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Angélique - Hochzeit wider Willen

Titel: Angélique - Hochzeit wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Golon
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für ein missgünstiger Bursche!«, rief Angélique empört aus. »Ich kann das nicht glauben. Seid Ihr Euch ganz sicher, dass dies seine Worte waren?«
    »Mein getreuer Alfonso war derjenige, der ihm den Wagenschlag aufgehalten und mir davon berichtet hat.«
    »Von allein kommt doch der König nicht auf so kleinliche Gedanken. Bestimmt haben seine Höflinge ihm diese bitteren Gefühle eingeflüstert und ihn gegen uns aufgehetzt. Seid Ihr ganz sicher, dass Ihr Euch nicht einem von ihnen gegenüber allzu herausfordernd verhalten habt?«
    »Ich versichere Euch, dass ich zuckersüß war. Ich habe sie so zuvorkommend behandelt, wie es nur möglich ist, und habe sogar in das Zimmer jedes der Edelleute, die im Schloss logierten, eine Börse voller Goldstücke legen lassen. Und ich versichere Euch, dass keiner der Herren vergessen hat, sie einzustecken.«
    »Ihr schmeichelt ihnen, doch insgeheim verachtet Ihr sie, und das spüren sie«, meinte Angélique und schüttelte nachdenklich den Kopf.
     
    Sie erhob sich, setzte sich auf den Schoß ihres Mannes und schmiegte sich an ihn. Draußen tobte das Unwetter weiter.
    »Ich zittere jedes Mal, wenn ich den Namen Fouquet höre«, flüsterte Angélique. »Dann sehe ich wieder das Giftkästchen
vor mir, dessen Existenz mir so lange entfallen war, und der Gedanke lässt mich nicht mehr los.«
    »Ihr seid aber empfindsam, meine Kleine! Bekomme ich jetzt eine Frau, die sich beim leisesten Windhauch ängstigt?«
    »Da ist etwas, an das ich mich unbedingt erinnern muss«, seufzte die junge Frau und schloss die Augen.
     
    Sie rieb ihre Wange an dem warmen, nach Veilchenwasser duftenden Haar ihres Mannes, dessen feuchte Locken sich zu kräuseln begannen.
    »Wenn Ihr mir nur helfen könntet, mich darauf zu besinnen... Aber das ist unmöglich. Ich habe das Gefühl, wenn ich mich erinnern könnte, würde ich erkennen, woher die Gefahr für Euch droht.«
    »Es gibt keine Gefahr, meine Hübsche. Florimonds Geburt hat Euch aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    »Ich sehe das Zimmer...«, fuhr Angélique mit geschlossenen Augen fort. »Der Prinz von Condé ist aus dem Bett gesprungen, weil es an der Tür geklopft hat... Aber ich hatte es nicht hören können. Der Prinz hat seinen Schlafrock übergeworfen und gerufen: ›Ich bin in Gesellschaft der Herzogin von Beaufort. ‹ Dann hat ein Diener den Mönch mit der Kapuze einelassen... Der Mönch hieß Exili...«
    Sie unterbrach sich und schaute mit einem so starren Blick vor sich hin, dass der Graf erschrak.
    »Angélique!«, rief er.
    »Jetzt erinnere ich mich«, sagte sie mit ausdrucksloser Stimme. »Joffrey, ich erinnere mich... Der Diener des Prinzen Condé war... Clément Tonnel. «
     
    »Ihr seid ja von Sinnen, Liebste«, erwiderte er lachend. »Dieser Mann hat mehrere Jahre in unseren Diensten gestanden, und diese Ähnlichkeit soll Euch erst jetzt aufgefallen sein?«

    »Ich hatte ihn ja nur kurz im Halbdunkel gesehen. Aber dieses pockennarbige Gesicht, diese durchtriebene Art... Ja, Joffrey, ich bin mir sicher, dass er es war. Nun verstehe ich auch, warum ich, während er in Toulouse war, oft ein Unbehagen empfunden habe, das ich mir nicht erklären konnte. Erinnert Euch, wie Ihr eines Tages gesagt habt: ›Der gefährlichste Spion ist derjenige, den niemand verdächtigt.‹ Ihr habt ja auch gespürt, dass jemand im Haus herumschleicht. Er war der unerkannte Spion.«
    »Für eine Frau, die sich für die Wissenschaften interessiert, denkt Ihr Euch ziemliche Romane aus.«
     
    Er strich über ihre Stirn.
    »Habt Ihr nicht vielleicht ein wenig Fieber?«
     
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Macht Euch nicht über mich lustig. Mir wird ganz bang bei der Vorstellung, dass dieser Mann mich seit Jahren ausgespäht hat. Für wen hat er wohl gearbeitet? Für Monsieur de Condé? Oder für Fouquet?«
    »Und Ihr habt nie jemandem von dieser Sache erzählt?«
    »Euch... einmal, und es ist möglich, dass er uns dabei belauscht hat.«
    »All das liegt doch schon so lange zurück. Beruhigt Euch, mein Schatz, ich glaube, Ihr steigert Euch da in etwas hinein.«
     
    Lange sprach er in diesem begütigenden Ton zu ihr, und nach und nach löste sich bei seinen Liebkosungen und zärtlichen Worten ihre Anspannung, bis sie schließlich lächelte.
     
    Die wohltönende Stimme wiegte sie und hüllte sie in ihren magischen Zauber.
    Heute Abend war er hier. Jetzt war alles einfach. Alles
schenkte ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Sie war überglücklich. Bei dem bloßen

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