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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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der Fluss einer Biegung und wurde von den steigenden Mauern verhüllt. Geradeaus entdeckte Malden einen Lichtschimmer. »Warte, da kommt jemand«, flüsterte er und griff nach Cyheras Arm. Es verletzte ihn auf eine seltsame Weise, dass sie den Arm wegriss, bevor er ihn berühren konnte.
    Was er voraus entdeckte, bedurfte seiner ganzen Konzentration und hielt ihn davon ab, über ihre Reaktion nachzudenken. Ein langes Boot schob sich langsam um die Ecke – eigenlich kaum mehr als ein Einbaum, dessen Seiten oft geflickt worden waren. Am Heck stand eine alte Frau und bewegte das Boot mit einer langen Stange, während sich ein halbes Dutzend Kinder über die Seiten beugten. Sie ließen lange Haken durch das Wasser gleiten und zogen jedes Stück Treibgut heran, das sie passierten. Eines von ihnen hielt eine Öllampe dicht über das Wasser.
    »Steuer zur Seite und lass sie passieren«, sagte Malden. Cyhera lenkte das Boot zu der letzten Anlegestelle auf der Südseite des Skrait. Eines der Kinder hob dankend seinen Haken.
    »Wonach suchen sie?«, fragte Cyhera. Ihre Stimme war ein Flüstern, kaum lauter als das Rascheln von Blättern.
    »Nach allem, was sich verkaufen lässt. Ein Umhang, der in Königsgraben ins Wasser fiel. Lederabfälle aus einer der Gerbereien im Qualmbezirk.« Malden zuckte mit den Schultern. »Eine Leiche könnte möglicherweise noch immer den Geldbeutel am Gürtel haben.«
    Cyhera unterdrückte ein Aufstöhnen. »Tatsächlich? Sie könnten etwas so Schreckliches finden? Die armen Kinder!«
    Malden runzelte die Stirn. Er wusste, dass sie genug Geld hatte, aber konnte sie wirklich so behütet leben, dass sie kein Verständnis für die grundsätzlichen Notwendigkeiten hatte? »Sie wären begeistert. Für sie würde das bedeuten, dass sie eine Woche lang zu essen haben.«
    Die alte Frau winkte ihnen fröhlich zu, als sie an ihnen vorbeifuhr. Malden wartete, bis das Boot aus ihrer Sicht verschwunden war, dann bedeutete er Cyhera weiterzufahren.
    »Es ist nicht gut, dass sie uns gesehen haben«, meinte sie, und es hatte den Anschein, als würde sie erwarten, dass er sie beruhigte.
    »Selbst wenn die Stadtwache sie findet und darüber befragt, was sie heute Abend gesehen haben«, antwortete er, »würden sie uns nicht beschreiben. Sie wissen genau, dass wir zu ihnen gehören, wenn wir noch so spät hier unterwegs sind – die große Verbrüderung verzweifelter Menschen. Sie würden uns nie verraten.«
    Hinter sich hörte er, wie sie erleichtert seufzte. Er wünschte, er hätte ihr Vertrauen teilen können. Aber es gab nichts, das sie tun konnten – für eine Umkehr war es zu spät. Sie fuhren weiter auf dem Fluss, bis die Mauern sie auf beiden Seiten umgaben.
    Außer dem Tropfen der Ruder war kein Geräusch zu hören, und ihnen begegneten keine anderen Boote, nicht zu so später Stunde. Malden behielt die Ränder der Ufermauern im Auge und vergewisserte sich, dass keiner ihre Fahrt beobachtete. Er entdeckte niemanden.
    Flussaufwärts zu rudern, war harte Arbeit, und eine Weile taten sie sie schweigend. Aber es war auch eine langweilige Arbeit, und schließlich begann Malden eine Unterhaltung, einfach um ein wenig Abwechslung zu haben. Er sprach mit leiser Stimme, denn er wusste, dass die Geräusche auf dem Wasser weit trugen, aber Cyhera versuchte nicht, ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Ich würde viel dafür bezahlen, wenn ich wüsste, was das gestern für ein Trick war. Als du plötzlich auf dem Dach der Universität erschienst. Das war Magie, nicht wahr?«
    »Wenn du definieren könntest, was Magie ist und was nicht, wärst du klüger als die größten Gelehrten der Welt«, erwiderte sie. »Es war genau das, als was du es bezeichnet hast. Ein Trick.«
    »Hm. Kennst du viele davon?«
    »Nein.«
    Vor sich entdeckte Malden eine Treppe. Sie führte im Zickzack die Mauer hinauf, die an dieser Stelle mindestens dreißig Fuß hoch aufragte. Die Stufen endeten an einer einsamen Anlegestelle, an der aber kein einziges Boot vertäut lag. Trotzdem hielt er den Mund, bis sie vorbei waren.
    »Und wie du mich angesehen hast? Ich konnte den Blick nicht abwenden, nicht einmal als dieser Berg von einem Mann hinter mir auftauchte. Das war doch bestimmt Zauberei.«
    »Wovon sprichst du?«, fragte sie arglos.
    »Du hast mich verzaubert«, sagte er, schaute über die Schulter und hatte die Absicht, sie deswegen zur Rede zu stellen. Aber sie sah völlig verblüfft aus. »Du hast einen Zauber benutzt.«
    »Du traust mir zu

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