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Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Titel: Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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und André drehte sich schnell in eine andere Richtung. Das war einer dieser Momente, an denen wir uns unter gar keinen Umständen anschauen durften. Und das wussten wir zum Glück beide. Würden wir das tun, hätte das einen mindestens halbstündigen Lachflash zur Folge. So war es immer. Tränen würden fließen, das war gewiss.
    „That is the date of birth“, sagte ich und zeigte auf die entsprechende Stelle. Nicht, dass es dort nicht auch auf Englisch gestanden hätte, aber er war ja schließlich Türsteher und kein Uni Professor.
    Ich schaute zu dem Kerl, der gerade schwer damit beschäftigt war 1997 minus 1976 zu rechnen. Die Zahnräder in seinem Hirn ratterten. Langsam, aber sie ratterten. Ich verdrehte die Augen und sagte: „Twenty-two.“
    Klar war das gelogen, aber ich wusste, dass er sich gleich Andrés ID Card ansehen und dieser ihn als ein Jahr jünger ausweisen würde. Der Plan ging auf. Er schaute kurz drüber und nickte stolz. „Okay, and Twenty-one.“
    Mit einer einladenden Handbewegung wies er in den Club hinein.
    Als wir im Inneren ankamen, war es so weit, wir brachen vor Lachen zusammen.
    André stürmte direkt weiter auf die Tanzfläche. Hin zu einem wirklich heißen Kerl. Ich stand überrascht an der Seite der Fläche und ließ sich die beiden in Ruhe beschnuppern. Nachdem ich mir ein Bier an der Bar besorgt hatte, schlenderte ich ein wenig durch den Laden. Viel konnte man allerdings nicht erkennen. Der Club bestand aus einem einzigen großen Raum mit einer riesigen Tanzfläche in der Mitte. Der Bass beschallte die Tanzwütigen, Lichter zuckten durch künstlich geschaffenen Nebel. Halbnackte, verschwitzte Männerkörper bewegten sich im Rhythmus der Musik. Ich machte mich auf die Suche nach den Toiletten, um ein wenig Bier wegzubringen. Als ich eintrat staunte ich nicht schlecht. Über jedem der Urinale war ein kleiner Monitor angebracht. Ich stellte mich hin und schaute mir, während ich mich erleichterte, den Porno an, der da über den Bildschirm flimmerte.
    Das ist ja vielleicht mal eine coole Idee!, freute ich mich.
    Wo das allerdings hinführen würde oder vielleicht sogar auch sollte, zeigte mir der Kerl zwei Becken weiter. Der war eindeutig nicht nur hier, um dem kleinen Mann die große Welt zu zeigen, denn er wedelte sich in aller Ruhe einen von der Palme. Dass ich ihm dabei erst angeregt, später erregt, zuschaute, schien in nicht zu stören. Im Gegenteil, motivierte ihn das noch mehr. Zu Beginn ließ ich nur heimliche Blicke auf sein bestes und hartes Stück schweifen, später schaute ich mir sein Tun offensiver an. Auch an mir ging diese Situation nicht ohne weiteres vorüber und so fand ich mich Augenblicke später in einer Kabine wieder. Der große Dunkelhaarige mit den durchdringend blauen Augen, schloss die Tür hinter sich und schaute erwartungsvoll zwischen mir und seinem besten Stück hin und her. Ich ließ mich nicht lange bitten und griff zu.
     
    Nach einiger Zeit verließen wir erleichtert und zufrieden die Kabine und schelnderten zurück in die Disco.
    „Brian“, sagte er und hielt mir seine Hand entgegen.
    Klar, wieso sollte er auch anders heißen? Wahrscheinlich heißt jeder zweite in Florida so.
    Es war irgendwie ein komisches Gefühl, sich nun gegenseitig vorzustellen, wo wir doch gerade die Kabine und uns ordentlich durchgeschüttelt hatten, aber gut. Ich nahm seine Hand. „Michael“, sagte ich und er nickte mir freundlich zu.
    Ich dachte erst ‚Okay, das war’s dann jetzt’, aber nein, er folgte mir an die Bar und begann mir sein Leben zu erzählen. Was er mir da alles berichtete, bekam ich kaum mit, Dank der dröhnenden Musik um uns herum. Aber es war mir auch nicht wirklich wichtig. Ich würde ihn ja leider eh bald verlassen müssen und danach nie wieder sehen. So konzentrierte ich mich lieber auf sein Aussehen, statt auf seine Erzählungen. Seine schwarzen Haare standen in kurzen Strähnen wild in alle Richtungen vom Kopf ab. Die hellblauen Augen glänzen freudig, während er voller Leidenschaft berichtete. Ein flüchtiges Lächeln durchzog das markante Gesicht immer wieder und mir wurde ein Blick auf seine weißen Zähne gewährt. Der breite, muskulöse Oberkörper war freundlicherweise nicht mit Stoff bedeckt und ich konnte dem kleinen Ring an seiner linken Brustwarze interessiert beim auf- und abspringen beobachten, während er gestikulierte. Das Sixpack bewegte sich indes in geschmeidigen Wellen und verschwand im Bund einer knappen blauen Sporthose.

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