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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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viel zu. So eine Beschwörung ist mir unbekannt.«
    Aber natürlich hatte sie ihn mit einem Zauber belegt. Oder doch nicht? Welche Erklärung für sein plötzliches Interesse an ihren Augen oder ihrem Haar konnte es sonst geben? Welche Erklärung, außer dass sie ihn verzaubert hatte, würde zu den Tatsachen passen?
    Malden war unter Dirnen aufgewachsen und wusste alles über die körperliche Liebe. Er hatte sie oft über die andere Art sprechen hören, von Romantik und wahrer Liebe. Sie hatten sogar über die berühmte Liebe auf den ersten Blick gesprochen, obwohl die meisten das als Myhos abgetan hatten. Er selbst hatte nie in Betracht gezogen, auf diese Weise Gefühle für einen anderen Menschen zu entwickeln, erst recht nicht für eine mit Tätowierungen übersäte Zauberin.
    Also musste es Magie gewesen sein. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Oder doch?
    Er entschied, lieber von anderen Dingen zu sprechen, als diesen Gedanken weiter zu verfolgen.
    »Du machst mich neugierig, Cyhera. Du scheinst eine Dame von Niveau zu sein, und doch gibst du dich mit Leuten wie Bikker ab.«
    »Er ist gar nicht so übel. Auf seine Weise sogar ehrlich.«
    »Er ist ein Schläger. Fröhlich, aber ungehobelt. Ich glaube nicht, dass du ihn dir als Gesellschaft ausgesucht hast. Du arbeitest mit ihm, weil man es dir befohlen hat. Ich glaube, ihr beide seid für eine dritte Person tätig. Für jemanden, der meine Dienste beansprucht und der …«
    »Namenlos bleiben will.«
    »Auch gut. Obwohl die Zahl der Bürger, die sich deine Dienste leisten können, doch sehr begrenzt sein muss.«
    »Nicht jeder Lohn wird in klingender Münze bezahlt.«
    Das war eine merkwürdige Bemerkung, und sie warf alle möglichen Fragen auf. Aber offensichlich schmerzte es sie, darüber sprechen zu müssen, also ließ Malden das hema fallen. Er wollte sie sowieso noch etwas anderes fragen.
    »Diese Tätowierungen auf deinem Gesicht und deinen Armen …«
    »Das sind keine Tätowierungen.« Bei diesen Worten wurde ihr Ton scharf.
    »Dann eben die Muster. Haben sie sich wirklich bewegt?«
    »Ja, sie kommen niemals zur Ruhe.«
    »Welcher Künsler malte sie denn? Und mit welcher Farbe?«
    Cyhera seufzte. »Kein Künsler. Keine Farben. Sie sind ein Fluch. Das heißt, meine Mutter hat sie mir als Geschenk aufgedrängt. Vielleicht wollte sie auch jemand anderen verfluchen.«
    »Deine Mutter war Zauberin? Das glaube ich sofort, denn du hast mich auf der Stelle verzaubert.« Da war er wieder. Der Gedanke, den er sich nicht erklären konnte.
    Sie schien nicht über sich reden zu wollen. »Du hältst deine verleumderische Klappe, wenn es dir weiterhin gut gehen soll. Meine Mutter war keine Zauberin. Und sie lebt noch. Sie ist eine Hexe.«
    »Oh, selbstverständlich ist sie das«, konterte Malden.
    Cyhera seufzte. »Du bleibst nie eine Antwort schuldig, was?«
    »Das macht meinen Charme aus«, erwiderte er.
    »Ach, du hast Charme? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.« Aber sie lächelte.
    »Du verletzt mich tief«, sagte er. »Aber es ist schon in Ordnung. Wir finden eine Möglichkeit, wie du deine Bemerkung wiedergutmachen kannst. Wenn das alles hier vorbei ist, wie wäre es dann, wenn wir …«
    »Halt!«, sagte sie und unterbrach seinen halb ernst gemeinten Versuch, ihr den Hof zu machen. »Nimm die Ruder hoch!«
    Er gehorchte. »Ist das die Stelle? Sind wir wirklich schon so weit gekommen?«
    »Wenn man sich unterhält, verfliegt die Nacht. Ja – sieh da! Dort ist das Rohr, nach dem ich Ausschau halten sollte. Das ist genau der richtige Ort.«
    Das fragliche Rohr ragte unmittelbar aus der Mauer. Schmutziges Wasser floss in stetigem Strom aus der Öffnung hervor. Das Rohr war groß genug, dass ein Mann hätte hindurchkriechen können – wäre es nicht mit einem Eisengitter verschlossen gewesen. Natürlich wäre dieser Mann ein Narr gewesen, denn das Rohr führte nur ins Verlies des Burggrafen.
    Malden blickte hoch – und immer höher. Die sanft gewölbte Mauer führte mindestens hundertfünfzig Fuß in die Höhe. Geradewegs zur Spitze des Schlosshügels. Dort oben erhob sich der Palast des Burggrafen, weit über ihnen.
    Eines wusste Malden mit Sicherheit. Der Name des Burggrafen stand nicht auf Cubills geheimer Schutzliste. Denn der Burggraf ließ sich natürlich von seiner eigenen Garnison beschützen und war nicht auf die Hilfe des Meisters der Diebe angewiesen.
    Niemand hatte Malden je einen vernünftigen Grund genannt, warum er nicht in das Haus des

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