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Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Titel: Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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den Lippen fest.
    Ich bemerkte, wie mein Gesicht an roter Farbe zulegte und grinste verlegen. Er schaute noch immer interessiert zwischen meinem Gesicht und der Hose hin und her; schien etwas mehr sehen zu wollen und so tat ich ihm den Gefallen. Ich zog die Badehose vorne weit vom Bauch weg und gewährte ihm Einblick.
    Er nickte, als er bestätigte: „Yes, very nice.“ Er zwinkerte mir zu. Dann mit einem Ruck hatte ich den Ausweis befreit und hielt ihm diesen vor die Nase.
    „Hi Michael“, grüßte er nach kurzer Studie und schenkte mit erneut sein Sunnyboy Lächeln.
    „Hi … ähm … Brian?“, vermutete ich.
    Er schaute mich irritiert an. „No, Steven“, gab er zurück.
    Schade. Ich war fest davon überzeugt, dass ich mit Brian richtig gelegen hätte, aber Steven passte irgendwie auch viel besser zu ihm.
    „Hi Steven“, grüßte ich und hielt ihm meine Hand zur Begrüßung hin, doch statt einzuschlagen, beugte er sich noch weiter über den Tresen und setzte einen flüchtigen Kuss auf meinen Lippen ab. Ich lächelte, als er sich wieder zurück zog und griff erneut in meine Hose - um die Dollars herauszuholen.
    Er hielt abwehrend die Hände vor den Körper. „For you, the first drinks are for free.“ Er zwinkerte mir verschwörerisch zu.
    Ich nickte und schnappte mir die beiden Becher mit dem Bier. Ich wusste, dass ich noch mehr von ihm hätte haben können, doch mir stand der Sinn einfach nur nach Sonne, Strand, Meer und einem kühlen Bier. Aber vielleicht könnte ich später noch mal darauf zurückkommen, überlegte ich.
    Mit einem etwas enttäuschten Gesicht ließ ich ihn zurück, bedankte mich noch einmal freundlich, und schlenderte zu André. Stevens Blicke spürte ich regelrecht über meine Rückansicht wandern, wandte mich schnell noch ein Mal um und zwinkerte. Er nickte, schien noch etwas flirten zu wollen, wurde aber von einer aufgebrezelten Tussi, die den Strand mit ihrem schrill pinken Bikini beleuchtete, unterbrochen. Kurz verdrehte er die Augen, setzte dann eilig sein Sunnyboy Lächeln auf und wandte sich dem Barbiegirl zu.
    Freudestrahlend kam ich bei André an, der bereits tief in seinem Buch versunken war. Er schreckte zusammen, als ich meinen Körper absichtlich zwischen ihn und die Sonne schob.
    „Wärst du so nett und gehst mir aus der Sonne?“
    „Wird dich schon nicht blass machen, wenn du zwanzig Sekunden weniger Sonne tanken kannst. Hier“, sagte ich und reichte ihm den Becher, „ich hab Bier besorgt.“
    „Das hat lange gedauert.“
    „Ja, bitte. Gern geschehen.“
    André rollte sich auf den Bauch und schaute zum Kiosk.
    „Yummy. Hast du noch mehr besorgt?“, fragte er, nachdem er Steven gescannt hatte.
    „Nein, nur geflirtet. Versprochen“, sagte ich und legte eine Hand aufs Herz, um meine Aussage zu untermauern.
    „Heiß“, entschied André und rollte sich zurück auf den Rücken, um mir endlich das eine Bier abzunehmen, welches ich ihm seit geraumer Zeit hinhielt.
    „Steven“, sagte ich knapp.
    „So so. Steven also. Und was ist mit Billy?“, schob er nach und traf damit meinen wunden Punkt.
    Ich ließ mich auf das Handtuch nieder, stellte den Becher in den Sand und fummelte zwei Zigaretten aus der Packung. Beide zündete ich gleichzeitig an und reichte eine an André weiter.
    „Musstest du Billy jetzt unbedingt erwähnen? Ich hatte den gerade etwas aus den Gedanken verdrängt“, gab ich betrübt zurück.
    All die Gefühle, die ich für Billy hegte, brachen augenblicklich über mich herein. Die Freude, ihn noch einmal wiedergesehen zu haben, rang mit dem Liebeskummer, da ich ihn vermutlich nie wieder sehen würde. Ich schluckte den dicken Kloß, der sich im Hals gebildet hatte herunter, als die Freude den Kampf verlor. Tränen schossen mir in die Augen und verwässerten den Blick. „Wieso?“, fragte ich und lehnte mich in Andrés Arm, den er mir hingehalten hatte. „Wieso muss ich mir immer Typen suchen, die so weit weg wohnen?“, schluchzte ich. André hatte sein Bier abgestellt und drückte mich, wie ein Kleinkind an seine Brust. Mir war momentan alles egal. Ich wollte mich nur noch dem Verlust hingeben und meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Die Tränen rannen über meine Wangen, setzten ihren Weg über Andrés Brust bis auf seinen Bauch fort. Er hatte die Hand auf meinen Kopf gelegt und strich mir beruhigend durch die Haare. So saßen wir da. Wie lange, weiß ich nicht. Die erstaunten Gesichter der vorbeischlappenden Strandbesucher interessierten mich

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