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anderbookz Short Story Compilation II

anderbookz Short Story Compilation II

Titel: anderbookz Short Story Compilation II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Carol Oates , Peter Straub , Jewelle Gomez , Thomas M. Disch , Ian Watson , Robert Silverberg
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sich Mr. Muir nicht genug wundern konnte; während der menschliche Augapfel weiß und die Iris farbig ist, haben Katzen einen farbigen Augapfel und eine pechschwarze Iris. Grün, gelb, grau, ja, sogar blau - der ganze Augapfel! Und die Iris mit ihren empfindlichen Reaktionen auf Lichteinwirkung oder sonstige Reize kann sich zu rasiermesserdünnen Schlitzen zusammenziehen und so weit werden, daß die Schwärze fast das ganze Auge ausfüllt ... Als sie jetzt zu ihm aufsah, war in ihren Augen kaum noch Farbe zu sehen.
    »Nein, Schönsein rettet dich nicht, damit allein ist es nicht getan«, sagte Mr. Muir leise. Mit zitternden Fingern öffnete er die Fliegentür und ließ die Katze in die Nacht hinaus. Im Vorbeigehen rieb sich diese unberechenbare Kreatur kurz an seinen Beinen, was sie seit vielen Monaten, ja, vielleicht seit Jahren nicht mehr getan hatte.

    Alissa war zwanzig Jahre jünger als Mr. Muir, wirkte aber noch jugendlicher - eine zierliche Frau mit sehr großen, sehr hübschen braunen Augen, schulterlangem blondem Haar und dem beschwingten, wenn auch zuweilen etwas hektischen Benehmen einer routinierten Naiven. Sie war als Schauspielerin nur mäßig begabt, und auch ihr Ehrgeiz war, wie sie bereitwillig zugab, nur mäßig, denn die Schauspielerei ist, wenn man sie ernsthaft betreibt, eine elende Schinderei. Auch dann, wenn man es irgendwie schafft, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
    »Und Julius kümmert sich ja so rührend um mich«, sagte sie, wenn das Thema zur Sprache kam, und hakte sich bei ihm ein oder legte kurz den Kopf an seine Schulter. »Ich habe hier alles, was ich brauche ...« Hier war das Landhaus, das Mr. Muir ihr zur Hochzeit gekauft hatte. (Natürlich hatten sie auch eine Wohnung in dem zwei Autostunden weiter südlich gelegenen Manhattan, aber Mr. Muir hatte nichts mehr für die Großstadt übrig, sie strapazierte seine Nerven wie Katzenkrallen, die über einen Wandschirm schurren, und kam nur noch selten nach New York.) Unter ihrem Mädchennamen Howth hatte Alissa - mit Unterbrechungen - acht Jahre Theater gespielt; ihre erste, als Neunzehnjährige geschlossene Ehe mit einem bekannten, berüchtigten und inzwischen verstorbenen Hollywoodschauspieler war eine Katastrophe gewesen, über die sie im einzelnen nichts erzählen mochte. (Und Mr. Muir hütete sich, sie nach diesen Jahren zu fragen, für ihn war es, als habe es sie nie gegeben.)
    Als sie sich kennenlernten, machte Alissa gerade eine vorübergehende Spielpause, wie sie sich ausdrückte. Sie hatte einen kleinen Erfolg am Broadway gehabt, den sie aber nicht hatte ausbauen können. Und war diese ständige Plackerei eigentlich all die Mühe wert? Das ständige Vorsprechen, Saison für Saison, das Kräftemessen mit den Neuen, den »vielversprechenden« jungen Talenten ... Ihre erste Ehe war gescheitert, sie hatte eine Reihe von Affären mit mehr oder weniger Tiefgang gehabt (die genaue Anzahl sollte Mr. Muir nie erfahren), und vielleicht war es wirklich an der Zeit, sich ins Privatleben zurückzuziehen. Und da war nun eben dieser Julius Muir - nicht mehr jung, nicht ausgesprochen bestrickend, aber wohlhabend, wohlerzogen, in sie vernarrt und ... nun ja.
    Mr. Muir seinerseits war hingerissen von Alissa und hatte Zeit genug und Geld genug, sie hingebungsvoller als jeder andere Verehrer zu umwerben. Er sah, so schien es, Eigenschaften in ihr, die noch niemand an ihr entdeckt hatte; seine Phantasie war für einen so zurückhaltenden, in sich gekehrten Mann überaus lebhaft, farbig - und sehr, sehr schmeichelhaft. Ausdrücklich beteuerte er, es störe ihn nicht, daß er sie mehr liebte als sie ihn - obschon Alissa widersprach, auch sie liebe ihn ja, würde sie ihn denn sonst heiraten wollen?
    Ein paar Jahre war vage die Rede davon, »eine Familie zu gründen«, aber daraus wurde nichts. Alissa hatte zuviel zu tun oder war gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe, sie waren gerade auf Reisen, oder Mr. Muir machte sich Gedanken um die unabsehbaren Folgen eines Kindes für ihre Ehe (denn sicher hätte doch dann Alissa weniger Zeit für ihn). Die Jahre vergingen, und eine Weile bedrückte ihn der Gedanke, daß er, wenn er starb, keinen Erben, das heißt kein eigenes Kind haben würde, aber das war nun nicht zu ändern.
    Sie führten ein sehr reges gesellschaftliches Leben, hatten ständig etwas vor. Und dann gab es ja auch noch diese bildschöne weiße Perserkatze. »Für Miranda wäre ein Baby im Haus ein ausgesprochenes Trauma«, sagte

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