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Andere tun es doch auch (German Edition)

Andere tun es doch auch (German Edition)

Titel: Andere tun es doch auch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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bayerische Blasmusik aufzulegen. Obwohl, lustig wäre es ja. Möchte mal sehen, was die bezahlten Eintänzer mit den Kletterseilen um die Hüften dann machen würden.
    Oh, danke. Endlich hat dieses Monstrum seine zwei Teller an sich genommen und ist davongewalzt. Ich kann ihn nicht ertragen. Er ist ekelhaft. Widerlich. Ich brauche ihn nur anzusehen und weiß sofort, dass es richtig war, mit der neuen Frisur noch zu warten. Was nützt mir eine neue Frisur, wenn sie sofort durch die Blicke einer Kreatur wie dieser entweiht … Ja, okay. Ich hasse ihn nur, weil ich jetzt weiß, dass er Kais bester Freund ist. Andererseits, was heißt hier nur ? Wer sich solche Freunde aussucht … Apropos, wo steckt der Typ eigentlich? Schickes Kleid. Ich hoffe bloß, er ist zu Hause geblieben.
    K AI    Ich würde jetzt gerne endlich was trinken. Ich bin geduscht und umgezogen, die schwarzen Greve-Oxfords an meinen Füßen sind auf Glanz poliert, die Party kocht seit zwei Stunden, aber ich habe nichts davon, weil es die ganze Zeit nur Stress gibt mit irgendwelchem Kram, der hier noch nicht so richtig funktioniert. Doch jetzt reichts, ich habe Herrn Knöpper angerufen. Er kommt für den Rest des Abends als Stand-by-Problemlöser. Mir ganz egal, was das kostet.
    Leider steht zwischen mir und meinem ersten Drink noch ein weiteres Hindernis. Ich kann nicht einfach zur Bar laufen und mir von Angelina die dringend benötigte Ration Launeheber-Medizin zusammenmixen lassen, ohne Lara ins Blickfeld zu kriegen. Diese Naturburschen-Huggerin hinter dem Rockerer-Buffet. Was für eine ordinäre Bluse! Da quillt ja ihre halbe Oberweite heraus. Geben Sie mir lieber XS , Herr Rockerer. S ist viel zu groß für mich, hihi. Wie habe ich mich nur so in einem Menschen täuschen können? Sie ist wirklich das Letzte, was ich im Moment sehen will.
    Aber ohne Drink halte ich es nicht mehr lange … Ah!
    »Frank! Hallo! Kannst du mir einen Gefallen tun und einen Halts Maul und trink! von Angelina holen?«
    »Hab gerade beide Hände voll.«
    »Ich halte die Teller solange für dich.«
    »Du, ich würde jetzt wirklich gerne …«
    »Ja, ja. Verschluck dich bloß nicht.«
    Mist. Warum ist Caros Vater früher Kletterer gewesen und nicht Boxer? Wäre viel besser, wenn hier alles voller Boxsäcke hängen würde, in die man reindreschen kann.
    »Kai, Angelina hat gesagt, dass viel zu wenig Wasser aus ihrer Spüle kommt. Kannst du …?«
    »Herr Knöpper kommt gleich, Caro. Der kriegt das hin.«
    »Sonst ist aber alles echt toll geworden.«
    »Danke, Caro. Auch echt toll organisiert, alles.«
    »Danke, bin auch ganz schön runter mit den Nerven. Hoffentlich geht es weiter so gut.«
    »Na klar.«
    »Schau mal, wie brav Beppo ist. Herr Kanubski hat gesagt, er würde hier Angst kriegen wegen Musik und Stroboskop und so, aber bis jetzt … Ja, ja, du kriegst gleich dein Wasser. Ich muss dann mal …«
    Na toll. Und ich sitze weiter auf dem Trockenen. Muss diese naturburschengeile Scampi-Schubserin am Buffet nicht irgendwann mal für kleine Mädchen? Wenn mein Weg zur Bar nicht bald frei wird, nehme ich mir ein Kletterseil und erwürge jemanden.
    L ARA    Oh nein, da kommt Adrian. Okay, war klar, dass wir uns hier treffen, aber muss es jetzt schon sein? Kann er nicht warten, bis ich was getrunken habe? Ich habe gerade eine Laune, ich könnte … Huch! Was hat der mit seinen Haaren gemacht?
    »Hi Lara.«
    »Hi Adrian.«
    Mist, er sagt nicht mehr »Butzi«. Fast ein Grund, sich wieder in ihn zu verlieben. Wenn nur nicht …
    »Ähm, Adrian, sag mal, deine Haare …? Ach, warte, das ist doch die gleiche Frisur wie die von Elvin, deinem Gummiballsammler-Exkollegen, oder?«
    »Ja. Und stell dir vor, ich habe ihn tatsächlich rumgekriegt. Er kündigt auch bei der Werbeagentur und steigt bei mir ein. Elvin & Adrian Adventures ! Ich bin so obersmashing happy!«
    »Wow.«
    »Dass ich mir auch einen Undercut schneiden lasse, war seine einzige Bedingung.«
    »Undercut?«
    »So heißt die Frisur.«
    »Okay.«
    »Morgen bringen wir schon die ganzen Gummibälle in mein, äh, unser Büro.«
    »Wie schön.«
    Wie er lächelt. So glücklich habe ich ihn noch nie gesehen.
    »Du, Adrian?«
    »Hm?«
    »Ich hoffe, du bist mir nicht böse. Ich war ein bisschen laut und gemein zu dir. Das tut mir leid, aber, ähm, vielleiiiiiicht …«
    …
    »Ja, vielleiiiiiicht …«
    »Also, vielleiiiiiicht …«
    Arrrgh! Ich kriege das »Ist es einfach besser so« nicht heraus. Kann er es

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