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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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es auf den Eichentisch krachen. Mit dem lauten Zischen eines Dutzends wütender Schlangen versank die Klinge in dem dicken Holz und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Der Tisch brach auseinander, in zwei Hälften geteilt und in der Mitte – gegen die Maserung – sauber gespalten. Die Feuchtigkeit auf der Klinge verströmte einen üblen Gestank, der Malden in der Nase brannte. Das musste Säure sein, wie ihm klar wurde. Einen Augenblick lang konnte er nichts anderes tun, als den zertrennten Tisch anzustarren. Wo das Holz mit dem Säureschwert in Berührung gekommen war, löste es sich noch immer brodelnd auf. Dann blickte Malden auf und entdeckte, dass alle – Gäste und Wirtin – aus der Schenke geflohen waren.
    »So«, sagte Bikker, »nun sind wir ungestört.«
    Cyhera seufzte tief, aber es lag eine gewisse Gezierheit in dem Laut, der Malden verriet, dass sie sich öfter über Bikkers Mätzchen ärgerte oder von ihm enttäuscht wurde. »Die sind gleich wieder da. Und bringen vermulich die Wachen gleich mit.«
    Bikker zuckte mit den Schultern. Er schob das Schwert zurück in die Scheide. Malden entging nicht, dass die Innenseite mit Glas gefüttert war, zweifellos, damit die Säure sie nicht auflöste.
    »Also, lass uns schnell mit dem Jungen sprechen, dann können wir alle unserer Wege gehen. Junge«, fing Bikker an.
    »Malden. Nenn mich wenigstens bei meinem Namen.«
    »Junge«, sagte Bikker, begab sich hinter die heke und schenkte sich einen Becher Ale ein, »du bist ein Dieb, richtig? Das war nicht der erste Beutel, den du aufgeschlitzt hast, oder? Und danach zu urteilen, wie du die Dächer hinaufgeklettert bist, hast du das schon öfter getan.«
    »Hör zu«, sagte Malden, »das Silber, das ich dir gestohlen habe, es ist alles … irgendwo hier.« Er griff sich an die Brust und stellte fest, dass man Schlinge und falschen Arm entfernt hatte. Er blickte auf. Cyhera hielt beides hoch – ebenso wie die Ahle. »Ich gebe alles zurück, in Ordnung? Und alles, was ich heute sonst noch einnahm, das könnt ihr auch haben. Lasst mich einfach gehen.«
    »Pfeif auf das Silber! Wo das herkommt, gibt es noch weitaus mehr davon!«, rief Bikker. Er hob den Becher und trank gierig, bis sein Bart mit Schaum getränkt war.
    »Wir wollen dich nicht bestrafen«, erklärte Cyhera. »Wir wollen einen geschickten Dieb anheuern, um … Nun, unsere Absichten müssen natürlich geheim bleiben. Wir wollen einen Meisterdieb mit einer bestimmten Mission beauftragen.«
    Wo das herkommt, gibt es noch weitaus mehr davon, dachte Malden. Weitaus mehr Silber. So viel, dass der grobe Kerl keinen Wert auf die Almosen legte, die er bei sich trug. Viel mehr Silber. »Einen Dieb wollt ihr anheuern?«, sagte er. »Da habt ihr richtig Glück, denn ich …«
    »Kannst du uns jemanden empfehlen?«, fragte Cyhera.
    »Ich … das kann ich in der Tat«, erwiderte Malden und richtete sich zu voller Größe auf. »Ich kenne einen Dieb, wie es in der Freien Stadt keinen zweiten gibt. Der jeder Aufgabe gewachsen ist, die ihr für ihn haben mögt.« Er schenkte der Frau seinen verwegensten Blick.
    »Ja?«, erkundigte sie sich geduldig.
    »Meine Dame, zu Euren Diensten.«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein, ich meine – wie heißt dieses Paradebeispiel eines Diebs?«
    »Es ist … Ich bin es«, sagte Malden.
    Bikker lachte so gewaltig, dass er sein Ale verschüttete. Cyheras Miene veränderte sich nicht, aber ihr eiskalter Blick musterte Malden von oben bis unten und wandte sich dann zur Seite.
    »Junge, wir brauchen keinen Taschendieb. Wir brauchen einen Dieb. Einen … Einbrecher, einen Mann, der es in den zweiten Stock schafft, der …«
    »Und ich sage euch, ihr habt ihn gefunden.« Malden drängte sich an Cyhera vorbei – sie keuchte auf, als er sie dabei beinahe berührte – und richtete sich vor Bikker auf. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um den Blick des Schwerkämpfers zu erwidern, aber er hielt ihm stand. »Erst kürzlich hat Cubill, der Meister der Diebe, seine tiefe Bewunderung für mein Geschick zum Ausdruck gebracht. Er hörte sich an, wie ich aus dem Haus von Guhrun Whiteclay Geschirr und Silber stahl, und meinte dann, ein so geschickt ausgeführter Plan sei ihm noch nie zuvor untergekommen. Und er muss es wissen.«
    »Cubill.« Bikker wechselte einen Blick mit Cyhera. »Gehörst du zu seiner Mannschaft?«
    »Allerdings«, bestätigte Malden.
    »Es ist nur … das muss unter uns bleiben. Er darf nichts davon

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