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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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zurück, wie sie jetzt aussehen, oder es kostet dich eine zusätzliche Gebühr«, warnte Slag.
    »Ich werde darauf achtgeben. Bellard, mach´s gut. Das gilt für euch alle.« Bellard grunzte eine Erwiderung, aber sonst blickte keiner auch nur auf, als sich Malden wieder ans Licht des Tages begab. Die drei alten Meister waren etwas zugänglicher, aber Malden wechselte nur wenige Worte mit ihnen.
    Da er noch einige Zeit totzuschlagen hatte, ging er den ganzen Weg hügelaufwärts bis zum alten Kapitelhaus der Gelehrten Bruderschaft, in dem es angeblich spukte, bevor er in Richtung Süden abbog und der Biegung der Stadtmauer folgte, zuerst durch das Labyrinh der dicht beieinanderstehenden Häuser, die den öslichen Bereich des Stinkviertels markierten, dann weiter südlich zu den Katen der Fischer und Matrosen, die Ness´ Waren zu den Häfen der Welt transportierten. Es war ein langer und sinnloser Weg auf den breiten Straßen, die die Mehrzahl der ehrlichen Leute benutzte, weitab von den dunklen Gassen und abgeschiedenen Seitenstraßen.
    Sein Weg führte ihn auch am Königstor vorbei, das so hieß, weil es zu der hundert Meilen entfernten königlichen Festung von Helstrow führte. Malden blieb einen Augenblick lang stehen und dachte darüber nach, dass Helstrow genauso gut auf der anderen Seite des Mondes hätte sein können. In seinem ganzen Leben hatte er sich nie weiter als eine Meile in jede Richtung bewegt. Mehr war nicht möglich, war er doch an die Stadtmauer gebunden.
    Das Tor ragte zwanzig Fuß in die Höhe – hoch genug, damit Ritter mit erhobenen Lanzen hindurchreiten konnten. Es bestand aus dem gleichen bläulichen Stein wie die Stadtmauer, und auf dieser Seite wurde es von einem gewaltigen Triumphbogen geschmückt, der irgendeine gewonnene Schlacht verherrlichte. Malden hatte seine Zweifel, dass ihm irgendein Einwohner des Stinkviertels hätte sagen können, welche Schlacht es gewesen war. Er ließ den Blick kurz über die Darstellung der Soldaten wandern, die gegen bösartige Elfen kämpften, aber eigenlich interessierte ihn viel mehr das Land jenseits des Tores. Zum einen war es grün. Dort wuchs grünes Gras, das die Sonne beschien. Das Land war so groß und offen, und es war keine Menschenseele in Sicht. Malden machte ein paar Schritte auf den schmalen Tunnel des Tordurchgangs zu und entdeckte, dass die dienshabenden Wächter ihn nicht einmal eines Blickes würdigten. Nein, natürlich nicht – sie hatten auch nicht den Auftrag, Menschen am Verlassen der Stadt zu hindern. Die Bürger von Ness hatten die Freiheit, ihre Stadt zu verlassen, wenn sie es wollten. Sie hatten nur nicht die Freiheit, sie auch wieder zu betreten.
    Die Sonne auf dem Gras dort draußen sah so warm und einladend aus. Eine Sommerbrise spielte mit den Halmen, bewegte sie sanft und ließ sie dann wieder zurückfallen. Hinter ihm im Stinkviertel gab es nur Lärm und Dreck und Verzweiflung. Dort draußen würde eine herrliche Ruhe sein. Ruhig und friedlich …
    »Aus dem Weg, du blöder Arsch!«, brüllte jemand, und plötzlich knurrte ein braunschwarzer Hund Malden an, bevor sich sabbernde Zähne in seinen Umhang gruben. Der Dieb schaute überrascht auf und konnte gerade noch rechtzeitig zurückspringen, als ein Reiter rücksichtslos durch das Tor donnerte. Der Besitzer des Hundes, der den gleichen Wappenrock wie der Reiter trug, stieß Malden mit einem Knüppel gegen die Torwand. »Wichtige Leute wollen das Tor benutzen, und du stehst hier dumm rum?«
    Malden wollte eine Erwiderung stammeln. »Ich versichere dir, ich wollte bloß …«
    Der Soldat schlug ihn mit dem Knüppel zu Boden und hätte ihn vermulich bewusslos geprügelt, hätte er nicht weitergemusst, um bei seinem Herrn zu bleiben. Unten im Straßenstaub tastete Malden nach seinem Ohr, wo ihn der Fußsoldat getroffen hatte. Er war froh, dass er an seinen Fingern kein Blut entdeckte.
    »Ach, nun verschwinde schon«, sagte ein Stadtwächter, ergriff ihn am Arm und zerrte ihn vom Tor weg. »Du hast Glück, dass ich dich nicht durch das Tor stoße und einem Landvogt übergebe.«
    Das war in der Tat Glück. Das grüne Gras mochte einladend aussehen, aber in der Sekunde, in der er es betrat, wäre er legal gesehen zum Leibeigenen geworden. Zum Sklaven, auch wenn man es nicht so bezeichnete.
    Aber konnte er etwas Geld vorweisen, konnte er ein kleines Stück Land an einem billigen Ort kaufen … das wäre eine völlig andere Geschichte gewesen. Und genau das hatte Cubill ihm

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