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Ange Pitou, Band 1

Titel: Ange Pitou, Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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gelernt?
    Tanzen, beim Abbé Fortier? Jesus! Jungfer Katharine, ah! ja wohl, tanzen!
    Also können Sie nicht tanzen?
    Nein.
    Nun! so werden Sie mich am nächsten Sonntag zumTanze begleiten und zusehen, wie Herr von Charny tanzt; er tanzt am besten von allen jungen Leuten der Umgegend.
    Wer ist das, Herr von Charny?
    Er ist der Eigentümer des Schlosses Boursonne.
    Er wird also am Sonntag tanzen?
    Gewiß.
    Und mit wem?
    Mit mir.
    Das Herz von Pitou schnürte sich zusammen, ohne daß er wußte, warum.
    Also um mit ihm zu tanzen, wollen Sie sich schön machen?
    Um mit ihm zu tanzen, um mit den anderen zu tanzen, um mit aller Welt zu tanzen.
    Mit mir ausgenommen.
    Und warum nicht mit Ihnen?
    Weil ich nicht zu tanzen verstehe.
    Sie werden es lernen.
    Ah! wenn Sie es mir zeigen wollten, Sie, Jungfer Katharine, so würde ich es viel besser lernen, als wenn ich Herrn von Charny zuschaue, das versichere ich Sie.
    Wir werden sehen, sagte Katharine; mittlerweile ist es Zeit, zu Bette zu gehen; gute Nacht, Pitou.
    Gute Nacht, Jungfer Katharine.
    Es war Gutes und Schlimmes in dem, was Katharine Pitou gesagt hatte: das Gute, daß er von der Stelle eines Hirten zu der eines Buchhalters erhoben worden war; das Schlimme, daß er nicht tanzen konnte, während es Herr von Charny konnte; nach der Aussage von Katharine tanzte dieser sogar besser als alle anderen.
    Pitou träumte die ganze Nacht, er sähe Herrn von Charny tanzen, und er tanze sehr schlecht.
    Am andern Tage ging Pitou unter der Leitung von Katharine ans Geschäft; da fiel ihm eines auf: wie nämlich das Studieren bei gewissen Lehrern eine sehr angenehme Sache ist. Nach zwei Stunden war er vollkommen in seiner Arbeit bewandert.Ah! Jungfer Katharine, sagte er, wenn Sie mich das Lateinische gelehrt hätten, statt daß es der Abbé Fortier that, ich glaube, ich hätte keine Barbarismen gemacht.
    Und Sie wären Abbé geworden?
    Und ich wäre Abbé geworden.
    Somit hätten Sie sich in ein Seminar eingeschlossen, in das nie eine Frau hätte kommen können?
    Ah! rief Pitou, daran habe ich nie gedacht, Jungfer Katharine ... ich will lieber nicht Abbé sein.
    Um neun Uhr kam der Vater Billot zurück; er war weggegangen, ehe sich Pitou von seinem Lager erhoben hatte. Jeden Morgen um drei Uhr beaufsichtigte der Pächter persönlich den Abgang seiner Pferde und seiner Fuhrleute; dann lief er bis um neun Uhr auf den Feldern umher, um zu sehen, ob jedermann an seinem Posten sei, und ob alle ihre Arbeit verrichteten; um neun lehrte er zum Frühstück zurück, um zehn Uhr begab er sich abermals von Hause weg; um ein Uhr aß man zu Mittag, und der Nachmittag, wie die Stunden des Vormittags, war der Beaufsichtigung gewidmet. Die Geschäfte des Vaters Billot gingen auch vortrefflich. Er besaß, wie er gesagt hatte, seine sechzig Morgen in der Sonne und eintausend Louisd'or im Schatten,
    Beim Frühstück eröffnete der Pächter Pitou, die erste Vorlesung des Werkes von Doktor Gilbert werde in zwei Tagen in der Scheune, um zehn Uhr morgens, stattfinden.
    Pitou bemerkte hierauf schüchtern, zehn Uhr morgens sei die Stunde der Messe; aber der Pächter erwiderte, er habe gerade diese Stunde gewählt, um seine Arbeiter auf die Probe zu stellen.
    Der Vater Billot war, wie gesagt, Philosoph.
    Er haßte die Priester als Apostel der Tyrannei, und fand er eine Gelegenheit, Altar gegen Altar zu errichten, so ergriff er sie voll Eifer.
    Frau Billot und Katharine wagten auch einige Bemerkungen; doch der Pächter erwiderte, die Frauen werden in die Messe gehen, wenn sie wollen, in Betracht, daß die Religionfür die Weiber gemacht sei; was aber die Männer betreffe, so sollen sie die Vorlesung des Werkes vom Doktor anhören, oder bei ihm austreten.
    Der Philosoph Villot war sehr Despot in seinem Hause; Katharine allein hatte das Vorrecht, die Stimme gegen seine Entscheidungen zu erheben; waren aber diese Entscheidungen dergestalt im Geiste des Pachters festgestellt, daß er Katharine antwortete mit finsterer Stirne, so schwieg diese wie die andern.
    Nur gedachte Katharine aus den Umständen Nutzen für Pitou zu ziehen. Während sie vom Tische aufstand, bemerkte sie ihrem Vater, um alle die schönen Dinge vorzutragen, die er am zweiten Tage zu sagen habe, sei Pitou sehr ärmlich gekleidet; er spiele die Rolle des Lehrers, der da unterrichte, und der Lehrer dürfe nicht vor seinen Schülern zu erröten haben.
    Billot bevollmächtigte seine Tochter, über die Kleidung von Pitou mit Herrn Dulauroy, dem

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