach kurzer Wartezeit durchdringen konnte.
    Nicht heute Nacht. Nicht, bevor er wieder seine Waffen hatte.
    Zeit, herauszufinden, ob er im Palast noch Freunde hatte.

Kapitel 13
    Den nächsten Tag verbrachte Malden mit Vorbereitungen.
    Allein schon der Gedanke, diesen Plan durchzuführen, war verrückt. Die Aufgabe, für die man ihn bezahlte, war nicht nur so gut wie unmöglich zu erfüllen, sondern auch keineswegs empfehlenswert. Sie würde ihn zu einer Taube machen, die mitten in einer Hundemeute landete. Scheiterte das Vorhaben auch nur an einer Kleinigkeit, hätte dies einen schnellen, aber hässlichen Tod zur Folge, einen Speer im Auge oder eine Axt im Schädel. Davor konnte ihn auch Cubills Einfluss nicht schützen.
    Aber wenn alles gelänge – natürlich war es unmöglich und einfach nur verrückt –, wenn es gelänge, könnte er noch vor dem nächsten Sonnenaufgang seine Schulden beim Gildenmeister der Diebe bezahlen. Er wäre dann ein vollwertiges Gildenmitglied mit allen Rechten und Pflichten. Er wäre wieder ein freier Mann. Sogar ein besser gestellter Mann, weil er dann den Weg zum Reichtum eingeschlagen hätte. Den Weg zum einflussreichen Mann.
    Und das allein zählte in der Freien Stadt Ness.
    In aller Frühe machte er sich auf den Weg in den Aschehaufen, die Sonne ging gerade über der Westmauer auf. Die Kinder, die Cubills Schlupfwinkel beschützten, ließen sich nicht sehen – die Bande wusste bereits, dass er dazugehörte. Loophole, Lockjaw und Levenfingers hielten sich allerdings bereits in der Ruine auf. Soweit Malden wusste, waren sie den ganzen Tag dort, und zwar jeden Tag, und hockten auf dem leeren Sarg. Die alten Männer begrüßten ihn freundlich und fragten ihn, welche Raubzüge er für den Tag geplant habe. Das fragten sie bei jedem Besuch. »Das Gleiche wie immer«, erwiderte er. »Um ehrlich zu sein, hängt mein Herz nicht daran.«
    »Kopf hoch, Junge«, sagte Loophole. »Das Geld kommt zu jenen, die die Augen offen halten.«
    »Da hast du bestimmt recht.« Malden hätte sich gern mit den alten Männern unterhalten, denn sie waren echte Quellen der Weisheit, wie er mitlerweile nur zu gut wusste. Falls überhaupt jemand eine Ahnung hatte, wie dieser Auftrag durchzuführen war, dieser unglaubliche, unmögliche Auftrag, dann mit Sicherheit einer von ihnen. Aber Malden wusste auch, dass jedes Wort, das er mit einem von ihnen wechselte – selbst

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